Ich habe einem unserer Flaschensammler heute den Tipp mit auf den Weg gegeben, doch zukünftig auch Dosen zu sammeln, die kein P-Pfand-Symbol haben. Diese soll er dann gesammelt zu einem der vielen (überwiegend) türkischen Läden bringen, die vor allem Importgetränke ohne Pfandberechnung verkaufen.
Diese Läden sind nämlich verpflichtet, alle Einwegverpackungen in Art und Größe derer, die sie selbst auch verkaufen, zurückzunehmen.
Ich glaube kaum, daß die ihm das Geld freiwillig auszahlen.
Eine Kundin besteht darauf, daß ihr Steuerberater unseren Kassenbon nicht anerkennt, trotz U-St-ID, Geschäftsadresse, ausgewiesener MwSt. und genauer Artikelbezeichnung.
Nach kurzer Diskussion bin ich dann ins Büro getigert und habe ihr die Daten noch einmal sauber auf einen Quittungsblock übertragen.
Und schon war sie glücklich. Ich frage mich nur, was die Aktion gebracht haben soll...
a) Kunden wollen immer genau eine von den Zeitschriften haben, die noch in einem der verschnürten Pakete stecken.
b) Wollen Kunden mehrere Zeitschriften kaufen, so steigt die Anzahl der zu öffnenden Pakete proportional.
Das Problem, das sich aus Punkt b ergibt: Man hat den ganzen Wagen voller loser Hefte liegen, welche sich nur mit noch mehr Sortierarbeit wegpacken lassen...
Eine ältere Kundin versucht dauernd, uns DM-Kleingeld mit unterzujubeln. Nicht viel, immer nur im Bereich bis 20 Pfennige. "Nun nehmen sie schon..! Schließlich schummeln sie ja auch immer..."
Mit "schummeln" meint sie, daß sie von uns mit dem Euro-Kleingeld immer alte DM-Münzen bekommt. Ich möchte nicht abstreiten, daß sowas niemals passieren könnte - aber in den Mengen, wie sie es unterstellt, hätte das auch noch irgendjemandem außer ihr auffallen müssen. Bliebe zuletzt noch die Frage: Wie sollten die Geldstücke überhaupt in die Kasse gelangt sein...
Mehr als drei Jahre nach der Einführung des Euro denken die Leute immer noch in D-Mark. Bei vielen Älteren kann man das ja durchaus verstehen, aber die Kundin, die heute mit ihrer Tochter bei uns im Markt war, war höchstens Anfang Vierzig.
Die Tochter (Teeny) wollte irgendetwas haben, was 6,90€ kostet. Was genau das Mädchen haben wollte, weiß ich nicht. Sie waren schon beim Betreten des Geschäftes am diskutieren und außerdem ist das an dieser Stelle völlig irrelevant.
Jedenfalls hat ihre Mutter ganz entsetzt aufgerufen:
"Das sind ja 14 Mark."
Warum geht das nur nicht aus den Köpfen der Leute raus..?
Ich habe kein Problem damit, Kunden mein fast uneingeschränktes Entgegenkommen zu demonstrieren. Oft genug habe ich z.B. einfach irgendwelche Packungen geöffnet und den Kunden / die Kundin probieren lassen oder um die Artikel zu testen. Besondere Freude macht es, wenn die Kunden diesen Service auch tatsächlich als außergewöhnlich anerkennen und zu schätzen wissen.
Vorhin hat ein Kunde eine Packung Mono-Batterien für seine Taschenlampe gekauft. Billigmarke, aber für gelegentlichen Gebrauch sicherlich ausreichend. Die Lampe funzelte leider nur ziemlich müde und er hat die Schuld daran den Batterien angelastet.
Da im Zweifelsfall der Kunde immer Recht hat und ich bei billigen Batterien tatsächlich schon einmal erlebt habe, daß sie nicht sonderlich gut sind, habe ich eine zweite Packung geöffnet und die Lampe mit den Zellen bestückt. Auch diesmal leuchtete die Glühlampe nur sehr schwach.
Das Gewinde der Birne war reichlich korrodiert und ich sagte dem Kunden, daß das Problem mit der Stabtaschenlame wahrscheinlich daran liegen dürfte, weil der Strom nicht gut fließen kann. (Da war 'ne fette Oxydschicht am Gewinde!)
Das wollte er aber leider nicht wahr haben und bestand darauf, daß sie immer hell geleuchtet hätte.
Nun setzte ich alles auf eine Karte und habe eine Packung Varta High-Power Premium-Batterien geöffnet. Mit dem Ergebnis hatte ich gerechnet: Nach wie vor taugte die Taschenlampe nicht einmal zum lesen unter der Bettdecke.
Ich glaube, er wollte es einfach nicht wahrhaben, daß seine tolle Latüchte nicht mehr in sonderlich gutem Zustand ist... er packte seine Sachen zusammen und ging mürrisch raus. Ein Wort des Dankes hätte schon viel geholfen, immerhin hatte ich extra für ihn zwei Packungen Batterien geöffnet...
Ich hörte das Klappern von Bierflaschen. Ein für mich besonders gewohntes Geräusch, da sich Bier exakt in dem Bereich vor meinem (internen) Bürofenster befindet.
Kurz darauf klingelte es an der Leergutklingel.
Ein Typ gab drei Flaschen einer Mate-Limonade ab, die in einer ansonsten leeren Bierkiste steckten.
Ich habe ihm das Geld ausgezahlt. Was hätte ich tun sollen? Niemand hat beobachtet, daß er nicht mit der Kiste reingekommen ist, aber mein Gefühl sagt mir, daß er die bei uns aus dem Markt genommen und sich das Pfandgeld erschlichen hat.
Eine Kundin fragte mich eben, ob ich Werder-Fan sei und Interesse hätte, die Münze von der Meisterschaft zu kaufen. Sie hätte eine abzugeben. Oder ob ich jemanden kenne, der daran Interesse hätte. Meine Azubine ist Fußballfan, aber ich glaube kaum, daß das Angebot etwas für sie ist: "Die Münze kostet jetzt schon überall 400 Euro, aber ich würde sie für 200 Euro abgeben."
Ich weiß ja nicht, wo "überall" ist... im Werder-Fanshop kostet die Silbermünze neu jedenfalls deutlich weniger:
Über Kunden kann man wohl am meisten schmunzeln... Gerade eben war ein Teeny bei mir an der Kasse und hat ein paar Teile gekauft. Erst hat sie relativ lange in einer kleinen, mit Kleingeld gefüllten Seitentasche ihrer Handtasche nach den passenden Münzen gegraben. Nachdem sie dort nicht fündig wurde, zog sie ein kleines Portemonnaie aus der Jackentasche und entnahm dort das (fast) passende Kleingeld. Die letzten fehlenden zwei Cent holte sie mit einem Griff aus einer anderen Jackentasche.
Ich glaube, ich denke zu praktisch. Warum sonst sollte ich unterwegs mein Geld an einer Stelle aufbewahren..?
Jeder Kassenmitarbeiter ist verpflichtet, sich davon zu überzeugen, daß jeder Artikel erfaßt wird - und somit auch, den Inhalt der Einkaufswagen zu kontrollieren.
Oftmals lassen Kunden an der Kasse bestimmte Artikel aus praktischen Gründen im Wagen liegen. Zum Beispiel 14 Flaschen Bier, während eine Flasche auf das Laufband gestellt wird. Ich gebe zu, daß das Sinn macht. Der Kunde spart sich die (doppelte) Packerei und der Kassierer / die Kassiererin braucht die Flaschen nicht alle über den Scanner zu wuppen. Zur Kontrolle haben wir an der Decke Spiegel angebracht, aber meistens geben die Kunden auch den entsprechenden Hinweis auf die Ware im Wagen.
Heute früh wollte ein Kunde zwei Becher Joghurt kaufen. Er stellte einen auf das Förderband und gab mir dann aber ausführliche Hinweise auf den anderen: "Von dem Joghurt habe ich zwei Stück. Wollen sie mal eben gucken? Das sind zwei..."
Ich glaube, in der Zwischenzeit hätte er den Becher zehn mal auspacken können...
Ich guckte wahrscheinlich sehr irritiert, denn immerhin sagte das eben eine sehr alte und ganz liebe Kundin beim Rausgehen zu einer türkischen Mitarbeiterin von mir, die immerhin gerade ihren 60. Geburtstag feierte.
So weit ich weiß, kennen sie sich auch nur vom Sehen hier aus der Firma.