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Frau K.

Frau K. ist eine ältere Frau, aus der ich einfach nicht schlau werde. Sie läßt sich von uns beliefern und gibt ihre Bestellungen telefonisch durch - was an sich schon jedesmal ein Krampf ist. Frau K. ist schwerhörig und hat ein entsprechendes Telefon. Leider scheinen die Hersteller dieser Geräte davon auszugehen, daß der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ebenfalls schwerhörig ist. Das alleine wäre gar nicht so dramatisch, wenn ihre Stimme nicht so klingen würde, als hätte ihre Besitzerin eine verrostete Feile verschluckt. Jedenfalls kann Frau K. die rostige Feile recht resolut im Militärton benutzen.

Desweiteren rückt sie nicht ihre Telefonnummer heraus. (Dabei hätte ich sie so gerne hier veröffentlicht... ;-)) Wenn irgendwelche Probleme auftreten, ändern wir die Bestellung nach eigenem Ermessen. Naja, so lange sie sich nicht beschwert...

Eben hatte sie den Wunsch geäußert, daß nur EIN Lieferbote (wir haben zwei Geschwister, die teilweise auch gemeinsam losziehen) kommen soll - damit sie nur einmal Trinkgeld geben muß. Wie oft muß man den Leuten bloß sagen, daß sie auch ohne schlechtes Gewissen GAR KEIN Trinkgeld geben müssen, da sie ja den Botenlohn sowieso ausdrücklich, sogar als Position auf dem Kassenbon ausgewiesen, mitbezahlen.

Hoffentlich bin ich in 40 Jahren nicht auch so spleenig. :biggrin:

Das Streusalz-Phänomen

...läßt sich auch auf Grillkohle und vieles andere mehr projizieren:
Man hat diese Artikel immer in einer gewissen Menge vorrätig und normalerweise verkauft man diese Dinge eher sporadisch. Aber wehe, es schneit (oder bei Grillzeugs: wird Frühlingswetter) - dann ist man innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft.

Morgen kommt ja wieder Streumaterial - aber ab heute nachmittag soll es sowieso nicht mehr schneien. War ja klar. ;-)

Früh übt sich...

Zwei Kids im Alter von ungefähr 5 Jahren haben sich eben etwas eingesteckt. Der Begriff Ladendiebstahl ist in der Altersklasse in so einem Fall noch nicht ganz angebracht. Sie wollten einfach etwas haben, was sie sich nicht leisten konnten.

Naja... 'ne Schachtel Auslese de Luxe, eine der ältesten, unbekanntesten und am wenigsten beworbenen Zigarettensorten, die noch in Deutschland regulär erhältlich sind. Jedenfalls waren sie noch nicht auf "coole Marlboro" fixiert.

Nachtrag;
Ich habe dann einen Kollegen mit den beiden losgeschickt, um die Eltern zu benachrichtigen. Die Mutter kam auch prompt zu uns und war ganz und gar nicht begeistert. Wie die Sache bei denen zu Hause weiterging, kann ich nicht sagen.

Huhu

"Huhu."

...

"Hiihu!"

...

"Haaallooo!"

...

DING, DONG!


Ah, sie hat die Leergutklingel gefunden. 8-)

ec-Zahlung nicht möglich

Die Kundin wollte partout nicht wahrhaben, daß ich ihr den Einkauf nicht mitgeben kann, solange die Waren nicht bezahlt sind. Natürlich liegt der Fehler an unserer Technik, so daß ich etwas entgegenkommender sein sollte. Und ich glaube ihr ja auch, daß die Karte ganz neu ist und daß da gestern erst Geld draufgekommen ist und daß das Konto gedeckt ist und daß sie bei Penny damit bezahlen konnte.

...und dann war da noch der geheime Fehlercode am Gerät, der besagt: "Kontodeckung nicht ausreichend."

Kaffee

Gespräch mit einer Kundin:

Der Melitta-Kaffee ist bei Schlecker gerade im Angebot für 2,99€ und bei Ihnen kostet der über 4 Euro!

Ja, das ist der normale Preis bei uns.

Aber da ist der um so viel günstiger...

Wenn wir den im Angebot haben, kostet der sogar nur 2,69€.

Irgendwie hörte man die Zahnräder bei ihr im Kopf rattern. Dann erwähnte sie nur noch, daß wir ja ansonsten ein tolles Angebot hätten und hat sich wieder mit ihrem Einkaufswagen in den Laden getrollt... ;-)

Überraschung

Eintrag wegen erheblicher Mißverständnisse neu formuliert:

Gerade war ein Stammkunde im Laden und hat für gut 120 Euro u.a. die Fleischtheke leergekauft. Was mich positiv überraschte, denn ich kenne diesen Kunden schon seit Jahren: Er gehört zu denjenigen Kunden, die als Alkoholiker nicht auf sich achten und schon mal etwas streng riechen. Wir haben ihn immer freundlich behandelt, wenngleich sich aufgrund seiner Duftnote niemand lange in seiner Nähe aufhalten konnte. Alle unsere Kassierer haben im Einführungslehrgang die Anweisung erhalten, auch betrunkene und zugekiffte Kunden anzulächeln. Denn oft sind wir die einzige Kontaktperson, die diese Menschen haben. Einige kommen mehmals täglich, um jedesmal nur eine Flasche Bier zu kaufen. Wahrscheinlich sehen sie außer uns nur noch ihren Fernseher.
Jetzt wollte er seinen Grill anschmeissen (schließlich fällt draußen der erste Schnee, das muß gefeiert werden... Grillparty bei minus 5 Grad. Hurrah! ;-))
Und wo kauft er das Fleisch? Bei uns und nicht beim Discounter. Man gönnt sich ja sonst nix. Party on!
Siehste, lohnt sich doch, nett zu seinen Mitmenschen zu sein :-)

Nachtrag:
In der Originalfassung klang der Eintrag so, als hätte ich "gnädigerweise einen alten Assipenner bei mir einkaufen lassen". Das ist natürlich nicht so gewesen. Ist mir beim schreiben aber gar nicht aufgefallen, daß das eventuell so wirken könnte, weil ich etwas völlig anderes bei meinen Worten gedacht habe. Der Kunde duzt mich übrigens und wir halten auch schon mal ein Schwätzchen.