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Kommunikativ

Anruf einer Kundin, die sich von uns beliefern läßt: Wir sollen ihr mit dem Tee noch ein paar andere Dinge mitbringen. (Den Tee hat sie gestern zurückgehen lassen, weil's der falsche war.)

Gestern hat sie erst angerufen, um die Bestellung durchzugeben.
Dann hat sie angerufen, weil sie etwas vergessen hat.
Beim dritten Anruf teilte sie mir mit, daß wir das Wechselgeld für 50 Euro mitgeben sollen.
Als wir das vierte Gespräch führten, sage sie mir, daß wir direkt vor der Lieferung anrufen sollen, damit sie auf die Klingel aufpaßt.
Das fünfte Telefonat mit Frau N. war dann die Ankündigung der Lieferung.

Später rief sie an, weil etwas vertauscht worden sei, nämlich der oben erwähnte Tee, und fragte, ob wir den am Donnerstag noch herbringen können.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Frau so vergeßlich ist oder wirklich die Kommunikation mit der Außenwelt sucht...

Fleischtheke

Ein Kunde beschwerte sich soeben, daß wir einfach die Fleisch- und Wursttheke entfernt hätten.

Tzja... 4,5 Jahre lassen ja auch kaum Zeit, sich daran zu gewöhnen, daß sie weg ist.

Blumenkohl-Suppe

Eine Kundin (Anfang 20) suchte reine Blumenkohlsuppe von Maggi oder Knorr.

Ich habe ganz stolz meinen Laptop geholt und quasi vor den Augen der Kundin auf den Websites der beiden Hersteller nach dem Produkt gesucht - leider mit dem enttäuschenden Ergebnis, daß es von keinem der beiden mehr eine reine Blumenkohlsuppe gibt.

Auch enttäuschend war, daß die Kundin meine Arbeit gar nicht zu würdigen wußte. Ich vermute, sie wußte nicht einmal, was ich da überhaupt tat.

Dosenbier

Anruf eines Kunden:
Haben Sie Dosenbier?

Ja, haben wir.

Auch Beck's?

Auch Becks. Und ansonsten noch...

Wieviel haben Sie denn noch und was kostet das?

Wir haben derzeit rund 140 Dosen da stehen und das kostet 79 Cent plus Pfand.

Ja, das ist schön. Ich komm' dann mal vorbei.



Es ist wirklich erstaunlich, wie populär Dosenbier noch immer ist - und wie glücklich die Kunden immer wirken, wenn sie nach endlosen Telefongesprächen endlich einen Laden gefunden haben, der noch Dosenbier führt.

Aufgerubbelte Telefonkarte

Eine Kundin hat sich mit der Guthabenkarte für ihr Handy vertan. Sie hat aus Gewohnheit noch eine Karte ihres alten Anbieters gekauft und wollte sie gerade gegen eine neue (richtige) eintauschen.
Das wäre alles kein Problem. Gerade bei Reklamationen bin ich bestimmt der Allerletzte, der sich querstellen würde. Wenn die Karte nicht schon aufgerubbelt gewesen wäre. Ich glaube ihr sogar, daß die Karte unbenutzt ist, aber ich habe sie trotzdem nicht zurückgenommen.

Ich stelle mir nämlich jetzt folgende Situation vor: Ein anderer Kunde kauft diese Karte und hat damit irgendein Problem - dann komme ich einigermaßen in Erklärungsnotstand, kann ihm eine neue Karte geben und bin im Zweifelsfall zwei Karten losgeworden. Auf das Theater habe ich keine Lust.

Dann eben nicht.

Zu einem leergutabgebenden Kunden:
Den Beutel würde ich wegtun. Der ist voller Bierreste.

Das macht nichts.


Ihm vielleicht nicht. Aber er faßt da wahrscheinlich auch nie rein.

Eierkartons

Viele Kunden bringen ihre alten Eierkartons wieder mit, damit sie erneut verwendet werden können.
Das ist eine ganz tolle Idee, funktioniert aber leider nicht wirklich. Das hat zwei Gründe:
Zum einen erfassen wir unsere Artikel (auch abgepackte Eier) per Strichcode. Benutzt jemand dann z.B. einen Karton, in dem sich ursprünglich (teure) Bio-Eier befanden, für die einfachen (günstigeren) Eier aus Bodenhaltung, kann das an der Kasse zu unnötigen Diskussionen und Mißverständnissen führen.
Zum anderen steht auf den Packungen ein Haltbarkeitsdatum. Ich habe es durchaus schon erlebt, daß Kunden wochenlang zu Hause leere Eierpackungen sammelten und dann kollektiv unter unserem Eierregal abgestellt haben. Nun nimmt sich ein Kunde eine dieser Packungen, legt dort sechs frische Eier hinein (auf denen dummerweise der Stempel verwischt ist) und beschwert sich später, daß wir ihm "seit Wochen abgelaufene" Eier verkauft haben.

Überladen

Man staunt und wundert sich, wenn Kunden mit einem Einkaufswagen durch den Laden gehen, ein Teil (Packung Zucker) einladen, sich eine Zeitschrift schnappen und sich damit direkt auf den Weg zur Kasse machen.
Wäre die Verweildauer länger, könnte man darauf schließen, daß die Kundin nicht alles das gefunden hat, was sie ursprünglich kaufen wollte. Aber sie ist direkt vom Eingang zum Zucker, dann zu den Zeitschriften und dann zur Kasse gegangen.

Milch

Komisch. Schon zwei gute Stammkundinnen, denen heute 2 Euro für Bio-Flaschenmilch fehlten.

In diesen beiden Fällen konnte ich einen Kredit mal verantworten.

Konfliktsituation

Eine Kundin erkundigte sich soeben nach Müllers Milchreis für die Mikrowelle, den wir aber schon seit Wochen Monaten schon nicht mehr im Sortiment haben: Er lief einfach nicht. Und wenn, dann ab.
Soll ich den Artikel nun für diese eine Kundin bestellen? Die kauft dann zwei Becher und der Rest steht sich hier wieder zu Tode.

Nein, tut mir Leid, den bekommen wir nicht wieder rein.

Manchmal tut es weh. Aber eigentlich auch nur ein bißchen.

Kronkorkenöffnungsmethode

Seltsame Art, eine Flasche zu öffnen. Ausgerechnet Kronkorken kann man ja nun mit fast allem entfernen, was man so im Haushalt findet. Mit einem spitzen Gegenstand einen "Ausgießer" reinzustemmen halte ich jedenfalls für wesentlich schwieriger und gefährlicher.

134 leere Bierflaschen

Die nächsten 5 Minuten wird es hinter mir klappern.

Gerd ist wieder da.

Schauder

Noch schlimmer als Bierpfützen in Leerguttüten sind kalkverschmierte Flaschen, wie sie z.B. Maurer und Fliesenleger bevorzugt abgeben.
Ich vertrage wirklich viel, aber dieses stumpfe Gefühl an den Händen kann ich nicht ab. Da stellen sich bei mir sämtliche Haare auf. Dann lieber mit einem Nagel meinen Namen auf 'ner Schieffertafel einritzen.

Kopfrechnen

"Und das haben Sie eben im Kopf ausgerechnet?", staunte gerade ein Kunde an der Leergutkasse.

Naja, auszurechnen, daß 2,40€ + 4x 0,15€ genau drei Euro ergeben, fand ich nicht so sonderlich schwer. ;-)

Drohung oder Angebot?

Eben waren zwei Typen im Laden, denen ich nicht ein Stück über den Weg getraut habe. Folglich habe ich mich an unsere Videoanlage geklemmt und mal ein bißchen zugeschaut, was die beiden so trieben. Plötzlich blieben sie in einem Gang stehen, einer legte ein Teil ins Regal und sie gingen zur Kasse.
Das Teil entpuppte sich als frischer Fisch aus dem Kühlregal und wäre etwas später ein Fall für den Müll gewesen. Das Nährmittelregal wird nunmal nicht gekühlt.

An der Kasse erwischte ich die Kerle noch. Nachdem der dunklere von beiden sich zunächst unwissend gestellt hatte, rief ich ihnen im rausgehen noch zu, daß ich sie - wenn sie das noch einmal machen - stumpf rausschmeißen werde.

Er drohte dann damit, daß er nicht wiederkommen wird. Auch gut. :-)