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Der Kunde und die leeren Dosen

Ein Kunde wollte Leergut abgeben. Er trug ein paar Tragetaschen in der Hand. Der Inhalt der Tüten setzte sich zusammen aus allen möglichen Dingen: Bierflaschen, Sprudelflaschen und Getränkedosen.
Die Frage, ob er mit ins Lager kommen dürfe, versuchte ich, halbwegs diplomatisch zu verneinen. Sinngemäß: "Ich hole mir die Tüten nacheinander bei Ihnen ab."

Einwegbehältnisse sammeln wir hier in großen roten Wertstoffsäcken. Nachdem ich also erkannte, daß die Dosen pfandwertig sind, warf ich sie in den bereitstehenden Sack.
Der Kunde rief von der Lagertür aus etwas, das wie "Die dürfen Sie nicht wegwerfen. Die Dosen haben 25 Cent Pfand pro Stück!" klang. Ohne meine Reaktion abzuwarten, marschierte er mitten ins Lager und wühlte in den Dosen herum. Er sprach mich erneut an, doch da ich sehr konzentriert zählte, ging ich zunächst nicht auf ihn ein, danach wortlos zur Leergutkasse und druckte seinen Pfandbon aus.
Sobald ich alle Zahlen eingetippt und den Kopf wieder frei hatte, rief ich dem Mann zu, daß hier (also im Lager) kein Zutritt für Kunden sei und versuchte natürlich, dabei freundlich zu wirken. Er fing sofort wieder an zu diskutieren, daß die Dosen Pfand hätten und wollte wissen, warum ich die einfach weggeworfen habe.

"Ich habe nie behauptet, daß Sie für die Dosen kein Geld bekommen würden.", konterte ich. "Zweieuroachtzig sind das dann für Sie. Bitteschön."
Der Mann bedankte sich, moserte dann doch noch etwas vor sich hin, ging in den Laden und füllte einen seiner Beutel mit einigen vollen Bierflaschen wieder auf. Prost.

Exotisches Leergut (4)

Eigentlich ist "Tiger" gar nicht so sehr exotisch. Das Bier wird zwar in Singapur von der Asia Pacifics Breweries Ltd. gebraut, ist aber mit einem deutschen Etikett versehen. Der Aufdruck "Brewed for export" spricht für sich. Das Bier ist also auf jeden Fall sogar ausdrücklich (auch) für den deutschen Markt gedacht.

Wie auch immer: Da ich "Tiger Lager Beer" bislang noch nicht kannte, ist die Flasche nun auf jeden Fall der nächste Kandidat für meine Sammlung exotischer Leergutsorten geworden. :-)


Bierdose aus Finnland (Exotisches Leergut (3))

Ein Kunde wollte eine Bierdose aus Finnland als Leergut abgeben. Pfand konnten wir ihm dafür allerdings nicht auszahlen, denn trotz der gemeinsamen Währung gelten die aufgedruckten 15 Cent natürlich nur für die Dosenrückgabe in Finnland.

Mitnehmen wollte der Kunde die Dose auch nicht wieder und so habe ich erstmal die Kamera draufgehalten... ;-)


Tag der (halb)leeren Packungen

Man befüllt die Flaschen zukünftig nur noch zu einem Bruchteil. Und wieder Geld gespart für bei den Verbrauchern auf Kritik stoßende Strukturveränderungen im Konzern. So macht man das also.

Mist, wo sind hier die Ironie-Tags? ;-)


Fischig

Scheint hier irgendwie zur Gewohnheit zu werden, daß Leergut nach Fisch riecht. Heute war's etwas angenehmer: Die Joghurtgläser rochen, als hätten sie wochenlang in einer Fisch-Braterei gestanden...

Aber trotzdem.

Keiner mehr...

"Da blickt ja bei klein keiner mehr durch!!!", regte sich der Kunde lautstark und deutlich empört an der Leergutkasse auf, als wir ihm für seine 1,5-Liter-Coca-Cola-PET-Mehrwegflaschen "nur" 15 Cent Pfand pro Stück ausgezahlt haben. Er war ganz fest davon überzeugt, daß er 25 Cent pro Flasche zu bekommen hätte.

Früher hatten die PET-Flaschen von Coca-Cola sogar einen Pfandwert von 70 Pfennig. Seit dem 1. Januar 2002, exakt mit der Euro-Einführung, werden sie allerdings tatsächlich nur noch mit 15 Cent berechnet.

Viele, viele Bierflaschen

Meine Güte, woher kommt das ganze Leergut???

Fast jeder Kunde, der heute an der Leergutannahme klingelt, hat mindestens eine Tüte voller einzelner Bierflaschen. Insgesamt mengenmäßig deutlich über dem Durchschnitt. Wahnsinn. Sind das alles noch die Reste von Silvester? Kauft das Zeugs gefälligst kistenweise. Ist im Endeffekt sowieso billiger! ;-)

Colaflaschen-Kalender

Diese Flasche hat ein Kunde als Leergut abgegeben.

Die Idee ist witzig: Eine normale 0,2l-Mehrwegflasche ist komplett mit Folie ummantelt, auf die der Kalender für 2006 aufgedruckt wurde. Wenn sich die Flasche jemand als Kalender hinstellt, ist das doch ein voller Erfolg der Coca-Cola-Marketingabteilung: Die typische Flasche incl. Aufdruck für ein Jahr als Gebrauchsgegenstand auf dem Schreibtisch. Davon dürfte so ziemlich jeder Markenhersteller träumen.

Bleibt die Frage, wie die Folie wieder entfernt wird. In der Leergutwaschanlage kann man sie wahrscheinlich nicht einfach mit heißem Wasser wieder herunterspülen.


Leergut 2

Zwei junge Männer gaben Leergut ab. Sie waren wohl Deutsche, ihre Unterhaltung fand dennoch im "Eh, weischt, isch kam da grad so an."-Stil statt.

Dabei hatten sie eine Plastiktüte voller Bierflaschen, die ich selber wegsortiert habe. Teilweise waren in den Flaschen noch großzügige Reste vorhanden, am Tütengrund fand ich den Altbiersee. Meine Mimik dürfte eindeutig gewesen sein, denn der Ekelfaktor war hoch.

Laut genug, daß ich es verstehen mußte, dabei irgendwie provozierend, murmelte der eine plötzlich vor sich hin: "Eh, solche Idioten, haben nichtmal die Flaschen richtig leergemacht."
Es klang wirklich nicht so, als ob das eine Form einer Entschuldigung sein sollte. Und ich war sehr dicht davor, ihm die vollgesyffte und stinkende Tüte über den Kopf zu ziehen. :-(

Hellseher beim Leergut

Eine Tüte voller Bierflaschen steht bei uns in der Leergutannahme zwischen den vollen Kisten. Ein guter Anlaß für ein paar Spekulationen:
Hat der Mitarbeiter am Gewicht erkannt, wie viele Flaschen sich in der Tüte befinden oder hat der Kunde die Anzahl der Flaschen genannt, die sich in der Tüte befinden sollen und der Mitarbeiter hat es einfach so geglaubt?

Möchte ich die Antwort wissen?
Nein, bloß nicht weiter darüber nachdenken. Nur wundern.


Fisch

Es kommt wirklich selten vor, daß ich, nachdem ich Leergut angefaßt habe, das Gefühl verspüre, mir dringend die Hände waschen zu müssen.

Ein Kunde hatte eine Plastiktüte voller Bierflaschen. Das ganze Behältnis inkl. Inhalt roch sehr nach altem totem schon lange totem schon sehr lange totem Fisch. :puke:

Vorzählen

Eine Kundin drückte mir vier leere Bier- und eine Bionade-Flasche in die Hand. Nachdem ich sie verräumt hatte, hielt sie mir noch zwei leere Bionade-Flaschen entgegen und erzählte irgendetwas von "insgesamt neun leeren Flaschen".

"Nein!", sagte ich. "Es waren nur sieben. Mit denen hier drei mal Bionade und die vier Bier..."

Sie fing an, mit ihrer Bekannten ziemlich lautstark darüber zu diskutieren, daß sie "nächstes mal die Flaschen vorzählt" und sich völlig empört und betrogen zu fühlen.

Ich hatte natürlich beim ersten Laufen keine sieben Flaschen in der Hand und kann über solche Kunden nur den Kopf schütteln. Da reden sich die Leute irgendeinen "Betrug" ein und denken daraufhin schlecht über den Laden und erzählen diese Unwahrheit im schlimmsten Fall sogar noch weiter.

Vielleicht war ihre etwas benebelnde Alkoholfahne daran Schuld, daß ich mich ja doch möglicherweise verzählt habe... ;-)

"Macht ihr gerade Feierabend?"

Heute Nachmittag habe ich einige Waren nach Achim geliefert. Ich war gerade dabei, die Eingangstür hinter mir zuzuschließen, als ich bemerkte, daß dort jemand stand.
Ein Mann mit roter Nase hielt drei leere Dosen Billigbier in der Hand und fragte lallend, ob wir gerade Feierabend machen würden.

Als ich ihm antwortete, daß heute Sonntag sei und wir gar nicht aufhatten, guckte er etwas irritiert und schlich sich wieder... ;-)

Pfütze

Zwei junge Männer haben Leergut abgegeben. Überwiegend Bierflaschen in zwei großen Plastiktüten. Die Flaschen waren naß, es wirkte sehr, als ob es geregnet hätte. Am Grund der einen Tüte schwappte ziemlich viel Wasser, ich schätze mal, daß es wenigstens ein guter halber Liter war.

Es folgte meine obligatorische Frage: "Kann ich die Tüte wegwerfen? Da ist unten eine Pfütze drin."

Meine Antwort auf das verwunderte "Wirklich?" war dann doch relativ einfach: Ich hielt die Tüte an einer Ecke fest und ließ den gesamten flüssigen Inhalt schwungvoll auf den Lagerboden gleiten. Die große Lache sprach für sich. ;-)

Irn-Bru

Ich würde hier so gerne Irn-Bru verkaufen, doch leider scheitert das an einem nicht zu unterschätzenden Faktor, nämlich dem Einwegpfand.
Ich als Händler bin ja nun verpflichtet, Dosen und andere Einweggetränkeverpackungen gegen Pfanderstattung zurückzunehmen. Da es sich bei Irn-Bru (zwangsläufig) um ein Import-Produkt handelt, ist es keinem Pfandsystem zugehörig, weshalb dann für mich die pauschale Regelung in Kraft treten würde, alle Einwegverpackungen gleicher Art zurücknehmen zu müssen. Unabhängig davon, daß ich selber nichts erstattet bekommen würde. Das Risikio, mit dieser Methode hohe Verluste in Kauf zu nehmen, möchte ich nicht eingehen und so verkneife ich mir schweren Herzens den Handel mit vielen schönen Getränken.