Eine Plastiktüte voller Bierflaschen stand unmittelbar neben unserer Lagertür. Es war kein/e Kunde/Kundin in der Nähe und auch im Laden wirkte niemand so, als wenn die Tragetasche noch von Interesse sei. Aber woher kommt sie? Ich schaute mir die Videoaufzeichnung aus dem Leergutraum an, mit unerwartetem Ergebnis:
Eine mir nicht bekannte Kundin hatte die Tasche dort abgestellt, nachdem sie mehrere Minuten hinter einem Flaschensammler gewartet hatte, der den Automaten eine ganze Weile beansprucht hat. Statt darum zu bitten, dass er sie mal vorlässt oder auch nur einen meiner der in der Zeit mehrmals vorbeilaufenden Mitarbeiter anzusprechen, stellte sie ihre Leergutsammlung einfach neben der Tür ab, setzte ihren Einkauf fort, bezahlte und verließ den Laden. Da die Tüte dort schon rund eine halbe Stunde herumstand, war die Frau natürlich auch schon längst aus dem Geschäft verschwunden und folglich nicht mehr aufzufinden.
"Jupiler" war eines der ersten "exotischen Leergüter", die es hier ins Blog geschafft haben. Nach über sechs Jahren habe ich nun mal wieder "Jupiler" bekommen, diesmal als Dose:
Die Eierverpackungen vom Bioland-Bauernhof waren bislang immer schlicht grau. Seit wenigen Wochen tragen sie einen bunten Aufkleber mit Foto und sehen richtig hübsch aus. Und seit dem, zumindest fühlt es sich für mich so an, laufen sie auch schlechter. Halten die Kunden die Eier jetzt für "weniger authentisch", weniger ökologisch?
Umständliche und vor allem nervtötende Diskussion mit einer Kundin, die für ihre Mehrweg-Bierflasche vom Leergutautomaten "nur" 8 Cent bekommen hat, obwohl diese Bierflaschen ihrer Ansicht nach mit 15 Cent bepfandet sind.
Die Frage, wo sie dafür 0,15€ bekommen würde, ließ sie aber unbeantwortet. Schade, hätte dort gerne mein gesamtes Leergut hingeschleppt.
Ein Kunde kam mit ein paar Flaschen Leergut in der Hand zu mir und erklärte enttäuscht, dass der dämliche Leergutautomat ein Problem hätte. Reflexartig erkundigte ich mich, ob er gelesen hätte, was auf dem Display für eine Meldung angezeigt wird. Antwort des Kunden: "Nee, daa steht nur Störung."
Okay, ich lauf' ja schon. Da steht ja immer viel auf der Anzeige, aber "Störung" definitiv nicht.
In der Mechanik des Leergutautomaten hatte sich eine Flasche verklemmt, die dem Kunden, der sie eingeworfen hatte, zunächst nicht gutgeschrieben wurde. Das ist gar kein Beinbruch, sondern lässt sich 100% nachvollziehen, denn immerhin hängt in so einem Fall die Flasche noch im Gerät, und natürlich bekommt der Kunde sein Geld ausgezahlt. Entweder manuell über unsere Leergutkasse oder in einem zweiten Anlauf durch den Rücknahmeautomaten.
Hat den Mann aber nicht davon abzuhalten, wie das berühmte HB-Männchen an die Decke zu gehen: "Das ist eine Masche! Das habe ich gelesen!! Daran bereichern Sie sich!!! Das ist die reinste Abzocke, was mit solchen Automaten passiert!!!!"
Ein Kunde hatte ein Problem mit dem Leergutautomaten. Er wusste wohl, dass es hier eine Klingel gibt, mit der man in solchen Fällen Hilfe rufen kann, fand sie aber nicht. Also ging er in den Laden und suchte einen Mitarbeiter:
"Können Sie mir wohl sagen, wo beim Leergut die Klingel ist? Ich brauche da nämlich mal Hilfe, der Automat will da meine Flaschen nicht."
Old Gold "Starköl", abgefüllt in einer recht witzigen, da 10-eckigen, Flasche. In Deutschland unbepfandet und damit vor unserem Leergutautomaten auf dem Fußboden stehengelassen:
Keine Ahnung, ob diese beiden Flaschen unterschiedlicher Sorten "Leffe" aus Belgien, die an unterschiedlichen Plätzen auf dem Leergutautomaten standen, vom selben Kunden hergebracht wurden oder ob die zeitliche Nähe nur ein riesiger Zufall war. Wie auch immer: Hier für euch und meine Sammlung.
Leffe habe ich übrigens noch nie probiert. Ich glaube, ich mach mal eine Gerstensaftrundfahrt durch unsere Nachbarstaaten.
Normalerweise wird auf der freien Fläche zwischen "Anzahl Flaschen" und "Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag" noch die Pfandsumme im Klartext ausgedruckt, damit auch Kunden die Information lesen können. Sie ist zwar unten im Strichcode enthalten (in diesem Fall 4,98€) und für die Abrechnung an der Kasse nicht weiter problematisch – doch der Kunde, dem dieser Bon gehörte, war sehr irritiert. Verständlicherweise.
Warum der Leergutautomat auf diesen einen Bon nicht die Summe gedruckt hat, weiß kein Mensch. Ich habe diese Unregelmäßigkeit natürlich auch an die Technikabteilung des Herstellers gemeldet, aber auch dort schien das Phänomen nicht weiter erklärbar gewesen zu sein.
Trösten wir uns doch einfach damit: Es ist ein PC, der da in dem Automaten seinen Job verrichtet.
Da funktioniert mal zwei Tage der Leergutautomat nicht und schon hat man das Lager mit einem Dutzend großer (vergleicht mit der Cola-Kiste) Säcke voller leerer Dosen und PET-Flaschen im Lager stehen.
Das muss alles noch durch den Automaten, ansonsten bekomme ich den Pfandwert ja nicht gutgeschrieben. Und wer darf es machen? Wir selber. Stundenlang habe ich schon vor dem Automaten gestanden und ansonsten muss irgendein Mitarbeiter herhalten.