Unser Leergutautomat hat momentan ein technisches Problem und kann keine Mehrwegflaschen annehmen. Ein Kunde hat's eben locker gesehen: "So ein Automat ist ja schließlich auch nur ein Mensch."
Eben. Und dabei hat er noch nicht mal einen Namen.
Eine Kundin beschwerte sich darüber, dass der Leergutautomat voll sei. Sie hätte nur zwei Flaschen abgeben können und schon wäre die Fehlermeldung im Display aufgetaucht.
Tzja… Der Flaschentisch war relativ leer, lediglich eine Plastik-Colaflasche lag auf dem Transportband und blockierte die "voll"-Lichtschranke.
Lag, wohlgemerkt. Stehen konnte die Flasche mit dem zusammengedrückten Unterteil ja auch nicht mehr. Eigentlich wäre die somit direkt ein Fall für den Müll gewesen.
Auf jeden Fall war nicht der Automat das Problem. Das stand nämlich davor und hat schrottiges Leergut abgegeben.
Eine Frau stand mit einer Tüte voller Leergut vor dem Automaten und versuchte unter anderem, endliche unbepfandete Flaschen loszuwerden. Eine Mitarbeiterin half ihr dabei und sortierte ihr Zeugs vor und zwischendurch erklärte die Kundin, dass sie "keine Ahnung" davon hätte.
Naja, wenn auf einer Saftflasche in Großbuchstaben quer auf dem Etikett "PFANDFREI" steht, sollte es egal sein, wie viel Ahnung man von der ganzen Thematik hat…
Diese Flasche Bier aus England hatte ich im ersten Moment für eine Weinflasche gehalten Das Etikett und die Form lassen eher auf Trauben- als auf Gerstensaft schließen. Auf dem Foto kommt leider gar nicht rüber, dass die Flasche nicht rund ist, sondern einen ovalen Querschnitt hat. Sieht für eine Bierflasche eigentlich schon ziemlich cool aus:
Ein Kunde stand vor dem Leergutautomaten und gab seine gesammelten Werke ab. Klappte auch alles ganz gut, nur zwei leere Bierdosen verweigerte der Automat konsequent. Der Kunde versuchte es mehrfach und stellte die Dosen schließlich vorläufig beiseite. Ich hatte das Geschehen zufällig auf dem Monitor der Videoanlage beobachtet und ging schließlich zum Automaten, um dem Kunden die beiden Dosen händisch abzunehmen. Da versuchte er es zum Abschluss noch einmal.
Klar ist der b500 eingeschüchtert, wenn der Boss daneben steht.
Anders kann ich mir irgendwie nicht erklären, warum das Gerät die beiden Dosen plötzlich ohne Murren und Knurren (und Fehlermeldungspieps) angenommen hat…
Diese Flasche Bier hat es aufgrund ihrer ähnlichen Größe (12 FL OZ , ca. 354ml) wie die hiesigen Bierflaschen tatsächlich in meinen Automaten geschafft: IPA 508 aus der "Bad Martha"-Brauerei in Ipswich, Massachusetts.
Etwas schmunzeln musste ich, als ich diesen (kaum erkennbaren und ebenso schlecht fotografierbaren) Stempel auf der Flasche entdeck habe: "Bottled on 7/12/2016" – Höh?! Wie soll das denn gehen?
Heute ist zwar der 10. Dezember, aber die Flasche steht schon ein paar Tage länger hier – und selbst wenn nicht, wäre es schon echt ungewöhnlich, dass eine Bierflasche innerhalb von vier Tagen (inkl. 9 Stunden Zeitverschiebung rückwärts) den Weg von der Abfüllung in meinen Leergutautomaten findet.
Aber die Erkenntnis, dass die Flasche bereits schon am 12. Juli abgefüllt wurde, kam zum Glück noch recht zügig.
Fundstück vor (oder möglicherweise auch im, ich weiß das gar nicht mehr so genau) dem Leergutautomaten: Eine Flasche "Pret Still" aus South Wales. Da steht zwar "This bottle is recyclable." drauf, aber damit war nicht gemeint, dass man dafür Pfand ausgezahlt bekommt.
Eine Kundin hat versucht, viele leere unbepfandete Einweg-Weinflaschen in den Leergutautomaten zu stopfen. Dieser hat sie natürlich durchgängig verweigert.
Eine Kollegin hat sie darauf hingewiesen, dass der Automat die Flaschen vor allem deshalb nicht annimmt, weil sie unbepfandet sind und deshalb am besten in einen Altglascontainer gehören.
Daraufhin wollte die Frau mit meiner Mitarbeiterin darüber diskutieren, was wir anzunehmen hätten und was nicht.
Eine Kollegin nahm Leergut von Hand an, da der Automat gerade gereinigt werden wollte. Eine Kundin hatte eine Plastiktüte voller siffiger Billigbierflaschen, die zu allem Überfluss noch in einer großen Pfütze stinkendem Biersud schwammen.
Meine Mitarbeiterin sagte zwar nichts, angelte die Flaschen aber demonstrativ mit spitzen Fingern aus der Tüte heraus.
Kommentar der Frau: "Oh, man ist sich zu fein, die Flaschen anzufassen."
Antwort: "Das ist einfach nur ekelig. Seien Sie froh, dass der Automat gerade nicht läuft, sonst hätten Sie da selber reinfassen dürfen."
Fundstück vom neuen Azubi (gleich auf den Blick für "blogbares Material" eichen) am Leergutautomaten: Da wollte jemand ganz schlau sein und hat das Etikett einer Mehrweg-Limonadenflasche auf eine leere, unbepfandete Saftflasche der Edeka-Eigenmarke geklebt. Hat natürlich nicht funktioniert. Eine Maschine im Gegenwert eines besseren Mittelklassewagens lässt sich ja nun nicht so leicht übers Ohr hauen.
Ein Kollege stand vor dem Leergutautomaten und fütterte ihn mit unseren händisch angenommenen Einweggebinden, als eine Kundin ankam. Mein Mitarbeiter beendete seine Arbeit, zog den Bon und ging zur Seite: "Bitte sehr, der Automat gehört ganz Ihnen."
Kunden: "Nee. Ich wüsste auch gar nicht, wohin damit."
Liebeserklärung auf einer Bierflasche… Hat wohl nicht so geklappt, wie geplant. Ansonsten hätte der oder die Angebetete die Flasche wohl nicht einfach bei uns im Automaten entsorgt.