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Klauversuch oder Juckreiz

Diese Szene konnten wir gestern Abend beobachten. Es sieht auf den ersten Blick 100%ig nach einem Diebstahlsversuch aus, der Kunde, den wir hinterher noch auf diese Geste ansprachen, beteuerte jedoch, sich nur an der Brust gekratzt zu haben.
Wenn man genau hinsieht, kann man eine Bewegung, als würde er sich kratzen, erkennen. Vielleicht sieht man das aber auch nur, wenn man ganz fest daran denkt, dass er sich nur gekratzt hat. Oder wollte er doch die Packung Fleisch in seiner Innentasche verbergen und hat dann die Kamera entdeckt und von der Aktion abgelassen? Wir wissen es nicht.

Sehr, sehr grenzwertig jedenfalls...


Tief Luft holen

Normalerweise verfliegt die Wut über solche auffälligen Aggressoren, wie wir sie gestern Abend hier hatten, bei mir immer recht schnell wieder. Das sind Ausnahmen, die sich in der Gruppe stark fühlen. Eine Nacht darüber schlafen und es geht norrmalerweise wieder.

Wenn der Depp nur nicht mein geliebtes K800i demoliert hätte, als er es mir aus der Hand geschlagen hat. Die beiden angeschlagenen Ecken sind eine traurige Erinnerung an den Übergriff gestern.

Frust

Die multikulturelle Bereicherung dieser Stadt hat eben mal wieder all ihren Mut bewiesen. Eine Gang aus acht Heranwachsenden hat versucht, Leergut aus dem Lager zu nehmen und am Leergutautomaten zu versilbern.

Als wir sie dabei stellen und die Polizei rufen wollten, ging der kurze aber intensive Stress los. Zuerst durften wir uns von der Gruppe anpöbeln lassen, dann hat einer von denen mir noch mein Handy aus der Hand geschlagen. Schließlich flüchteten sie alle, nachdem und wobei sie mir und einer Kollegin auf die Arme schlugen. Die Aggression, die diese Leute an den Tag legen, ist kaum zu beschreiben.

Ich habe jedenfalls gerade eine ganz miese Stimmung. Und, nein, Einheimische benehmen sich nicht in diesem Maße so.

8 Briefe

Heute kamen mit der Post acht der von mir vor ein paar Tagen versendeten Rechnungen wieder zurück. Durchgängig mit dem Vermerk versehen: "Empfänger / Firma unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln.

War zu erwarten. Ein Großteil der Ladendiebe ist nunmal entweder grundsätzlich ohne festen Wohnsitz – oder verweilt immer nur kurzfristig in irgendwelchen Wohnprojekten.

Cola-Trinker

"Achte mal auf den kleinen Jungen!", rief mir eine Kollegin ins Büro hoch. "Der ist mir schon öfter aufgefallen und der kauft fast nie was. Stromert aber ganz oft durch die Gänge, gerade auch bei den Süßigkeiten."

Der etwa zehn Jahre alte Knirps ging tatsächlich etwas ziellos durch den Laden. Beim Getränkeregal nahm er sich eine kleine Flasche Coca-Cola, sah sich nervös um, drückte sich in eine Ecke, öffnete die Flasche, sah sich noch nervöser um – und trank einige Schlucke. Dann stellte er die Flasche zugeschraubt einfach zwischen die andere Ware und ging zur Kasse.
Zusammen mit einem Kollegen hatte ich die Szene durch das Bürofenster beobachtet. Erste Reihe quasi, live und in Farbe.

Zuerst stritt der Bengel alles ab, aber gegen unsere Argumente und auch den dezenten Hinweis auf die Videokameras, die sein Tun ebenfalls gesehen haben, kam er nicht an.

Viel kann (und will) man bei einem Kind natürlich nicht machen, aber einen Lerneffekt sollte die Sache schon haben. Also ließ ich ihn zu Hause anrufen. Er telefonierte mit jemandem und beendete das Gespräch damit, dass der- oder diejenige zu SPAR kommen und einen Euro mitbringen soll. (Um den verursachten Schaden zu bezahlen.)

Da der Tonfall doch eher flapsig war, erkundigte ich mich, mit wem er denn eben gesprochen hätte.
Mit meiner Schwester.

Wie alt ist die denn?

So etwa neun Jahre.
Er durfte gleich noch einmal zu Hause anrufen und diesmal ein Elternteil bitten, herzukommen. Eine neunjährige Schwester hielten wir nämlich nicht für geeignet, an der Erziehung des Jungen zu arbeiten.

Von uns aus hatte die Aktion keine weiteren Konsequenzen für den durstigen Kerl. Sein Vater wirkte zwar nach außen relativ ruhig, aber ich könnte mir vorstellen, dass es zu Hause noch eine ordentliche Standpauke für seinen Sohn gab.

1 x 50 €

Wow: Die ersten 50 Euro sind hier bereits eingetrudelt. So hatte die Aktion mit den Rechnungen an die Ladendiebe bislang zumindest einen Erfolg: Ich habe die Portokosten wieder raus.

Mal gucken, ob's in den nächsten Tagen noch mehr wird...

LD-Rechnungen, zweiter Versuch

Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich mal alle Ladendiebe mit einer schriftlichen Rechnung beglückt, in der ich zur Zahlung der Schadensersatz-Summe in Höhe von 50€ aufforderte. Damals hatte tatsächlich eine Ladendiebin den offenen Posten beglichen. So hatte ich zumindest die Portokosten wieder raus.

Nach der Sache am Samstag kam mir der Gedanke, die Aktion mit den Rechnungen einfach mal zu wiederholen. Zufälligerweise exakt am selben Datum (21. März).

Diesmal habe ich sämtliche Ladendiebe der vergangenen drei Jahre angeschrieben. Ausgenommen diejenigen, von denen ich mir hundertprozentig sicher bin, dass sie nichts bezahlen werden. Und auch in irgendwelchen Wohnheimen und Auffangstationen gemeldetete Personen habe ich gar nicht erst angeschrieben. Die Chance, dass die Briefe überhaupt noch den Empfänger erreichen, sind dort ziemlich gering. Außerdem wären alleine an eine Adresse hier in der Nähe gleich fünf Briefe an fünf verschiedene Personen gegangen. Die Mühe und Portokosten habe ich mir einfach mal gespart.

Jetzt heißt es abwarten. Vielleicht trudelt hier ja wenigstens wieder eine Zahlung ein. Dann könnte ich mir immerhin neue Briefmarken kaufen.

Diebstahl und Lügen

Ein Mann mit drei kleinen Kindern bezahlte an der Kasse einige Artikel. Eines seiner Kinder saß im mitgeführten Kinderwagen, die anderen beiden standen daneben. Und irgendetwas löste den Alarm der Warensicherungsanlage aus.

Während ich den Handchecker, das mobile Prüfgerät zum Auffinden von Warensicherungsetiketten, holte, suchte der Mann demonstrantiv an dem kleinen Jungen im Kinderwagen herum. "Der hat nämlich einen neuen Pullover an.", erklärte er.

Nachdem der Junge aus dem Wagen gehoben war, ließ sich die Ursache für den Alarm schnell finden: Es piepte kein Pullover. Nein, irgendwo im oder am Kinderwagen klebte ein Sicherungsetikett. Aber mittels Handchecker ließ sich das ja relativ schnell finden. Es klebte nämlich an einer Packung mit Aufnähern aus dem Kurzwarenregal. Und diese Packung lag mit etlichen anderen Aufnhähern in dem zusammengefalteten Faltdach des Kinderwagens. Na, sowas!?!

Es waren zu dem Zeitpunkt beide Kassen besetzt, da es relativ voll war. Demonstrativ laut sprach der Mann seine Kinder an: "Wer von euch war das? Wer hat die Sachen genommen und hier in den Wagen gelegt?" – wer würde vier- bis fünfjährigen Kindern schon Böses unterstellen? Naja – wer würde annehmen, dass vier- bis fünfjährige Kinder Haushaltsartikel klauen? Ich würde da ja eher auf Süßwaren aller Art tippen.

Um die Angelegenheit aufklären zu können, sah ich mir die Aufzeichnung der Videoanlage an. Der Superpapi war es natürlich. Er hat die Artikel ausgesucht, aus dem Regal genommen und eigenhändig im Kinderwagen deponiert. Ich gebe zu, dass ich nichts anderes erwartet hatte... Es folgte die übliche Prozedur mir Anzeige und Hausverbot.

Aber was ist das für ein blödes Arschloch? Erst klauen und dann noch die Schuld vor allen Leuten seinen eigenen Kindern in die Schuhe zu schieben?!?

Noch mehr Pöbeleien

Wird langsam alltäglich, dass man sich hier von möchtegern halbstarken Jungs anpöbeln und beleidigen lassen muss, die den Laden mit einem Spielplatz verwechseln und auch den Unterschied zwischen ihrem und fremdem Eigentum und dessen pfleglicher Behandlung nicht so richtig verstanden haben.

Gewöhnen werde ich mich daran wohl nicht.

Gruppenpöbeln

Vor einigen Minuten hat eine Gruppe von zwölf (pre)pubertierenden Jungs den Laden unsicher gemacht. Was sie lautstark durch den Laden johlten habe ich zwar nicht verstanden, aber es war alleine schon aufgrund der gewählten Lautstärke unerträglich.

Nachdem dann 24 Hände quasi zeitgleich in den Regalen wühlten und Waren herausgenommen und von Person zu Person weitergereicht wurden, reichte es mir. Ich ging zu der Gruppe und habe den Vorschlag unterbreitet, dass zwei im Laden bleiben dürfen und der Rest vor der Tür wartet.

Ich wurde anfangs vollkommen ignoriert. Drei liefen in die eine Richtung, zwei in die andere und der Rest beachtete mich gar nicht, bzw. fing eine Diskussion darüber an, dass das hier ja ein "freies Land" wäre und mit welchem Recht ich sie rausschmeißen würde.

Da sie ja meinen Vorschlag offenbar grundsätzlich abzulehnen schienen, entschloss ich, die gesamte Gruppe aus dem Laden zu komplementieren. Dies inzwischen recht lautstark, um gegen die Beleidigungen und Pöbeleien gegenanzukommen. Wie "mutig" manche doch werden können, wenn sie von elf Freunden oder Brüdern umgeben sind.

Wodka-Dieb

Da kommt man morgen nichts Böses ahnend in die Firma und sieht auf dem Schreibtisch erstmal eine Kopie eines Strafantrages liegen. Ein junger Mann wollte in der Nacht eine Flasche Wodka mitgehen lassen.

Trotz des deutlich sichtbaren Sicherungsetiketts am Flaschenhals hatte er sich die Buddel in seinen Hosenbund gesteckt und wollte in aller Seelenruhe durch die Kasse aus dem Laden marschieren.

Mit dem Alarm hatte er wohl nicht gerechnet. Und dass er eine halbe Stunde später von zwei Polizisten aus dem Laden geführt würde, wohl auch nicht.

Um die Ecke

Eh, komm doch raus, dann geh'n wir um die Ecke. Dann mach'sch dich fertisch, du Hur'nsohn.
Warum soll ich rauskommen? Sollen die Feiglinge doch hier drin bleiben und zu ihrem Diebstahl von der vergangenen Nacht stehen. Aber agressiv werden und lautstark beleidigen, das können sie.

Ach, lohnt es, sich darüber aufzuregen? :-(

Erstmal was klauen

Auf meinem nächtlichen Fußweg zum Laden an der Straßenecke von zwei über die Kreuzung brüllenden Idioten angemacht worden. Sinngemäß: "SPAR macht jetzt auf, oder? Dann komm' ich gleich her, erstmal was klauen."

Ich hab's einfach ignoriert und bin ohne anzuhalten weitergegangen, gebe aber zu, dass mir eine schlagfertige Idee für eine mögliche Antwort in dem Moment auch recht gewesen wäre.

Bierdosendieb

Eine Kollegin kam zu mir ins große Büro und sagte, dass ich mal ein Auge auf zwei komische Typen werfen sollte, die vor dem Leergutautomaten stehen. Sowas muss man mir nicht zweimal sagen und sofort lief ich rüber ins Kassenbüro. Einer der beiden war bereits auf dem Weg zur Kasse, der andere stand noch vor dem Leergutautomaten und schnorrte gerade eine ältere Kundin an.

Noch bevor ich mir die Situation auf dem Bildschirm ansehen konnte, war der Schnorrer auch schon auf dem Weg nach vorne. Dabei ging er allerdings nicht direkt zur Kasse, sondern nahm den Umweg durch die Getränkeabteilung. Auf dem Monitor sah ich nur noch von hinten, wie er "irgendwas" in seiner Jacke verschwinden ließ.
Die Zeit, die er brauchte, um zur Kasse zu gehen und seinen Leergutbon einzulösen, reichte für mich aus, um die Aufzeichnung der vergangenen Sekunden anzusehen. Mist. Da hat der doch tatsächlich eine Dose Bier eingesteckt.

Zum Glück war er ganz friedlich und hatte einen gültigen Personalausweis dabei. So füllte ich einfach nur den Vordruck für die Anzeige aus und nachdem ich ihm noch das obligatorische Hausverbot ausgesprochen hatte, durfte er auch schon wieder gehen.

Diese "kleinen Fische" sind in gewisser Weise auch wichtig. Natürlich ist der Verlust einer einzelnen Dose Bier zu verschmerzen. Nun ist es aber so, dass es entweder ehrliche Kunden gibt, die nie klauen – oder unehrliche, die zum Teil sogar ihre Grenzen ausloten wollen und ggf.bei jedem Besuch hier im Laden etwas mitgehen lassen. Darum ist es auch in diesen Fällen wichtig, zu reagieren und für Konsequenzen zu sorgen.

Wenngleich natürlich die "Profis" (Stichwort: Rucksack voller Kaffee) den weitaus größeren Schaden verursachen...

Hohlfiguren

Als Hohlfiguren bezeichnet man einen Großteil der saisonalen Schokoladenfiguren. Auf die Subjekte, die immer wieder ihre Finger in diese Figuren stecken oder sie gleich gänzlich zerquetschen, passt der Begriff "Hohlfigur" aber irgendwie auch...