Heute ist der letzte Tag der Fasten- Tagsüber-hungern-und-dafür-am-Abend-den-Bauch-vollstopfen-Zeit und damit hat spätestens Montag das Zelt wieder verschwunden zu sein. Ich reg mich nicht mehr auf. Nächstes Jahr läuft das jedenfalls anders.
Die von der Moschee haben sich erbarmt und ein Schild aufgehängt. Das finde ich ja eigentlich ganz löblich.
Aber kein Licht ohne Schatten… "Aufgehängt" trifft es nur bedingt. "Mit Unmengen Silikon an meiner Wand festgepappt, schief dazu" beschreibt es deutlich treffender. Gut, das lässt sich schon irgendwie wieder entfernen. Erst mal reicht es mir, dass es überhaupt da ist…
Auch dieses Jahr habe ich den Leuten von der Moschee wieder gestattet, während der rund vierwöchigen "Fastenzeit" einen Teil des Hofes mit dem Zelt zuzubauen. Daran geknüpft war wie immer ein absolutes Parkverbot, auf unserer Fläche, da wir zeitweise selber schon mehrere Autos gleichzeitig hier stehen haben.
Die Grüppchen stehen zwar immer noch hier hinter dem Laden und rauchen – aber immerhin haben sie sich zwischendurch mal motivieren können (oder wurden motiviert, wer weiß…), zu fegen. Müll und Kippen sind verschwunden und sie haben sogar alles Unkraut weggekratzt.
Keine Ahnung, was heute vor dem Laden los ist oder ob das eine oder mehrere Baustellen sind – aber seit heute Morgen geben sich hier die Baufahrzeuge die Klinke in die Hand, wie man so schön sagt.
Hier hinten im Büro kommt nur das Dröhnen der Dieselmotoren an. Ist mir alles egal. Solange der Zugang zum Laden erhalten bleibt, können die da buddeln, bis sie Gold finden…
Ich weiß nicht, seit wann genau er dort stand, aber auf jeden Fall schon, als wir Ende Juni 2016 in den Urlaub gefahren waren. Habe ja irgendwie gehofft, dass er nun noch wenigstens bis Ende Juni durchhält und hatte mir ganz fest vorgenommen, zum Jubiläum "einjähriges Herumstehen" irgendwas an die Scheibe zu kleben, eine Blume mit übergroßer Glückwunschkarte oder sowas.
Wie jedes Jahr hat mich der Vorstand der Moschee gefragt, ob ich es erlaube, dass hier im Juni wieder einmal für vier Wochen das Zelt aufgebaut wird. Wieder einmal zögerte ich, zumal wir möglicherweise den Platz für irgendwelche Baumaßnahmen benötigen könnten – andererseits wollte ich kein Spielverderber sein und zumindest letztes Jahr gab es keinen Stress mit den (fremd-)parkenden Autos.
Wenn ich aber schon kostenlos meine Fläche zur Verfügung stelle, habe ich nun endgültig mal eine Ansage bezüglich einer anderen Problematik hier auf dem Hof gemacht:
In der Ecke hinter unserem Container stehen immer junge Männer und rauchen (und spucken dort auch hin und lassen ihren Müll liegen). Da es für viele meiner Mitarbeiter, gerade auch weibliche, unangenehm ist, sich den Weg durch diese Gruppen bahnen zu müssen, möchte ich, dass das generell (!) unterbleibt.
Man versprach mir Besserung.
Sich durch ein Dutzend halbstarker Orientalen drängen zu müssen, welche die Territorialansprüche für unsere Treppe zur Rampe bei sich sehen und entsprechend widerwillig Platz schaffen, pumpt nämlich selbst bei mir jedes Mal das Adrenalin ins Blut.
Bei Facebook wurde mir diese Anzeige eingeblendet:
Was daran in diesem Blog so erwähnenswert ist? Nun: Es gab hier in der Nähe ein ca. 10.000 Quadratmeter Grundstück, auf dem sich mehrere Ruinen befanden und das immer weiter verwilderte. Es gingen bezüglich einer möglichen Nutzung der Fläche jahrelang unterschiedliche Gerüchte um, die mögliche Bebauung auf der Fläche beinhaltete aber immer irgendwie "Ärzte", "Fitnessstudio" und "Supermarkt". Da das Grundstück gerade mal 600m Luftlinie von uns entfernt liegt, war "Supermarkt" immer eine doch eher nicht so begrüßenswerte Option.
Vor ein paar Wochen begannen jedenfalls erkennbare Arbeiten: Die alten Gebäudereste wurden abgerissen, das Grundstück insgesamt befahrbar gemacht und nun ist dort eine große Parkfläche von Airparks untergebracht. Das heißt zwar nicht, dass dort niemals wieder eine Bebauung entstehen wird – aber vorerst ist das Thema wohl erst mal vom Tisch.
…mit abgeklebten Scheiben hier in der Nachbarschaft.
Aber entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen werden hinter diesem Sichtschutz wohl keine dunklen Geschäfte stattfinden. Ich bin sehr erfreut über Mrs. Sporty an der Straßenecke und nachdem wir nun seit über einem Jahr schon eine Fahrschule auf der anderen Straßenseite haben, kann es hier eigentlich momentan nur wieder besser werden.
Nun ist zwar der Fahrradständer weg (das einzelne an der Wand lehnende Rad habe ich jetzt einfach mal übersehen), dafür wird wurde der Hof jetzt von meinen Nachbarn als frei nutzbarer Müllplatz betrachtet:
Nachdem die Leute von der benachbarten Moschee ihre eigene Freifläche nun im Laufe der letzten Jahre durch diverse Anbauten (Überdachter Sitzplatz, eine Gartengerätehaus und eine Art Imbissbude im Zelt) immer weiter verkleinert haben, stand nun seit einer Weile der lange Fahrradständer bei mir auf dem Hof unter dem Aufenthaltsraumfenster.
Anfangs war das nur ein kleiner Ständer, inzwischen sind es mehrere Meter. So wurde unsere Fläche nach und nach immer weiter mitbenutzt. Es gibt zwar bei Immobilien kein Gewohnheitsrecht, aber dennoch habe ich nun darum gebeten, den Ständer woanders unterzubringen. Letztendlich geht dadurch nämlich auch eine Parkmöglichkeit bei uns verloren…
In den bislang leerstehenden Laden an der Ecke Kantstraße / Gastfeldstraße wird wohl ein "Mrs Sporty" Fitnessstudio einziehen. Ich staune etwas, da der Laden doch recht klein ist und wenn man dann noch bedenkt, dass ja auch Umkleiden und Duschen untergebracht werden müssen, bleibt nicht mehr sehr viel Platz übrig.
Wenn ich mir allerdings gerade mal die Ergebnisse der Google Bildersuche angucke, denke ich, dass das schon funktionieren wird. Ist eben kein klassisch aufgebautes Studio und es scheint schon immer irgendwie zu passen.
Ich beschwere mich darüber bestimmt nicht, denn mit solchen Nachbarn bin ich absolut zufrieden.