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Insektenschmelze

Ein kleiner Junge (ca. 7-8 Jahre alt) durchsuchte das Zeitschriftenregal. Ich packte zufällig gerade in der Nähe und bekam mit, dass er eine Ausgabe der "Mini-Biester" (siehe auch hier) suchte. Ein Sammelwerk, bei dem für jedes Heft in jeder Ausgabe ein (echtes!) Tier in einen Kunststoffblock gegossen wurde. (Da hätte er allerdings bei uns lange suchen können. Meine Nachtschicht-Mitarbeiter hatten die Hefte zwar am Erscheinungstag immer ins Regal gelegt, dort blieben sie aber nie lange, denn ich habe sie immer gleich rausgenommen und wieder in die Remission gegeben.)

Witzig fand ich allerdings schon, wie er seiner Mutter erklärte, was er suchte: "Das sind die Hefte mit den eingeschmolzenen Insekten"

Irgendwie hat es mich ja in den Fingern gekitzelt, das Kind mal ganz naiv zu fragen, was man denn aus den eingeschmolzenen Tieren gießen kann. Aber irgendwie glaube ich, dass das der Kleine nun ganz und gar nicht verstanden hätte. :-)

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Kommentare

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Tierfreund am :

Haha, wie geil das Gewhine von "Aktion Tier". "Oh noez, da werden 1000e Schadinsekten gekillt !!!11!" Gutmenschentum rockt!

Sollen von mir aus die verdammten Wespen doch aussterben, dann gehen sie mir schon beim Grillen nicht auf den Sack ;-)

LG
Tierfreund

Klopfer am :

Ich kann das Geflenne auch nicht verstehen. Niemand hat ein Problem damit, Fliegen oder Mücken zu erschlagen oder im Sommer eine kleine Wespenfalle zu basteln, damit die Viecher einem nicht beim Futtern auf dem Balkon in den Kuchen kriechen. Kakerlaken bringt man auch hemmungslos in der Küche um, wenn man sie entdeckt. Aber hier wird's plötzlich ein Problem? Man sollte häufiger Starship Troopers im Fernsehen bringen, damit dieses scheinheilige Gehabe aufhört. Ist ja nun nicht so, als würde uns etwas fehlen, wenn's keine Skorpione mehr auf der Welt gäbe (was sowieso nie passieren wird).

tobo am :

Das Erschlagen von störenden Mücken kann man ja wohl nicht mit dem industriellen Töten von Kleintieren gleichsetzen, dessen einziges Ziel das Belustigen und Ekeln von kleinen Kindern darstellt. Jedes Tier hat seine ökologische Nische und erfüllt darin seine Rolle im Kreislauf der Natur, unabhängig davon ob das Tier schön wie ein Singvogel oder hässlich wie eine Terrantel ist.

Außerdem empfehle ich Ihnen mal, sich genauer damit zu befassen, worum es in Ihrem Lieblingsfilm eigentlich geht (ein Hinweis: es hat mit Satire zu tun).

Danny am :

Ich find's schade, wie wenig Achtung vor dem Leben manche Leute haben...

Lutz am :

Jo, das Geflenne ist echt grandios. So richtig großes Kino. Ich selbst bin ein Überzeugungstäter und auch ziemlich aktiv im Artenschutz. Aber man muß auch die Relationen sehen. Selten so gut amüsiert. Hier noch mal ein Link für die Verantwortlichen der "Aktion Tier":
http://www.delfinflossenseife.de

filosof am :

In den meisten Museen gibt es mehr Stecknadeltiere bedrohter Arten als die paar zu Lehrzwecken eingegossenen Gliederfüsser.

Die durchsichtigen Lutscher mit Getier fanden auch alle toll, was soll dieser Murx jetzt plötzlich.

Björn, ich hoffe, Dir ist Dein Wurstbrötchen wieder hoch gekommen: Is(s)t totes Tier.

DJ Teac am :

Das einzige was ich an dem Magazin nicht mag ist dass es keinerlei brauchbare Information vermittelt.

Wobei es beim töten von Skorpionen und größeren Spinnenarten verständlich ist dass die Leute sich aufregen.

Kaos am :

Wieso gibst du die Hefte denn immer sofort in die Remission, lohnen die sich nicht dass du die sofort zurückschickst?

der_wahre_pop am :

Nach zwei Ausgaben wird der Mist doch eh eingedampft, weil es keiner kaufen will. Zurück zum Grosso.

Kit am :

@ Björn

Prüfst Du eigentlich alle Zeitschriften mit Beilage oder geschieht das eher willkürlich?

Immer daran denken: Die meisten Beilagen werden in China gefertigt. Unter menschenunwürdigen Bedingungen und für einen Hungerlohn und oft auch durch Kinderarbeit.

Die verwendeten Materialen entsprechen nicht immer unseren Standards und sind nicht selten giftig.

Das schadet den _Menschen_ und _Kindern_ in China, aber natürlich unter Umständen auch den Konsumenten in Deutschland. Also unseren _Kindern_.

Aber diese Überlegungen sind wahrscheinlich zu komplex um Berücksichtigung zu finden.

Man kann sich ja auch auf die eher verständlichen Vorgänge beschränken: Die armen Insekten.

Dieter am :

Habe mir die verlinkte Protestseite der Tierschützer einmal durchgelesen: Der unten abgedruckte Beispiel-Protestbrief ist völlig für die Tonne. Da wird nur gefordert, die Tiere durch Imitate zu ersetzen. Für wichtiger würde ich es (wäre ich denn so ein Tierfreund) halten, dass die in den Heften enthaltenen Informationen grundlegend verbessert würden. Die Titulierung "Biester" oder sachlich falsche / verwirrende Informationen schaffen beim kaufenden Kind doch ein falsches Bewusstsein darüber, was das für Tiere sind - nämlich keine ekligen Monster, die man sofort zertreten sollte, sondern eigentlich faszinierende Lebewesen, die manches Interessante zu erzählen hätten. Außerdem ist der mögliche Wissenszuwachseffekt durch dieses Heft durch die polemische Ausrichtung faktisch null. Mit dem Heftinhalt könnte man den Kindern weitaus mehr über Tiere vermitteln als mit einem Plastikimitat - den Unterschied sieht die Zielgruppe doch eh nicht.
Das völlige Unterschlagen dieser, aus meiner laienhaften, tierschützer-neutralen Sicht doch eigentlich viel eher wichtigen Forderung lässt mich die verlinkten Tierschützer einfach nur für Dummbatzen halten, die einfach nichts besseres zu tun haben als jedesmal herumzublöken, wenn einem aaaarmen Tier Unrecht geschieht. Gibt halt jede Menge Menschen mit Langeweile und zuviel Energie: Der eine geht zur Antifa und verkloppt Nazis als Lebensziel, der andere beschützt Tiere.

Gerhard Zirkel am :

Ich denke, das größte Problem an dieser Zeitschrift ist nicht, das dafür Insekten getötet werden sondern die Art der Information - wenn man es Information nennen kann.

Es wird größtenteils vermittelt wie furchtbar gefährlich und grausam diese Tiere doch sind, aber von brauchbaren Informationen keine Spur. Erinnert ein bischen an die Zeitung mit den vier großen Buchstaben ... :-)

Nicht unbedingt das, was unsere Kinder schlauer macht.

Gerhard

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