Nicht zurückgerufener Käse
Vor einer Weile gab es einen öffentlichen Warenrückruf. Eine bestimmte Charge mit einem ganz bestimmten Haltbarkeitsdatum eines Käses war betroffen.
Ein paar Tage später Kundin rief an und erklärte, dass sie von dem Rückruf gehört habe und den gestern gekauften Käse deshalb gerne zurückgeben würde. Ein Kollege hatte den Anruf entgegengenommen und mit mir im Hintergrund abgewickelt.
"Wie, gestern?", wunderte ich mich. Wir hatten die Ware vor ein paar Tagen schon vollständig aus dem Verkauf genommen. Da durfte nichts mehr sein und da war auch nichts mehr. Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass der von ihr gekaufte Käse ausdrücklich nicht von dem Rückruf betroffen ist.
"Ich möchte den aber dennoch nicht mehr haben", sagte die Anruferin.
Mein Kollege erklärte ihr, dass "ihr" Käse ausdrücklich nicht vom Rückruf betroffen sei. Wenn es keine kühlpflichtige Ware wäre, hätten wir ihn ja sogar zurückgenommen, aber so hätten wir den Kaufpreis erstattet und die Ware weggeworfen. Die Anruferin vertrat die Ansicht, dass wir das ja aus Kulanz machen könnten.
Ware, deren Kühlkette unterbrochen war und die wir trotz eines ansonsten einwandfreien Zustands deswegen nur wegwerfen können, nehmen wir nicht zurück. Diese "Kulanz" hätte uns nur Geld kostet und keiner der Beteiligen hätte wirklich etwas davon gehabt. Außer, dass die Anruferin ihren Willen durchgesetzt hätte. Also sagten wir noch einmal entschieden, dass wir den Käse nicht zurücknehmen werden.
"Dann bin ich ab jetzt ihre Kundin gewesen!" [klick!]
Auch gut, erpressen lasse ich mich nicht.
Ein paar Tage später Kundin rief an und erklärte, dass sie von dem Rückruf gehört habe und den gestern gekauften Käse deshalb gerne zurückgeben würde. Ein Kollege hatte den Anruf entgegengenommen und mit mir im Hintergrund abgewickelt.
"Wie, gestern?", wunderte ich mich. Wir hatten die Ware vor ein paar Tagen schon vollständig aus dem Verkauf genommen. Da durfte nichts mehr sein und da war auch nichts mehr. Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass der von ihr gekaufte Käse ausdrücklich nicht von dem Rückruf betroffen ist.
"Ich möchte den aber dennoch nicht mehr haben", sagte die Anruferin.
Mein Kollege erklärte ihr, dass "ihr" Käse ausdrücklich nicht vom Rückruf betroffen sei. Wenn es keine kühlpflichtige Ware wäre, hätten wir ihn ja sogar zurückgenommen, aber so hätten wir den Kaufpreis erstattet und die Ware weggeworfen. Die Anruferin vertrat die Ansicht, dass wir das ja aus Kulanz machen könnten.
Ware, deren Kühlkette unterbrochen war und die wir trotz eines ansonsten einwandfreien Zustands deswegen nur wegwerfen können, nehmen wir nicht zurück. Diese "Kulanz" hätte uns nur Geld kostet und keiner der Beteiligen hätte wirklich etwas davon gehabt. Außer, dass die Anruferin ihren Willen durchgesetzt hätte. Also sagten wir noch einmal entschieden, dass wir den Käse nicht zurücknehmen werden.
"Dann bin ich ab jetzt ihre Kundin gewesen!" [klick!]
Auch gut, erpressen lasse ich mich nicht.
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Kommentare
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SPages am :
Aber vielleicht bin ich auch das andere extrem. Wenn ich freundlich, aus meiner Sicht kompetent beraten wurde und das Produkt gefällt dann kaufe ich es auch dort im Geschäft auch wenn es Online vielleicht paar Euro günstiger wäre.
Blogleser am :
derheiko am :
Nobody am :
Aber ganz ehrlich, wer solche Ansprüche stellt, darf diese gerne woanders stellen, da bin ich ganz bei Björn… einfache kaufmännische Regel: Ein Kunde der nicht zahlt, ist KEIN Kunde!
Mafdet am :
Aber dann kann man den Käse in den eigenen Mülleimer werfen.
Weshalb der Einzelhändler den finanziellen Verlust tragen sollte, erschließt sich mir nicht.
eigentlichegal am :
Hätte das Unternehmen das Produkt nicht zurückgerufen, würde es der Kundin jetzt immer noch vertrauensvoll *erscheinen*, obwohl es genau das nicht mehr wäre.
Raoul am :
Und in aller Regel ist das ja bei uns eher ein Rückruf, weil das Produkt aufgrund irgendwelcher Umstände dann doch „Spuren von Nüssen“ enthalten kann oder eine sonstige Fehldeklarierung vorliegt. (Hier scheint es sich jedoch um mögliche Metallteilchen im Käse zu handeln, also doch etwas ernsteres).
Aber glücklicherweise hatten wir bislang nach den EHEC-Sprossen vor ein paar Jahrzehnten keinen größeren Lebensmittelskandal mehr. Fans von „Medical Detectives“ [Anja Kohl]wissen dagegen längst[,/Anja Kohl] warum die Odwalla-Säfte mittlerweile pasteurisiert werden.
Mafdet am :
Ist um 7 Ecken gedacht, klar.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich so denke, sondern dass ich den Gedanken nachvollziehen kann, dieser Firma nach einem solchen Vorfall nicht mehr so recht zu trauen.
Nicht nachvollziehen kann ich allerdings die Idee, dass dann jemand anders dafür bezahlen soll, dass ich das andere Produkt nun nicht mehr will.
Raoul am :
Aber der Supermarkt kann nun eben nichts dafür, daß ich mich bei einer bestimmten Firma aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gut aufgehoben fühle.
Mein Highlight war immer noch als ich die Edeka Brioche-Buns gekauft habe und eines der drei Pakete sehr stark danach schmeckte, wie UHU riecht. Meine Anfrage bei der Edeka-Herstellerfirma wurde nach Nennung des Produktionscodes sinngemäß mit „Da liegt kein Fehler vor. Unsere Brioche-Buns sind köstlich und lecker.“ beantwortet. Naja, dann halt für dieses Produkt künftig eine andere Marke.
Mafdet am :
Deshalb fände ich es ja am sinnvollsten, nicht betroffene Produkte, denen man nicht mehr vertraut, zu entsorgen und den Verlust selbst zu tragen, anstatt sie in den Supermarkt zurückzuschleppen.
Raoul am :
bli am :
Das war nur, um das Gesicht (am Telefon, haha) zu wahren. Vermutlich wißt Ihr gar nicht, wer das ist, und sie weiß das auch. Genauso, wie die Kundin weiß, daß sie im Unrecht ist. Die kommt wieder, keine Frage.
Raoul am :
Las zunächst gedankenverloren „Vermutlich wißt Ihr gar nicht, wer das ist, und sie weiß das auch nicht.“ und hielt es für eine insgesamt stimmige Aussage. Dann fiel mir jedoch ein, daß es ja gar nicht um SIE geht.
unregistrierter User am :
Ich war zu meinen Einzelhandelszeiten auch immer gerne kulant. Aber nur, wenn der Kunde es nicht eingefordert hat. Wer einsah, im Unrecht zu sein bzw. dass das ganze sein Fehler war, hörte recht schnell von mir ein "Wir machen das jetzt so..." und es kam ein für den Kunden vorteilhaftes Angebot.
Wer aber seinen Fehler bzw. Unrecht inzwischen kannte und dennoch von mir erwartete, dass ich das nun (finanziell) trage, der bekam eine klare Ablehnung. Kulanz ist nichts, dass man als Kunde erwarten oder gar einfordern könnte.