Das fehlende Katzenfutter
Ein Kunde glich beim Packtisch seinen gerade erledigten Einkauf mit dem ausgehändigten Kassenbon ab und stellte dabei fest, dass mitten im Bon zwei Positionen stehen würden, die er nicht gekauft hätte. Dies teilte er einer Mitarbeiterin an der Kasse mit, die daraufhin zu mir ins Büro kam und und mich um Hilfe bat.
Dass mal am Anfang oder Ende des Bons irgendwelche Artikel stehen, die noch vom vorherigen oder schon dem nächsten Kunden stammen, kann mal passieren. Ist nun auch nicht alltäglich, aber kommt mal vor. Nur mitten im Bon passiert sowas definitiv nicht. Da müsste die Ware sich ja zwischendurch irgendwie in Luft aufgelöst haben …
Neugierig geworden sah ich mir zunächst den Kassenbon selber an. Manchmal hilft ja schon, da als Außenstehender draufzugucken und eine neue Idee mit einzubringen. Was ich sofort erkannte: Die fehlenden beiden Artikel waren zwei Dosen Katzenfutter.
"Ich frag den Kunden noch einmal eben", sagte die Kollegin und ging nach vorne.
Kurze Zeit später kam sie wieder nach hinten und erklärte mir: "Der Kunde hat kein Katzenfutter in seiner Tasche, das wurde ihm also fälschlicherweise berechnet."
"Wie soll denn das angehen?", fragte ich. Gemeinsam gingen wir ins Kassenbüro und guckten uns die Aufzeichnung des entsprechenden Kassiervorgangs auf der Videoaufzeichnung an. Gespannt beobachteten wir, wie der Kunde in der Schlange wartete und irgendwann damit begann, seinen Einkauf aus dem Wagen auf das Förderband an unserer ersten Kasse zu stapeln – unter anderem eindeutig auch zwei Dosen Katzenfutter unserer Eigenmarke. Schließlich begann mein Mitarbeiter, alle Produkte nacheinander über den Scanner zu ziehen, auch die beiden Dosen Katzenfutter. Der Kunde hatte seinen Einkaufswagen zwischenzeitlich ans Ende des Kassentisches geschoben und stapelte alle gebuchten Artikel wieder in den Wagen. Fast alle. Als er die beiden Katzenfutter in den Händen hielt, drehte er sich nach hinten um und legte diese in den Behälter mit den Futterspenden für das Tierheim.
Da waren sie also geblieben.
Es war deutlich zu hören, wie der Kunde sich im Geiste mit der flachen Hand vor die Stirn schlug, als meine Kollegin ihm das sagte. Das sind sie also, die Tücken des Kurzzeitgedächtnisses.
Dass mal am Anfang oder Ende des Bons irgendwelche Artikel stehen, die noch vom vorherigen oder schon dem nächsten Kunden stammen, kann mal passieren. Ist nun auch nicht alltäglich, aber kommt mal vor. Nur mitten im Bon passiert sowas definitiv nicht. Da müsste die Ware sich ja zwischendurch irgendwie in Luft aufgelöst haben …
Neugierig geworden sah ich mir zunächst den Kassenbon selber an. Manchmal hilft ja schon, da als Außenstehender draufzugucken und eine neue Idee mit einzubringen. Was ich sofort erkannte: Die fehlenden beiden Artikel waren zwei Dosen Katzenfutter.
"Ich frag den Kunden noch einmal eben", sagte die Kollegin und ging nach vorne.
Kurze Zeit später kam sie wieder nach hinten und erklärte mir: "Der Kunde hat kein Katzenfutter in seiner Tasche, das wurde ihm also fälschlicherweise berechnet."
"Wie soll denn das angehen?", fragte ich. Gemeinsam gingen wir ins Kassenbüro und guckten uns die Aufzeichnung des entsprechenden Kassiervorgangs auf der Videoaufzeichnung an. Gespannt beobachteten wir, wie der Kunde in der Schlange wartete und irgendwann damit begann, seinen Einkauf aus dem Wagen auf das Förderband an unserer ersten Kasse zu stapeln – unter anderem eindeutig auch zwei Dosen Katzenfutter unserer Eigenmarke. Schließlich begann mein Mitarbeiter, alle Produkte nacheinander über den Scanner zu ziehen, auch die beiden Dosen Katzenfutter. Der Kunde hatte seinen Einkaufswagen zwischenzeitlich ans Ende des Kassentisches geschoben und stapelte alle gebuchten Artikel wieder in den Wagen. Fast alle. Als er die beiden Katzenfutter in den Händen hielt, drehte er sich nach hinten um und legte diese in den Behälter mit den Futterspenden für das Tierheim.
Da waren sie also geblieben.
Es war deutlich zu hören, wie der Kunde sich im Geiste mit der flachen Hand vor die Stirn schlug, als meine Kollegin ihm das sagte. Das sind sie also, die Tücken des Kurzzeitgedächtnisses.
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SPages on :
Da eine Flasche Milch etwas ungünstig auf den anderen Artikeln gelegen hat Griff ich sie mir währenden ich mit der anderen Hand den Handscanner aus der Halterung genommen habe.
Irgendwie drehte ich mich dabei so ungeschickt vor dem vertikal angebrachten festen Scanner das er die Flasche gleich 2x scannte. Dooh!
Die Kassenkraft in der Nähe hatte keine ausreichenden Befugnisse zum stornieren. Also fragte sie ob sie die Kollegin rufen sollte oder ich eine weitere Flasche mitnehmen möchte. Ich entschied mich für die weitere Flasche da die Kühltruhe gleich um die Ecke stand.
Bleibt für mich die Frage: Warum ist stornieren im Einzelhandel eigentlich so eine "Raketenwissenschaft"? Warum wird die "Buchung" nicht wie Online erst dann "fest genagelt" wenn ich auf den Button "Bezahlen" klicke?
Yellow Bug on :
Supporthotline on :
Wenn der Kunde denn etwas mitgehen lassen möchte, dann scanned er es doch gar nicht erst.
Im Zweifel, wenn der Frust gross und die Wartezeit auf die "berechtigte" Person zu lang ist, wird die Ware einfach stehen gelassen und der Kunde verlässt den Laden.
Wenn das für den Ladenbesitzer zu unbequem ist, soll er solche SB-Kassen nicht anbieten.
Mich persönlich wird man erst an die SB-Kasse bekommen, wenn es eine Art Aufwandsentschädigung in Form eines Rabattes oder Guthabens gibt. Natürlich, ohne dass die Preise vorher angehoben werden.
Als mein Edeka diese Kassen eingeführt hatte, wurde ich regelrecht genötigt, eine zu benutzen. Unter Anleitung. Oder eher, ich durfte zuschauen, wie eine Angestellte das für mich erledigte und ständig Probleme beim Scannen hatte. Nö danke, auf so was kann ich gut verzichten.
Mitleser on :
Ja wie hieß das Brötchen gleich noch, was ich mir vor 30 Minuten aus dem Brötchenknast nahm? Und zählt es als was herzhaftes? Oder gar doch was Süßes?
Panther on :
In DE schaffen es manche Anbieter wie Rossmann zumindest ohne Zwangswaage (und das, obwohl es dort um vergleichsweise hohe Warenwerte geht und die Artikelgewichte noch zuverlässiger bestimmbar wären).
SPages on :
Als Diebstahl Schutz musst du den Barcode auf dem Kassenzettel scannen. Aber so etwas geht wahrscheinlich auch nur in einem Kleinstadt E Markt in eher ländlicher Umgebung.
Panther on :
Interessant ist auch Ungarn, wo v.a. Lidl häufig Filialen in Innenstädten usw. unterhält, die flächenmäßig teils noch hinter Björns Ladenlokal zurückbleiben, aber das volle Sortiment einschließlich größerer Elemente mit fertig gebacken angelieferten Backwaren UND gleich daneben erwärmten Prebakeartikeln bis hin zu nicht tiefgekühltem Fisch & Co bereithalten. Dass es dabei u.a. keinen Alternativweg zu den Kassen gibt und nur ein paar SB-Kassen mit wegzuscannender Sperre vorhanden sind, ist logisch.
Mitleser on :
Aber wie soll das Diebstahl verhindern? Was in der Tasche ist, erkennt das doch nicht? Dann bezahle ich meine 2-3 Alibiprodukte, und öffne das Tor mit dem generierten Kassenzettel.
Panther on :
masterX244 on :
Panther on :
Sonstwer on :
Und da man ja schon den eigenen Mitarbeitern misstraut, wenn sie einen Storno brauchen, wird man diese Funktion dem Kunden an der SB-Kasse erst recht nicht selbstständig anbieten.
Auch bei mobilem Selfscanning muss man daher idR, nach dem Scannen als defekt/fehlerhaft erkannte Ware bis zum Zahlpunkt mitnehmen und dort vom freundlichen Mitarbeiter stornieren lassen.
Yellow Bug on :
Schwachstromblogger on :
Wir hatten vor einiger Zeit den Fall, das unabhängig voneinander mehrere Stornoberechtigte dieses bei uns missbraucht haben.
Da wir noch keine Kontrollfunktionen für den Fall hatten und Filialverantwortliche ein gewisses Vertrauen genießen, hat es einige Zeit gedauert.
Ein Stornoberechtigter hat sich so in etwa 1,5 Jahren ein Einfamilienhaus zusammengesammelt.
Aber man muss zwischen Zeilenstorno und Bonstorno unterscheiden. Zeilenstorno stellt kein Problem dar, sollte jeder Kassierende dürfen, wenns auch nur die letzte Zeile ist (Doppelscan). Bonstornos sind dagegen deutlich "gefährlicher", weil dafür der Kassiervorgang bereits komplett abgeschlossen sein muss und damit steuerlich relevant ist. Macht man es zu oft, kann das Unternehmen in der großen Steuerprüfung landen. Ebenso ist der Bonstorno missbrauchsfähig (siehe mein Beispiel).
Hans on :
Auhweh.
D'Oh on :
Soll mal jemand pusten?
Den John Doe sein Deutschlera on :
Hier also völlig korrekt.
Panther on :
D'Oh on :
Panther on :
D'Oh on :
Merkst ja nichtmal wenn man dich veralbert und springst prima über jedes noch so kleine Stöckchen.
KI....tzzz.
Panther on :
Panther on :
Panther on :
Raoul on :
// Auf auf und davon.
Stefan G. on :
Dein Finanzamt wird Dir erklären, was daran falsch ist...
Raoul on :
Hätte er jetzt was in Gedanken schon in eine (Jacken-)tasche gesteckt oder so und es war ein Artikel, den man beiläufig gekauft hat, gut. Aber so?
Andi on :
John Doe on :
Raoul on :
Supporthotline on :
Aber wenn Leute auch ein Leben haben, und somit Probleme, Sorgen, Gefühle, Termine, Schmerzen, Krankheiten, Freude, Übermut, usw. einen ablenken, dann passiert es schon mal, dass man einen Artikel vergisst einzukaufen, obwohl man extra für diesen Artikel losmarschiert ist, oder man den Pfandbon im Automaten vergisst, oder tatsächlich einen Unfall nicht bemerkt und technisch Fahrerflucht begeht, auf dem Weg zur Küche nicht mehr weiss, wesshalb man in die Küche wollte, oder mit dem Telefon in der Hand vergessen hat, wen man denn gerade anrufen wollte, oder halt, dass man vergisst, Katzenfutter gespendet zu haben.
Raoul on :
Krankheit und Schmerz in das gespendete Katzenfutter zu stecken – geschenkt, das passierte schon Cleopatra. Übermut tut gemeinhin selten gut, deswegen wollen wir das mal nicht weiter berücksichtigen. Die Freude, die einen beim Begleichen der Rechnung ablenkt, würde ich gerne sehen. Die Sorgen und den Termindruck, der einen stande pede vergessen lässt, daß man exakt den Artikel, den man gerade absichtlich „gespendet“ hat, nie kaufen wollte und sich daher vom Termindruck befreit und erstmal eine geraume Zeit über den Einkauf diskutiert – nunja.
Wenn man aber extra für einen Artikel losmarschiert, um dann zu sagen „Den habe ich nicht ge- und wollte ich nie kaufen“ – dann kann man getrost schon von Geisteskrankheit sprechen.
Also so wird das jetzt echt nichts, wenn wir künftig unsere Kommentare gegenseitig beenden wollen!
Supporthotline on :
Jemand on :
Fahrerflucht, Vergesslichkeit...
Wenn das tägliche Leben zur mentalen Herausforderung wird.
Nur mal so am Rande gefragt.
Supporthotline on :
Jemand on :
Bei deinen verbalen Höhen- oder besser Tiefflügen solltest du aufpassen.
Nicht dass du dir weh tust.
Anbeissen tust du ja prima sonntags um 7.26Uhr.
Unser Sorgentelefon wie man es kennt und liebt.
Raoul on :
Willst Du ernsthaft behaupten, daß man eine derart vorsätzliche Aktion so mir nichts, dir nichts vergisst?
Im Übrigen nutze ich meist nur die Accounts „Karl Dall“, „Panther“, „Nicht der andere“, „Sonnensprudel“ und „es wird gewürzt!“. Für den Rest zeichnet sich Hera Lind verantwortlich.
Tagedieb on :