Ist Nestlé böse?
Nestlé ist so ein Fall für sich. Der Konzern wird (online in Foren und Social Media) gerne wie die BILD oder die AfD oder RTL zerrissen: Man muss jeden Kontakt vermeiden, man muss sowieso alles mit und von denen vermeiden, nur Boykott hilft gegen diese Pest. Wirklich daran halten tun sich wohl nur die wenigsten. Das liegt bei Nestlé aber alleine schon daran, dass das Unternehmen an unglaublich vielen anderen Firmen beteilig ist.
Offensichtliche Nestlé-Produkte zu vermeiden, ist gar nicht so schwer: Caro-Kaffee, Choclait-Chips, Choco-Crossies, Kitkat, Nescafé, Nespresso, Nesquick, Smarties, After Eight, Yes und etliche Cerealien (z. B. Clusters und Cini-Minis). Da steht überall auf der Vorderseite dick und fett "Nestlé" drauf.
Wesentlich weniger Auffällig ist die (volle oder teilweise) Beteiligung von Nestlé bei vielen anderen Artikeln: Wagner-Pizza, Maggi, Thomy, Vittel Wasser, S. Pellegrino Wasser, Contrex Wasser, Purina Tiernahrung, Gourmet Garden (veg. Fleischalternativen) oder auch Buitoni. Natürlich kann man sämtliche Produkte von Nestlé vermeiden, man sollte sich aber zumindest vorher mal ausführlich mit dessen Produkt-Portfolio beschäftigt haben, um überhaupt alles identifizieren zu können.
Und da bin ich auch schon mitten im eigentlichen Thema: Warum wettern so viele gegen Nestlé? Was macht das Unternehmen schlimmer als andere? Fragt man herum, bekommt man seit Jahren immer (IMMER!) wieder die selben Antworten, vor allem: Nestlé zapft ohne Rücksicht auf die Bevölkerung Wasser ab und verkauft es mit großem Gewinn und Nestlé zerstört den Regenwald. Im Handelsblatt gab es dazu 2019 einen ausführlichen Artikel. Viele der Skandale sind etliche Jahre her, hängen aber noch in den Köpfen der Leute fest. Es wird gar nicht mehr hinterfragt, ob Nestlé etwas an seinem Verhalten geändert hat. Ist das mit den Quellen immer noch akut? Ich weiß es nicht, man findet kaum aktuelles Material darüber.
Will ich damit jetzt Nestlé in Schutz nehmen? Nein. Ganz sicher nicht. Alle Firmen, deren Ziel es ist, eine möglichst hohe Dividende für ihre Anleger zu erwirtschaften, sollte man sehr, sehr kritisch beobachten. Und, ehrlich gesagt, die oben genannten "alten Sünden" von Nestlé hängen auch in meinem Kopf fest.
Was haltet ihr von Nestlé? Boykottiert ihr dessen Produkte? Ist es euch egal? Was würdet ihr davon halten, wenn es in einem Supermarkt keine Nestlé-Produkte mehr gäbe? Nun: Wir haben bei uns im Markt ein Experiment gestartet. Es ist nicht so radikal, dass wir nun alle Produkte, in denen Nestlè seine Finger im Spiel hat, von jetzt auf gleich verbannen, vor allem bei Maggi und den "Nes"-Produkten würde es wohl viele enttäuschte Kunden geben. Aber verbannt haben wir tatsächlich "Buitoni", da unser Nudelregal zu eng war und wir entschlossen haben, diese Sorte neben Barilla, Birkel und unseren Eigenmarken nicht auch noch führen zu müssen. Alle anderen Nestlé-Artikel werden wir zwar vorerst im Sortiment behalten, schließlich wollen wir unsere Kunden nicht vor den Kopf stoßen, aber wir nehmen keine neuen Produkte auf. Wenn von den alten welche ausgelistet werden oder vom Markt verschwinden, kommen Alternativen ohne Nestlé hier in die Regale. Aktionsartikel, also vor allem ganze Aufsteller, wird es entsprechend auch nicht mehr geben.
(Das Foto stammt noch vom letzten After-Eight-Aufsteller, den wir vor ein paar Monaten bekommen hatten und den ich noch vor diesen ganzen Überlegungen vorbestellt hatte.)
Offensichtliche Nestlé-Produkte zu vermeiden, ist gar nicht so schwer: Caro-Kaffee, Choclait-Chips, Choco-Crossies, Kitkat, Nescafé, Nespresso, Nesquick, Smarties, After Eight, Yes und etliche Cerealien (z. B. Clusters und Cini-Minis). Da steht überall auf der Vorderseite dick und fett "Nestlé" drauf.
Wesentlich weniger Auffällig ist die (volle oder teilweise) Beteiligung von Nestlé bei vielen anderen Artikeln: Wagner-Pizza, Maggi, Thomy, Vittel Wasser, S. Pellegrino Wasser, Contrex Wasser, Purina Tiernahrung, Gourmet Garden (veg. Fleischalternativen) oder auch Buitoni. Natürlich kann man sämtliche Produkte von Nestlé vermeiden, man sollte sich aber zumindest vorher mal ausführlich mit dessen Produkt-Portfolio beschäftigt haben, um überhaupt alles identifizieren zu können.
Und da bin ich auch schon mitten im eigentlichen Thema: Warum wettern so viele gegen Nestlé? Was macht das Unternehmen schlimmer als andere? Fragt man herum, bekommt man seit Jahren immer (IMMER!) wieder die selben Antworten, vor allem: Nestlé zapft ohne Rücksicht auf die Bevölkerung Wasser ab und verkauft es mit großem Gewinn und Nestlé zerstört den Regenwald. Im Handelsblatt gab es dazu 2019 einen ausführlichen Artikel. Viele der Skandale sind etliche Jahre her, hängen aber noch in den Köpfen der Leute fest. Es wird gar nicht mehr hinterfragt, ob Nestlé etwas an seinem Verhalten geändert hat. Ist das mit den Quellen immer noch akut? Ich weiß es nicht, man findet kaum aktuelles Material darüber.
Will ich damit jetzt Nestlé in Schutz nehmen? Nein. Ganz sicher nicht. Alle Firmen, deren Ziel es ist, eine möglichst hohe Dividende für ihre Anleger zu erwirtschaften, sollte man sehr, sehr kritisch beobachten. Und, ehrlich gesagt, die oben genannten "alten Sünden" von Nestlé hängen auch in meinem Kopf fest.
Was haltet ihr von Nestlé? Boykottiert ihr dessen Produkte? Ist es euch egal? Was würdet ihr davon halten, wenn es in einem Supermarkt keine Nestlé-Produkte mehr gäbe? Nun: Wir haben bei uns im Markt ein Experiment gestartet. Es ist nicht so radikal, dass wir nun alle Produkte, in denen Nestlè seine Finger im Spiel hat, von jetzt auf gleich verbannen, vor allem bei Maggi und den "Nes"-Produkten würde es wohl viele enttäuschte Kunden geben. Aber verbannt haben wir tatsächlich "Buitoni", da unser Nudelregal zu eng war und wir entschlossen haben, diese Sorte neben Barilla, Birkel und unseren Eigenmarken nicht auch noch führen zu müssen. Alle anderen Nestlé-Artikel werden wir zwar vorerst im Sortiment behalten, schließlich wollen wir unsere Kunden nicht vor den Kopf stoßen, aber wir nehmen keine neuen Produkte auf. Wenn von den alten welche ausgelistet werden oder vom Markt verschwinden, kommen Alternativen ohne Nestlé hier in die Regale. Aktionsartikel, also vor allem ganze Aufsteller, wird es entsprechend auch nicht mehr geben.
(Das Foto stammt noch vom letzten After-Eight-Aufsteller, den wir vor ein paar Monaten bekommen hatten und den ich noch vor diesen ganzen Überlegungen vorbestellt hatte.)
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Kommentare
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Johannes am :
Ganz einfach
Johannes am :
Ganz einfach
John Doe am :
Klabund am :
.... Und Nesquick ist einfach das Kakaopulver, bei dem das leckerste Ergebnis rauskommt. Das würden wir auch mit moralischen Gewissensbissen weiter kaufen, weil die Alternativen nicht gut sind.
Gorden am :
Abseits davon ist Nestle der ungesündeste Konzern mit den Produkten, die am meisten Zucker verarbeiten und wo jedes Produkt so extrem an Zutaten "vergewaltigt" wird, das man das einfach nicht essen kann (wenn man sich da ganze dann mal durchliest, wird einem schon übel - klar, andere machen das wahrscheinlich auch, bei Nestle fällt es dann auf). Dazu kommt die Verarschung des Kunden bei der (versteckten) Verpackungsgrößenänderung, das vereinnahmen von Wasserquellen, Lebensmittelskandale (hier sollte es egal sein, wie lange so etwas her ist), die Umwelt ist Nestle komplett egal (Nespresso, Vitel und Co, dazu ein Palmölverbrauch, der am oberen Ende rangiert, ohne Aussicht darauf, das sich mal was ändern könnte (was andere Firmen zumindest versuchen)).
Aber generell sollte aussreichen, das es mit den Wasserquellen so nicht weitergehen darf/kann/muss. Das ist ein eigentlicher Skandal, ansonsten einfach mal Coca Cola in der Heide googlen oder noch besser, die Teslafabrik in Brandenburg.
Julia aus dem Süden am :
Buitoni-Saucen sind von Nestle!
Buitoni-Nudeln sind von Newlat!
Birkel-Nudeln sind auch von Newlat!
Björn Harste am :
Panther am :
Anja am :
Es ist kompliziert…
Daniel am :
Da ist ja "ein bisschen mehr" als nur das mit dem Wasser passiert. Die Kritik zu Nestle auf Wikipedia ist schon ein bisschen lang.
Tagedieb am :
Wichtiger ist für mich, was hinten im Inhaltsverzeichnis steht. Wenn das Verhältnis zwischen dem Inhaltsstoff, der für den Charakter des Produktes relevant ist, und den restlichen Zutaten aus meiner Sicht nicht passt oder mit der Zeit immer schlechter wird, wird das Produkt nicht mehr gekauft. Da Nestlé aus meiner Erfahrung heraus da führend ist, kaufe ich eben immer weniger Nestlé-Produkte.
Bei mir geht es immer mehr in Richtung Kauf unbehandelter Produkte und selber machen. Nur blöd, dass mittlerweile Fertigprodukte manchmal günstiger sind, wie wenn man sie selber macht. Abgesehen davon, viele Lebensmittel, die es als Fertigprodukte gibt, brauche ich (man?) eigentlich nicht. Das soll aber jeder für sich entscheiden.
Und ich verzichte mitterweile immer öfter Süßwaren, insbesondere Riegel, die eben des öfteren von Neslé kommen. Kann man das als Boykott sehen?
Adler am :
Indiana am :
Oder liege ich da falsch?
Supporthotline am :
Und was die "alten Sünden" angeht. Die scheinen einfach nur gute Anwälte zu haben. Einfach mal nach allen "Wasser"marken suchen, die der Konzern besitzt.
Und selbst wenn nestle nun Jesus wäre, was nestle nicht ist. Würdest du hitler nach 2 Jahren verzeihen, oder eher doch noch ne Weile drüber nachdenken?
de01002 am :
Mega-Konzerne, die sich rücksichtslos auf Kosten anderer die Gewinne einverleiben und dabei Schaden anrichten, versuche ich wo es nur geht zu vermeiden. Nestlé, Unilever, Amazon, Kik oder wie sie alle heißen: Es geht doch immer nur darum, Personal auszubeuten, billigste Zutaten zu verwenden und so lange auf Kosten Anderer zu tricksen, bis man am Ende noch etwas mehr Geld in der eigenen Tasche hat, das man dann möglichst auch noch nicht versteuert.
Meine Kaufentscheidungen versuche ich so zu treffen, dass ich versuche, möglichst langlebige Geräte zu kaufen, möglichst wenig industrielle Lebensmittel zu essen, und möglichst bei kleineren Händlern kaufe.
Das alles ohne Missionierungsanspruch und wohl wissend, dass der eine oder andere Euro über Umwege doch bei diesen Konzernen landen kann. Ich möchte halt am Ende meines Lebens für mich sagen können "Ich hab's versucht, ich hab nachgedacht, ich habe bewusste Entscheidungen getroffen". Geht nicht immer ohne die Konzerne, in vielen Fällen aber schon. Kostet halt manchmal etwas meiner Lebenszeit. Aber das ist es mir persönlich wert.
Klar fände ich es schöner, wenn auch andere Menschen kapieren würden, was skrupellose Konzerne anrichten und wenn andere Menschen ebenfalls im Rahmen ihrer Möglichkeiten bewusste Entscheidungen treffen. Ich glaube aber: Da muss man selbst hinkommen. Da kann einen niemand hinmissionieren.
Wenn Du als Kaufmann bewusst solche Entscheidungen triffst, finde ich das gut. Man muss als Kaufmann nämlich nicht seine komplette Seele verkaufen. Wenn Du Deinen Laden mit Herz und Seele führst, dann hebt Dich das aus der Masse heraus.
PS: Die Arte-Doku "Auslaufmodell Supermarkt" finde ich sehr empfehlenswert, um das System noch ein bisschen mehr zu verstehen. Danach findet man auch die Edeka nicht mehr so sympathisch, wie sie sich in der Werbung ja gerne selbst darstellen: https://www.youtube.com/watch?v=ko4_GFPKGPs
DBPB am :
Cosmo am :
Natürlich hast Du Recht, eigentlich müsste man fast alles meiden, wenn man konsequent sein will. Ich sag nur Coca Cola, die sind in Sachen Wasser auch nicht zimperlich.
Nestle hat sich bei mir aber in meinen Top 10 festgesetzt. Auch deswegen, weil sich einfach nichts ändert an deren Taten und deren Einstellungen. Und es kommen immer wieder neue Sachen dazu. Unfair, inkonsequent? Ja, vielleicht. Aber anders währe es auch gar nicht möglich. Jeder hat vermutlich seine "Lieblinge". Hauptsache man rastet nicht aus, weil man mal ein KitKat bekommt. DAS sind die wirklich schwierigen Menschen.
Horst-Kevin am :
Bei der Privatisierung von Wasser finde ich es viel entscheidender, welche Rolle IWF und Weltbank gespielt haben.
Wenn wir nach den Regeln des Kapitalismus agierenden Unternehmen keine Schranken setzen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn sie alles an sich reißen, was sie kriegen können. Dafür sind es Wirtschaftsunternehmen.
Pepe am :
Pepe am :
wupme am :
In Indien wurden sie 2017 zu einer Geldstrafe verdonnert weil die Maggi Nudeln zu bleihaltig sind.
Das mit der Trinkwasserversorgung? Nestle zapft noch immer illegal Grundwasserversorgung an. zB. in San Bernardino.
Der Brabeck dessen Ansicht nach Wasser kein Grundrecht eines Menschen ist, blieb noch 12 Jahre in seiner Position.
Nestle konnte bis heute nicht nachweisen dass sie keine Kindersklaverei in ihrer Lieferkette haben. Trotz Versprechen Anfang der Jahrtausendwende dass in 4-5 Jahren sicher stellen zu werden!
Da läuft auch gerade ein Verfahren wieder mal deswegen.
In der Werbung stellt man sich dann immer selbst natürlich als Umweltschützer da, greenwashing ohne Ende, und der Versuch das Problem mit Plastikmüll in der Umwelt wieder mal auf den Verbraucher zu schieben. Wobei hier sowieso fast alles große Firmen den selben scheiß treiben.
John Doe (ein anderer) am :
Ich habe vor Jahren lieber Nestlé-Aktien gekauft. Die haben sich nämlich trotz des Getöses hervorragend entwickelt.
Markus Sorger am :
Mitleser am :
Nobody am :
Coca Cola ist für mich ein ähnlicher Fall, es gibt einfach so viele Limonaden die besser schmecken.
Aldi mit seiner Preisdrückerei bei den Lieferanten ist mir auch unsympathisch... kaufe dort nur das was ich nicht woanders bzw auch bei meinem Laden bekomme.
Ich bin aber auch nicht frei von faulen Kompromissen, ich fahre immer noch mit Freude Autos aus der VW Gruppe, einfach weil ich das Produkt sehr mag... passt halt wie nen guter Schuh. Auch wenn ich das Geschäftsgebaren natürlich genauso verurteile...
Mich juckt es aber auch nicht wenn ich selten mal was von nestle und co bekomme oder kaufe... geht für mich mehr um das Bewusstsein für das Problem und ein entsprechendes handeln.
Da hat ja jeder für sich seinen kleinen Kompass der einem den Weg durch den Konsumjungle weist.
JD am :
Sie werden mit Konsequenz immer noch größer und ziehen Ihren Stiefel durch so lange, bis der Gegenwind das Geschäft gefährdet. Das ist wohl bei der Wassersparte kürzlich passiert. Einer ganzen Region das Trinkwasser zu klauen ist halt doch ein bisschen viel gewesen. Vor allem, weil das in Frankreich passiert ist, und nicht irgendwo, wo es keinen intressiert.
Aber sonst gibt's wenig Bedenken. Wenn es fette Kinder braucht, um den Absatz zu steigern, dann sollen die Kinder eben verdammt nochmal fett werden.
Ich meide sie, wo es geht. Und sie machen es einem eigentlich leicht, ist doch bei allen übernommenen Marken irgendwo klein die weiße taube aufgedruckt. Meistens ist es eh hochverarbeiteter ungesunden Kram wie Süßigkeiten, der mich doch anlachen würde (lion, kitkat) und eigentlich immer gibt es Alternativen. Was ist zum Beispiel das Alleinstellungsmerkmal der genannten Riegel, oder von Maggi oder von tomi Sonnenblumen? Es gibt eigentlich keines.
Wenn es irgendwo im Freizeit/ gastroumfeld nur schöller Eis gibt, wundere ich mich, warum die wieder nicht Langnese als Partner haben, und kaufe je nach Standhaftigkeit etwas oder lasse es bleiben.
Alles in allem finde ich es gut, wenn ein Supermarktbetreiber Nestlé zurückhaltend listet.
Ist eigentlich von denen ein Vertreterbesuch zu befürchten? Insbesondere wenn man "auffällig" wird?
Felix am :
Ein Unternehmen was so eine Praxis unterstützt oder mindestens toleriert, kommt nicht in meine Küche. Dagegen sind Mars, Unilever, General Mills (der Teil der nicht Nestle ist) nichts….
Klingt nach 1974 oder Verschwörungstheorie?
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/panorama/videosextern/tod-aus-der-flasche-miese-nestl-geschaefte-mit-babymilch-100.html
Björn Harste am :
Felix am :
Neandertaler am :
Aus meiner Sicht ist das nichts weiter als moralische Selbstbefriedigung. Einen wirklichen Nutzen hat das denn nicht, wenn du parallel dazu weiter vor dich hinkonsumierst: Wasser in rauen Mengen, Benzin, Kerosin, Fleisch, Milch, importierte Lebensmittel, Unterhaltungselektronik...
Wirklich nachhaltig zu leben ist hierzulande fast unmöglich. Und es gibt weitaus größere Stellschrauben als einen kindischen Boykott eines Unternehmens. An denen zu drehen täte aber mehr weh, und das ist das Problem.
Felix am :
Eine Industrienation kann aktuell nicht komplett nachhaltig funktionieren. Aber jeder Schritt zur Erhaltung des Planeten ist einer in die richtige Richtung… Man ist nur viel zu spät losgelaufen.
Raoul am :
Inwiefern soll das „kindisch“ sein? Nur weil man nicht zu 108% (Plansoll übererfüllt) nachhaltig lebt, ergibt es für Dich keinen Sinn, Arschlochfirmen zu meiden? Je mehr Menschen das tun, desto mehr Einbußen hat die Firma hinzunehmen und desto eher wird sie etwas an ihrem Geschäftsgebahren ändern.
Ich persönlich meide Nestlé zwar nicht (wenngleich ich es eine Zeitlang eher halbherzig versucht habe), aber als probates Mittel, Ablehnung zu zeigen, sehe ich so etwas durchaus.
Schwieriger finde ich, wenn der Supermarkt einen dahingehend bevormundet, der sich ansonsten ja eigentlich immer rational von Zahlen (oder Vorlieben) leiten lässt. Was hier aber, um das auch nochmal deutlich zu sagen, nicht geschehen ist. Ein Produkt, das sich nicht verkauft hat, wurde verbannt. Und allem Anschein nach (siehe Kommentar #1) war das nichtmal von Nestlé.
Womit wir bei einem weiteren und auch wichtigen Punkt wären: Viele Marken (Pellegrino, Maggi usw.) wurden schlicht aufgekauft. Dafür kann das hervorragende Produkt nichts, die Hersteller oftmals auch nicht (diverse eigene Werke bleiben ja erhalten) und die Belegschaft sowieso nicht. Ob man mit dem Boykott letztenendes nicht die Falschen trifft, wenn man eine eingekaufte Marke nun nur boykottiert, da sie auf einmal (vielleicht auch nur temporär, siehe #1 und Björns Antwort) zu Nestlé gehört – das muß jeder mit sich selbst ausmachen.
JD am :
Der Artikel ist von 2020.
Hier in Deutschland, wo Jede, die das Stillen aus welche Gründen auch immer nicht schafft, mehr oder weniger leicht die ca. 500 Euro für ersatzprodukte aufbringen kann, ist es verpönt, entsprechende propaghanda zu verbreiten. Es wird erst gar nicht mehr versucht, sie versuchen sich sogar als die Guten zu positionieren, indem sie in Anzeigen die Vorteile der muttermilch anpreisen und ihre pülvercheb als zweitbeste gleichwertige Alternative, wenn es nicht klappt. Und dann gibt es ja noch die nutzlose Folgemilch zu verticken, weil Einjährige das ja unbedingt brauchen.
Global gesehen ist das, siehe Artikel, wohl noch nicht so.
Herumnestler am :
Felix am :
Ich glaube das sollte man auf keinen Fall vermischen. Es gibt nachhaltige Unternehmen, die eine absolut fragwürdige ethische Haltung haben (Demeter als Verband, Voelkel und Darnee als Unternehmen, um mal ein paar Beispiele zu nennen). Es gibt aber auch Unternehmen, die nicht besonders nachhaltig sind, dafür ethisch recht korrekt (hier fallen mir ohne zu Suchen z.B. viele Verlage ein, die aufgrund ihres Papierverbrauches sehr viel Wasser und Holz verbrauchen).
Ich will also nicht die Welt mit meiner Tat retten, aber eben gerne auf Nestle verzichten. Danke