Es steht übrigens mal wieder seit Tagen ein kleiner Tretroller hier im Eingangsbereich herum. Blaue Grundplatte mit grünen Felgen, ohne Akku. Merkt man das denn nicht? Wenn man auf so einem Fahrzeug zu uns kommt sollte es einem doch auffallen, wenn man dann zu Fuß wieder weggeht.
Also mir würde es auffallen. Aber ich bin vermutlich auch kein Maßstab für sowas.
Mit einer guten Stammkundin kam ich ins Gespräch und während wir so über dieses und jenes Thema redeten, kam ich plötzlich auf das Phänomen mit den aufgerissenen Packungen im Regal mit Haushaltsfolien zu sprechen.
"Sowas macht doch keiner!", äußerte sie verwundert und ich antwortete nur knapp mit "Wetten? Lass uns mal gucken, ich würde mich sehr wundern, wenn da nichts herumliegt."
Wir gingen gemeinsam zum entsprechenden Regal und ich wurde nicht enttäuscht. Natürlich hatten irgendwelche Leute wieder die Packungen aufgerissen. Unserer Stammkundin fiel gleichermaßen vor Erstaunen und Unverständnis die Kinnlade runter.
Sind es auch wirklich Gefrierbeutel? Ja, sind es. Und es sind auch wirklich die "Genussfolie" (Aluminiumfolie und Backpapier kombiniert)? Sind es auch wirklich Frühstücksbeutel? Und ganz wichtig: Ist es auch wirklich Klarsichtfolie?
Wenn es doch bloß eine Möglichkeit gäbe, auf der Außenseite der Verpackungen entsprechend gestaltete Hinweise auf den Inhalt anzubringen …
Eine Kundin kommt immer wieder mit einer OP-Maske im Gesicht bei uns einkaufen. Zu Corona-Spitzenzeiten war der Anblick von Masken vollkommen normal, zunächst gab es welche aus Stoff, alternativ die einfach OP-Masken, später waren bekanntlich nur noch FFP2-Masken erlaubt.
Der ganze Zirkus als Pflichtprogramm ist nun zum Glück vorbei, aber es kommen immer noch vereinzelt Kunden freiwillig mit (meistens FFP2-) Masken bei uns einkaufen.
Eine ältere Kundin hat eine grüne OP-Maske, die sie immer wieder beim Einkaufen trägt. "Eine" OP-Maske ist in dem Fall wörtlich gemeint, denn ich glaube, sie benutzt tatsächlich immer nur die selbe Maske. So richtig grün ist sie auch nicht mehr, eher dominiert, vor allem im vorderen Bereich, so ein grünliches Grau-Braun. Oder anders ausgedrückt: Auch wenn diese Maske sie oder andere vor Corona oder welchen über Tröpfcheninfektion noch übertragbare Krankheiten schützen soll – der Ekelfaktor von dem Ding toppt alles.
Ein Stammkunde suchte das Gänserillette, das diese Woche in der Werbung der Edeka zu finden ist. Dieses Produkt ist, neben anderen aus der Werbung, eines für die Bedientheke – eine solche haben wir bekanntlich nicht. Wir bemühen uns ja immer, auf unserer kleinen Fläche alle beworbenen Artikel darzustellen, aber was nicht geht, geht nicht.
Der Kunde trug es mit Fassung: "Ein Leben ohne Gänserillette ist möglich."
Screenshot edeka.de (Fußnote: *Nicht in allen Filialen erhältlich.)
Ich staune immer wieder darüber, dass gerade Leute, die Leergut in großen Mengen zu uns tragen, es schaffen, den Leergutbetrag via Spendentaste für die Elefanten zu spenden. Ich hatte hier ja schon einmal ausführlich gezeigt, dass man ziemlich mutwillig agieren muss, um einen Pfandbetrag zu spenden. Oder vollkommen blindlings auf die Tasten drücken und dabei etwas Pech haben.
Der Mann, der auf diese Weise 35 Euro (!) gespendet hat, trug es mit Fassung.
Ein Mann löste nach dem Bezahlvorgang den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Er blieb brav stehen und half bei der Suche nach der Ursache für das Piepen. Es stellte sich heraus, dass ein Stück Hartkäse, das sich in einem Fach seines Rucksacks befand, dafür verantwortlich war. Originalverpackt, mit einem noch aktiven Sicherungsetikett versehen und auch bei uns im Sortiment zu finden.
Der Mann erklärte den anwesenden Kollegen, dass er den Käse vor ein paar Tagen auf der Straße gefunden haben will und beteuerte, dass er ganz sicher kein Dieb ist. Zum Beweis zückte er sogar aus eigenem Antrieb seinen Ausweis und ließ den Kollegen seine Personalien aufschreiben. Den Käse ließ er auch hier und sagte, dass er am nächsten Tag wiederkommen und seine Ware abholen wolle. Bis dahin sollte die Sache doch geklärt sein.
Als mir nun mein Mitarbeiter am nächsten Tag von dem Vorfall berichtete, lachte ich spöttisch auf. "Klar, er lässt seinen Käse einfach so ohne Diskussion hier", da ist er nicht der erste Ladendieb der sich so bereitwillig von "seinem Eigentum" trennt. Und die Ausrede, dass er den Käse gefunden haben will, ist ja ohnehin mehr als seltsam. Wer sammelt denn irgendwo auf der Straße ein Stück Käse auf? "Wo gefunden? Bei uns im Kühlregal?", lachte erst ich und dann lachten wir beide.
Wir hatten ja seine Personalien und so sondierte ich die Videoaufzeichnung gründlich. Wenn das eindeutig zu sehen ist, kann ich den Diebstahl zur Anzeige bringen, das Beweisvideo könnte ich der Polizei dann gleich mitliefern – und so begann ich, mir die Videoaufzeichnung von seinem Besuch hier im Markt minutiös durchzusehen.
Kurz: Der Mann hatte nicht gelogen – zumindest nicht hinsichtlich seiner Aussage, dass der Käse nicht von uns war. Was ich nun davon halten soll, dass er das Stück irgendwo auf der Straße gefunden hat und er diesen dann auch noch mehrere Tage in seinem Rucksack spazieren trägt, weiß ich auch nicht so genau.