Schon wieder zwei
"Bewerbungen" aus Marokko, die Bewerberin und der Bewerber stammen sogar beide aus Fes und die beiden Mails trudelten innerhalb einer dreiviertel Stunde bei mir ein. Na, was für ein Zufall aber auch.
Die Dame bewirbt sich um einen Ausbildungsplatz zur
Kauffrau im Einzelhandel. Warum auch nicht, wenn man ein Abitur in Fachrichtung Physikwissenschaften in der Tasche und anschließend noch seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und Management gemacht hat. Und in der verbliebenen Freizeit noch nebenbei noch einen B2-Deutschkurs.
Dass bei diesen Mails alles mit rechten Dingen zugeht, bezweifle ja nicht nur ich.
Was wäre eigentlich, wenn man das Spiel mal durchspielt und denjenigen oder diejenige zu einem Vorstellungsgespräch einlädt. Möchte ich das ausprobieren? Nein, irgendwie nicht.
Da kommt man morgens in die Firma und das Spülbecken im Aufenthaltsraum präsentiert sich wie auf diesem Foto zu sehen. Merken Leute sowas nicht? Ist denen das egal? Muss das wirklich sein? Leben die zu Hause etwa auch so? Komme ich nicht drauf klar, wirklich nicht.
Seit ein paar Tagen steht fest, dass wir ab August tatsächlich mal wieder einen Auszubildenden im Team haben werden. Ein junger Mann, der schon eine Weile bei uns als Aushilfe gejobbt hat und der nun nach der Schule gerne bei uns als Azubi einsteigen möchte.
Ich werde alle negativen Erfahrungen der letzten Jahre aus meinem Gedächtnis tilgen und vollkommen motiviert an die Sache rangehen. Wird schon klappen.
Ein Kollege hatte privaten Stress und darüber hinaus seine Spätschicht bei uns vergessen. Gegen 22:30 Uhr rief er am Abend an, also rund eine halbe Stunde nachdem wir geschlossen hatten, und entschuldigte sich beim anwesenden Schichtleiter mit den Worten, dass er es "heute wohl nicht mehr schaffen" würde.
Ach.
Per Mail kam schon wieder so
eine dubiose Bewerbung von einem jungen Mann an, diesmal von einem aus dem Irak. Adresse im Irak, super Zeugnisse, top Ausbildung. Alles wie gehabt.
Allerdings diesmal mit einem Unterschied: Diesmal kam die Mail nicht unmittelbar von dem "Bewerber" sondern von einer Personalvermittlung aus Stuttgart. Die Website macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck und man finden auch online einiges darüber, man bekommt das Gefühl, die Firma scheint es zu geben und sie scheint aktiv und seriös zu sein.
Die Vermutung, dass das alles nicht so richtig ist, wird bei genauerer Recherche stärker. Angefangen damit, dass die Mitarbeiterin (mit Foto in der E-Mail-Signatur) in der E-Mail einen anderen Namen hat, als in der Team-Vorstellung auf der Website. Vielleicht sind die Macher dahinter auch einfach nur nachlässig bei der Erstellung ihrer Website gewesen, ich weiß es nicht, unterm Strich (und mit 30 Jahren Internet-Erfahrung) würde ich sagen, dass man da eher vorsichtig sein sollte.
Wie auch immer: Nein. Und weil es einfach nur eine Initiativbewerbung war, werde ich überhaupt nicht auf die Mail reagieren.
Zwei Kolleginnen sollten inspiriert durch eine andere Kollegin mittels
Schere, Stein, Papier ermitteln, wer von den beiden zuerst in die Pause gehen kann.
Ich möchte mich von den illegalen Glücksspielen hier distanzieren.
Die "Markenlehrbriefe" kenne ich schon seit meiner Zeit als Aushilfe beim Supermarkt in der Nachbarschaft. Es sind kleine Heftchen mit gut 30 Seiten, in denen jeweils ein Warenkundethema detailliert vorgestellt wird. Eine tolle Sache und diese Heftchen haben wir bis heute hier auch in der Firma im Einsatz. Die Schuber mit den Markenlehrbriefen stehen für alle Mitarbeiter frei zugänglich im Aufenthaltsraum. In den letzten Tagen erst haben wir die neueste Ausgabe bekommen.
Für alle, die jetzt keine Ahnung haben, was das überhaupt sein soll: So werden die Markenlehrbriefe vom Anbieter, der LZ Direkt, beschrieben:
Die LZ direkt Markenlehrbriefe und LZ direkt Training bieten praktisches Warenwissen, kompakt und verständlich aufbereitet. Von Profis für Profis und die, die es werden möchten."
Wie das mit den "von Profis" funktioniert, weiß ich aber erst jetzt, das steht nämlich bei den
Mediadaten der LZ Direkt: "Jede Warenkundekategorie wird exklusiv mit einem Industriepartner umgesetzt, anhand dessen Marke wir die Kategorie für den Lernenden "erlebbar" machen."
Das lassen sich die Industriepartner auch einiges kosten. Immerhin kostet so eine Partnerschaft den jeweiligen Betrieb mal eben rund 30.000 Euro. Dafür bekommt man aber auch gezielte Werbung ohne Streuverluste (Abgabe ausschließlich auf Bestellung) in einem seit über 40 Jahren etablierten Medium, das von nahezu allen Lebensmittelhändlern und Berufsschulen in Deutschland bestellt wird.
Wie auch immer: Markenlehrbriefe FTW!