Am Baum hier vor dem Laden hängt nun auch ein Kippenfänger. Letztendlich ist das nur eine Hülle aus Papier, in dem eine leere Kartonverpackung steckt, in die man seine Zigarettenstummel werfen soll. Diese Kippenfänger sind auch anderswo im Stadtgebiet und in anderen Aufmachungen anzutreffen.
Für diesen hier sind wir nun inoffizieller Pate. Einmal im Monat ("reicht") gucke ich nach, ob der voll ist und ggf. kommt dann ein neues leeres Tetrapak in die Hülle. Leere Milch- oder Saftkartons fallen ja immer wieder an.
Ob die Dinger wirklich genutzt werden? Es gibt so unglaublich viele Leute, die ihre Kippen einfach auf den Boden werfen. Wer darüber schon nicht nachdenkt, wird sicherlich auch in den meisten Fällen nicht diese zusätzlichen Behälter nutzen. Oder denke ich da zu pessimistisch?
Der Marktleiter eines Edeka-Marktes in Delmenhorst hatte die Idee, an etlichen Orten in der Stadt Werbung anbringen zu lassen. Die Botschaften sind mit Kreidesprühfarbe auf Gehwege gesprüht worden und verursachen damit sicherlich keinen materiellen Schaden an der jeweiligen Pflasterung. Erinnert hat mich das an eine Aktion eines Optikers vor vielen Jahren, der ebenfalls Schablonen nutze, um Botschaften auf dem Gehweg zu hinterlassen. Damals sogar noch weniger Schlimm, die Werbung wurde mit einem Hochdruckreiniger in den Schmutz der Steine gesprüht. Selbst dafür hagelte es damals Kritik, denn auch das war eine unerlaubte Sondernutzung.
Klar könnte man jetzt sagen, dass die gesamte Aktion bestimmt eher ein Erfolg für das Geschäft war und vor allem unterm Strich niemandem geschadet hat – aber letzteres tun andere Dinge auch nicht. Vielleicht auch nur in meinem persönlichen Mind Set, aber ich gehöre ja auch zu denen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß an einer roten Ampel stehen bleiben, auch wenn weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist. "Auch schlechte Werbung ist Werbung" mag zutreffen, aber ich persönlich falle eben lieber nicht und schon gar nicht negativ auf.
Ein paar Kinder von der Moschee spielten hier auf dem Hof mit einem kleinen Ball Fußball. Solange der Ball nicht gegen unsere Türen oder die geparkten Autos unserer Mitarbeiter geschossen wird, ist mir das egal. Tut ja nicht weh, was sollte ich dagegen haben?
Irgendwann liefen fast alle weg, nur ein etwa sechsjähriger Junge blieb zurück, der noch eine Weile den Ball alleine über den Hof schoss und schließlich versuchte, ihn über die hohe Mauer in den Nachbargarten zu werfen. Warum auch immer man sein Spielzeug auf diese Weise loswerden möchte. Da seine Kraft für die drei Meter der Mauer nicht ganz reichte, landete der Ball schließlich auf dem Dach unseres Fahrradunterstands.
In dem Moment mischte ich mich ein und sagte ihm und den anderen Jungs, dass der Ball da wieder runter muss. War echt spannend zu sehen, wie sie eine Viertelstunde lang versucht hatten, auf einem Stuhl balancierend mit einem Besenstiel in der Hand an den Ball heranzukommen. Aber letztendlich hatte es ja geklappt.
Meinetwegen hätte er da ja auch liegenbleiben können, aber ich wollte ja nicht riskieren, dass der Junge von den anderen Ärger bekommt, weil der Ball plötzlich weg war.
Nachdem die Dachdecker unser Dach offenbar erfolgreich mit zusätzlichen Dachbahnen abgedichtet hatten, kam bei den gestrigen sintflutartigen Regengüssen kein Wasser mehr bei uns im Lager von der Decke herunter.
Dafür war unser Keller / Maschinenraum vollgelaufen. Rund fünf Zentimeter hoch stand das Wasser da unten drin, mangels Tauchpumpe oder Nasssauger habe ich das Wasser schlicht mit einem Schneeschieber rausgeschaufelt. Damit waren wir gestern noch glimpflich ausgegangen. Insgesamt waren hier im Stadtgebiet ja etliche Keller abgesoffen …
Und nicht nur Keller. Bei dem kleinen Schauer kam in anderthalb Stunden etwa die Regenmenge herunter, die wir hier in Bremen sonst innerhalb eines durchschnittlichen Monats haben. Ich war übrigens gerade mit dem Fahrrad unterwegs, weil ich gestern Nachmittag noch Unterlagen zum Steuerbüro am anderen Ende der Stadt bringen musste – und hatte zwischendurch über eine Stunde unter einer großen Brücke gewartet und abgewettert. Zum Glück konnte ich dabei mein Hörbuch hören, sonst wäre ich vermutlich vor Langeweile gestorben.
Die große Überraschung folgte, als ich anschließend hier aus der Neustadt raus und in Richtung Ortsteil Strom fahren wollte. Die Unterführung unter der Eisenbahnlinie stand geringfügig unter Wasser. Die Durchfahrt mit dem Fahrrad wäre weniger mühsam gewesen, wenn die Autos nicht so einen Wellenschlag verursacht hätten.