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Wohl ein schwieriger Artikel: Rotkohl

Ein Kunde sprach mich an, weil er Rotkohl suchte. Nicht gefroren oder im Glas mit Apfel oder in der Drei-Minuten-Version, sondern frischen Rotkohl in Form ganzer Kohlköpfe.

Wahrheitsgemäß erklärte sagte ich ihm, dass das ein Artikel ist, der sich bei uns ganz schwer tut und wir davon in der Vergangenheit immer mehr weggeworfen als verkauft haben. Weil der Kohl dafür zu schade ist, haben wir überhaupt keinen mehr im Sortiment. Ich verwies auf die größeren EDEKA-Märkte hier im Großraum, also diverse E-Center und auch Marktkauf-Märkte.

"Die haben keinen Rotkohl", antwortete der Mann. Das wunderte mich bei so großen Märkten etwas, aber okay.

"Aber hier bei dem türkischen Gemüseladen", schlug ich vor und dachte an einen kleineren Laden an der nahegelegenen Kreuzung, "müssten Sie doch Rotkohl bekommen können."

Wo er genau war, sagte er nicht, aber er war wohl schon bei einem: "Da war ich auch, aber die Köpfe waren schon ganz verschimmelt, da wollte ich dann auch nichts kaufen."

Puh! Letzte Chance also notgedrungen bei unseren Mitbewerbern. "Sonst probieren Sie es doch mal bei den beiden größeren REWE-Märkten hier im Stadtteil", schlug ich vor. "Haben auch keinen", Antwortete der Mann ohne lange nachzudenken.

Nach dem Gespräch berichtete ich Ines von der Frage und dem Versuch des Mannes, Rotkohl zu bekommen. "Ja, den bekommt man fast nirgends", bestätigte sie. Wir stehen also mit dieser Lücke im Sortiment nicht alleine in der Einzelhandelslandschaft herum. Offenbar scheint Rotkohl, zumindest hier in der Gegend, heutzutage kein allzu gängiger Artikel mehr zu sein …

"Kurz" ans Regal

Packtag. Vor einem der Kopfregale unserer Regalgondeln stand ein halbvoller Rollcontainer mit Ware, an dem eine Kollegin gerade zugange war.
Eine ältere Kundin wollte genau an das Regal dahinter. Die Kollegin wollte den Rolli beiseite ziehen, die Kundin winkte ab. "Lassen Sie nur, ich brauche nur schnell ein Teil, das geht schon so."

Da wir nett sind, hat die Kollegin den Rolli doch kurz zur Seite geschoben, damit die ältere Dame besser ans Regal herankommt.

Kurz beiseite.

Etwas länger beiseite.

Noch länger beiseite.

Viel länger beiseite.

Da wir keinen anderen Platz für den Rollbehälter hatten, musste die Kollegin auch so lange warten, bis sie ihn wieder vor den Gondelkopf stellen konnte.

Nach knapp zwei Minuten hatte die Kundin sich dann so weit in dem einen Meter breiten Regal orientiert, dass sie schnell das eine Teil einpacken konnte. :-P

Rollerparkplatz vorm Puddingregal

Drei Kinder kauften ein und hatten wohl einen Kompromiss gebraucht zwischen "Roller mit in den Laden nehmen" (macht man nicht) und "Roller vor dem Laden stehen lassen" (Diebstahlsgefahr).

So haben sie dann ihre Fahrzeuge in der Ecke zwischen dem Milchkühlregal und dem Regal mit Puddingpulver ordentlich aufgereiht geparkt. :-D


Kein Klopapier und keine Küchentücher?

Eine WhatsApp-Nachricht von Ines trudelte bei mir ein. Sie war mit ihrem Handy im Laden zugange, ich saß hinten im Büro und hatte die Web-Oberfläche des Messengers am Rechner offen. "Erleben wir eine zweite Welle ohne Klopapier und Küchentücher?", wollte sie von mir wissen. Dabei war ihre Frage eher rhetorisch gemeint, denn zumindest bei uns ist die Warenversorgung lückenlos und unkompliziert.

"Wieso?", fragte ich, "was ist denn los?"

Eine schriftliche Antwort kam nicht, dafür Ines zu mir nach hinten. Sie erklärte mir: "Da kam gerade eine Kundin in den Laden und stürmte direkt auf mich zu und wollte wissen, ob wir Klopapier und Küchentücher hätten. Sie sei schon in mehreren Läden gewesen und nir-gends würde sie noch etwas bekommen. Wenn wir das da hätten, würde sie direkt mehrere Pakete auf Vorrat mitnehmen.

Toiletten- und Küchenpapier hatten wir in Massen da und die Frau kaufte schließlich auch ein paar Pakete von den unterschiedlichen Artikeln. Von einem neuerlichen Versorgungsengpass ist mir nun überhaupt nichts bekannt.

Viel Glück wünsche ich Ihnen!

Ines kam ins Gespräch mit einem älteren Kunden. Als er ihr Namensschild an der Weste entdeckte und sie als Chefin identifizierte, wünschte er ihr viel Erfolg.

"Erfolg? Bei was?", wollte Ines wissen.

"Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier mal länger durchhalten. Wissen Sie, ich bin hier schon seit 20 Jahren Kunde und in der Zeit habe ich schon so einige Betreiber dieses Geschäfts kommen und gehen sehen."

Sie nahm diesen Wunsch dankend entgegen und erwiderte nichts weiter dazu. Die Diskussion mit ihm darüber, dass hier seit inzwischen fast 23 Jahren der Name Björn Harste über der Tür steht, wäre wohl sinnlos gewesen …

Der Preis

Eine Kundin kam mit einem Artikel zur Kasse. "Wieviel kostet das?", wollte sie wissen, während sie das Teil vor dem Scanner auf das Förderband legte.

Kollegin guckt nach und antwortet: "99 Cent."

Ich hatte das mitbekommen und fragte spontan: "Ist da kein Preisschild mehr dran?"

"Doch."

"Und was steht da drauf?"

"99 Cent."