Am Sonntag ist die MS Europa hier in der Weser stromabwärts gefahren. Mit "nur" knapp 200 Metern Länge, ist das Schiff deutlich kleiner als die berühmten Kreuzfahrt-Giganten – aber mit so einem großen Fahrzeug hier durch den doch relativ schmalen Fluss zu fahren, ist schon eine Herausforderung. Schiffe in dieser Größenordnung fahren zwar häufiger durch die Weser bis teilweise zum Neustädter Hafen (aber auch nicht weiter), aber an der Tagesordnung liegt das nicht gerade.
Entsprechend viele Zaungäste gab es an beiden Ufern. Ich war zufällig gerade mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Blumenthal und konnte so die ständig hupende Europa eine Weile begleiten.
Das könnte auch eine Szene vom Ausbruch des Fagradalsfjall auf Island sein, ist aber nur ganz profane Holzkohle bei uns im Grill auf der heimischen Terrasse.
Spielerei mit der Spiegelreflexkamera: Wir haben einfach mal lange belichtet, während ein Flugzeug auf dem Flughafen Bremen gelandet ist. Gesehen vom Alten Kuhweidenweg aus, der jetzt aber seit ein paar Tagen aufgrund der A281-Baustelle gesperrt ist.
Ein Freund von uns ist Immobilienmakler und nennt Häuser, in denen alles nur auf den ersten Blick zwar schön aussieht, aber in Wirklichkeit wild zusammengepfuscht wurde, gerne "Güzel-Buden".
In Bremen gibt/gab es sogar eine 1A-Güzelbude. Ich musste sehr lachen, als ich das Schild am Zaun einer inzwischen abgerissenen Bauruine entdeckte, bei der ich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch immer den Eindruck hatte, dass dort nicht alles ganz gerade ist.
Überall hier im Umland gibt es Felder mit Blumen aller Art, die man sich dort im Vertrauen selber schneiden darf. Bezahlung passend bar in einen geschlossen Behälter oder mittlerweile etwas moderner via Paypal. Oft genug verschwinden Leute von den Feldern, ohne zu bezahlen oder ohne die volle Summe zu hinterlassen, habe ich selber schon beobachtet.
Offenbar verschwinden die bereitgestellten Messer ebenfalls oft genug. Das ist zumindest mal eine humorvolle Art, damit umzugehen.
Die ehemalige Suchtklinik der AWO, das Haus Neuenland an der Neuenlander Straße wurde Anfang 2020 abgerissen. Zum Haupthaus gehörten auch einige Nebengebäude und Schuppen. An der Nordseite eines dieser Nebengebäude hatte jemand ein Graffiti hinterlassen, nämlich eine aus Schablonen gesprühte Ratte, die ich extrem cool fand.
Die gleiche Ratte prangte auch am Gebäude einer Spedition in der Friedrich-Rauers-Straße. Das Haus steht zwar noch, aber die Ratte ist auch da verschwunden.
Gute oder interessante Graffitis lösen in mir immer zwiespältige Reaktionen aus. Sachbeschädigung bleibt Sachbeschädigung und als Geschädigter wäre ich vermutlich nicht glücklich darüber. Andererseits gibt es neben sinnlosen Schmierereien eben auch viele Sprayer mit durchaus künstlerischer Ader. Hier im Großraum gibt es einen oder mehrere, tzja, Künstler, die Bilder von Füchsen sprühen. Teilweise sehr cool und kreativ, ich freue mich sogar immer irgendwie, wenn ich irgendwo einen neuen aus dieser Serie entdecke, aber auch da ist es wie immer Sachbeschädigung und ich habe dann immer auch ein schlechtes Gewissen, dass ich mich darüber gefreut habe. Die Füchse stammen übrigens vom Fucs.Kollektiv.
Bei uns in der Werft haben welche angefangen, ein Boot selber zu bauen. Der Rumpf ist wohl locker 15 Meter lang und besteht aus Aluminium. Spanten und Stringer wurden bereits aus Aluprofilen zu einem Rahmen verbunden, darauf schweißen sie nun Alubleche.
Jede einzelne Schweißnaht sieht so aus, wie die insgesamt etwa 30 cm hier auf dem Foto. Ich staune über so viel Optimismus. Schweißen lernen direkt an einem Schiff zu üben, ist eine Sache (So viel Geld für das Material, das würde mir in der Seele weh tun!), sich mit ganz viel Selbstüberschätzung für einen fähigen Schweißer zu halten, die andere. In der Summe wird das wohl alles halten und wenn wieder alles geschliffen und gestrichen ist, kräht kein Hahn mehr danach. Aber dennoch, ich würde mich genieren, sowas da halb öffentlich stehen zu lassen. Andererseits ist sich möglicherweise der Künstler seiner Unfähigkeit gar nicht bewusst und findet das alles ganz toll.
Ich werde es jedenfalls nicht hinterfragen. Soll jeder seinen Kram selber machen.
Wenn das Wetter schon nicht richtig sommerlich sein möchte, dann bietet es einem wenigstens spektakuläre Ansichten am Himmel. Wolkenformationen, Regenbögen, beeindruckende Licht-Schatten-Spiele, es ist mal wieder alles dabei.
Auch beim mir zu Hause im Arbeitszimmer habe ich zwei Monitore stehen. Wer sich einmal an den Luxus mehrerer physikalisch getrennter Bildschirme gewöhnt hat, will gar nicht mehr anders arbeiten. Rechts läuft Scrivener (Tagesziel von 1000 Wörtern noch lange nicht erreicht), links habe ich einen Webbrowser für Recherchen auf. Wenn ich den gerade nicht brauche, läuft in einem Tab meistens irgendwas entspannendes bei Youtube. (Einfach mal nach Screensaver suchen …)
Im Ortsteil Strom ist mit auf einer kleinen Grünfläche neben der Straße dieses selbstgebastelte Schild aufgefallen. Ich tippe auf einen Passanten oder Anwohner, der sauer darüber ist, dass die Fläche als Hundetoilette missbraucht wird. Ich musste zum Glück nur mit dem Rad dran vorbei.