Skip to content

Offensichtlich

Eine Kundin gab zu, nicht oft einkaufen zu gehen.

Das war nicht zu übersehen. Zumindest die Kernkompetenzen "Kühltruhendeckel wieder schließen" und "Waren nicht irgendwie ins Regal zurückwerfen" waren bei ihr nicht nennenswert ausgeprägt.

Beschreibung

"Das ist zwar Zucker pur, aber lecker."
So und nicht anders beschrieb ein Vater seinem kleinen Sohn im Buggy den Inhalt einer Packung Kekse, die er dann gekauft hat. :-)

Sie arbeitet im Einzelhandel!

Eine Frau gab Leergut ab und hatte letztendlich noch ein paar Einweg-Bierflaschen aus Glas in ihrer Tasche, die der Automat nicht annehmen wollte. Zu Recht, da wir keine pfandpflichtigen Einweg-Gebinde aus Glas verkaufen und sie auch nicht aus Kulanz annehmen, um uns damit bei der Rückgabe nicht auch noch zu belasten.

Immerhin drohte sie nicht damit, uns beim Gesundheitsamt anzuzeigen, aber sie regte sich schon sehr über dieses Verhalten auf und wies lautstark und eindringlich darauf hin, dass wir hier "über 100 Quadratmeter" groß wären und damit auf jeden Fall verpflichtet wären, alles anzunehmen! Sie käme schließlich selber aus dem Einzelhandel und darum wüsste sie es ganz genau! (*)

Wie schön, dass ich hier mit Einzelhandel gar nichts zu tun und deshalb auch nicht den kleinsten Schimmer einer Ahnung von solchen Dingen habe. Da nimmt man doch solche hilfreichen Belehrungen immer wieder dankbar entgegen.


(*) Mal eben zur rechtlichen Situation beim Einwegpfand: Es ist so, dass Geschäfte ausschließlich das Einwegleergut in der Materialart zurücknehmen müssen, die auch dort verkauft wird. Wer Dosen verkauft, muss sämtliche Dosen zurücknehmen. Wer PET-Flaschen verkauft, muss alle zurückgebrachten Plastikflaschen zurücknehmen und die Geschäfte, die Einweg-Glasflaschen im Sortiment haben, müssen Einweg-Glasflaschen zurücknehmen. Und zwar ist es dabei egal, um welche Marken es sich handelt. Da kommt nun allerdings die Quadratmeterangabe ins Spiel: Geschäfte unter 200qm Verkaufsfläche brauchen nämlich nur das Leergut von den Marken zurückzunehmen, die sie auch selber verkaufen.

Am lautesten bellen die getroffenen Hunde

Eine Frau wollte etwas aus unserem verganen Sortiment kaufen, im Speziellen von den Artikeln, die in der kleinen Vitrine im Kühlregal eingeschlossen stehen.

Nachdem meine Mitarbeiterin den Schlüssel geholt und der Kundin auf ihre Anfrage erklärt hatte, dass diese Produkte in der Vergangenheit einfach zu oft geklaut wurden, regte diese sich demonstrativ auf, sagte, dass es eine Frechheit wäre, sie so zu diskriminieren und dass sie nicht stehlen würde und verließ daraufhin unseren Laden ohne etwas gekauft zu haben.

Nun…

Angebliche Reizgasattacke

Eine Kunde beschwerte sich an der Kasse über einen anderen Kunden, der ihn vor dem Leergutautomaten aufgrund einer Meinungsverschiedenheit mit CS-Gas besprüht haben soll.

Statt irgendwelche Konsequenzen einzuleiten oder abzuwarten verließ der Mann direkt nach dem Bezahlvorgang mein Geschäft. Im Bereich rund um den Leergutautomaten war von Reizgas überhaupt nichts zu spüren – einzig ein riesengroßes Fragezeichen schwebt seit dem in der Luft…

Wurst umtauschen?

Ein Kunde wollte Wurst zurückgeben, die er am Freitag gekauft hatte. Auch wenn er sich da in der Sorte vertan hat und er die gekaufte nicht mag – das ist nun einfach mal Pech für ihn. Kühlpflichtige Artikel zurückzunehmen ist sowieso immer problematisch bis unmöglich, aber woher soll ich denn wissen, wie die Ware die letzten fünf Tage verbracht hat? Abgesehen von den Außentemperaturen haben viele Leute ihre Kühlschränke "aus Energiespargründen" relativ warm eingestellt – vom mittlerweile reduzierten Haltbarkeitsdatum der Wurstpackung mal ganz zu schweigen…

Aber wenigstens hatte er Verständnis für unsere Situation.

Regenbogenbunter Lesestoff

Mittwochs erscheint ein Großteil der Klatsch- und Tratsch-Magazine, die allgemein unter dem Begriff "Regenbogenpresse" zusammengefasst werden.

Eine ältere Stammkundin hat eben bei mir an der Kasse einen ganzen Stapel von dem Zeugs bezahlt.

Ich wünsche mir jedenfalls für mich irgendwann mal in ein paar Jahrzehnten einen deutlich erfüllteren Lebensabend. :-O

Darf ich? Darf ich? Büdde!!!

Berechtigt es eigentlich zu einem Mord, wenn man von einem Kunden um diese Zeit fröhlich gefragt wird: "Na, ausgeschlafen?"

Oder geht das wegen der nicht vorsätzlich geplante Affekthandlung lediglich als Totschlag durch? Oder entlastet einen die vorangegangene Frage eventuell sogar vollständig? :-)