Dass die Ware hinten in den Regalen immer viel länger haltbar ist als vorne, weiß ja jeder Kunde. Bei Molkereiprodukten kann die Differenz gerade für kleine Haushalte entscheident sein. Bei Artikeln, die nicht im Kühlregal gelagert werden müssen, spielt es oft keine Rolle. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Dann gibt es Kunden, die quasi blind immer die Ware von hinten nehmen – auch wenn der gesamte Regalbestand das selbe Datum trägt.
Wie auch immer: Solange die Artikel, die vorher im Regal
ordentlich standen nicht hinterher
unordentlich durcheinanderliegen ist mir das fast egal. Aber diese eine Kundin da vorhin hätte ich eigenhändig würgen können.
Gerade wir hier werden von unseren Kunden im Allgemeinen vermutlicher eher lockerer angesprochen, als es in anderen Supermärkten der Fall ist. Bei vielen Kunden sind wir mit den Vornamen bekannt und das ist auch vollkommen okay so.
Aber "Hey, Du da!" ist selbst mir dann doch etwas zu lax.
Eine Kundin rief an und erkundigte sich, ob wir eine spezielle Sorte Kartoffelchips in ausreichender Menge vorrätig hätten. "
Ich brauche 20 Tüten Crunchips Paprika, berichtete sie und ergänzte, dass es aber bis zum nächsten Wochenende reichen würde.
Ich versprach ihr, zwei zusätzliche Kartons zu bestellen und wollte mich gerade verabschieden, als die Anruferin nochmal nachfasste: "
Sie wissen, aber welche ich meine, oder? Crunchips. Die schreiben sich aber nicht mit A, sondern C - R - U - N - C…"
Weiter kam sie nicht, da ich sie mitten in der Aufzählung unterbrach. Natürlich wusste ich, wovon sie redet, schließlich hatten wir gerade zwei Minuten zusammen über diese Chips gesprochen..!
Halten die einen alle für doof?!
Eine Kundin erkundigte sich nach einem Mitarbeiter, der seit einigen Wochen krank ist und über dessen weitere Zukunft wir nicht genau Bescheid wissen. Selbst wenn ich etwas wüsste, hätte ich es ihr nicht erzählt – aber ich ging davon aus, dass ihr ein diffuses "Er ist wohl krank und wird eventuell auch nicht mehr wiederkommen." reichen würde.
Ihre Antwort: "Dann schicken Sie ihm doch mal eine Abmahnung!"
Ein leicht heruntergekommener und angetrunkener Kunde gab zu, dass er zwar tatsächlich woanders schon geklaut hat und dazu insgesamt "eine menge Scheiße laufen" hätte, aber doch nicht so dämlich wäre, ausgerechnet in seinem Stammladen um die Ecke zu klauen.
Ein (mittlerweile) Ex-Kunde mitsamt seiner Partnerin, die im Haus auf der anderen Straßenseite wohnen, hatte vor rund einem Jahr deutlich weniger Weitsicht.