Ein Kunde versuchte mehrfach, den Leergutautomaten zur Annahme einer mitgebrachten leeren Flasche zu bewegen. Nachdem es ein paar mal gepiepst hat, ging ich hin, um zu helfen. Sofort erkannte ich das Problem und teilte es dem Kunden mit: "
Die Flasche hat gar kein Pfand, die können Sie wegwerfen."
Der Mann regte sich sofort auf: "
Die habe ich hier gekauft!!!"
Hören die überhaupt zu, wenn man was sagt?!
Sieht zwar tschechisch aus und klingt auch so, aber diese Bierdose kommt tatsächlich aus Frankreich, genauer gesagt direkt von der "
Brasserie Pietra" auf der Insel Korsika:
Sie versuchen es doch
immer wieder…
Hier hat jemand das Etikett einer "Gerolsteiner" Mehrwegflasche um eine (vermutlich) unbepfandete PET-Flasche getüdelt. Der gewünschte Erfolg blieb aus und so landete das Gesamtkunstwerk im Mülleimer vor dem Leergutautomaten:
Zwei Limonadenflaschen aus Sri Lanka, die hier den Weg in den Leergutautomaten gefunden haben. Der Automat muss die Flaschenform als irgendeine bekannte Form identifiziert haben, denn immerhin standen sie auf dem Tisch mit den Mehrwegflaschen:
Der Leergutautomat blockierte, auf dem Display stand die Information, dass man die Flasche entnehmen soll.
Dass sich manche Kunden (vor allem Kundinnen) nicht trauen, den Arm bis zum Anschlag in den Annahmeschacht zu stecken, ist ein bekanntes Phänomen (*) – in diesem Fall hätte man die Flasche allerdings auch greifen können, ohne auch nur einen Millimeter hinter die Gehäusefront greifen zu müssen. Die Flasche guckte vorne nämlich noch zu einem Viertel heraus…
(*) Dazu muss ich eine Sache mal anmerken: Je nach Bekleidung hätte ich übrigens auch Bedenken, in so ein Gerät weiter hineinzufassen. Nicht dass ich Angst vor der bösen Guillotine habe, die in jedem Automaten installiert ist. Nein, ich möchte mir nur nicht die Klamotten mit dem ganzen Glibber versauen, den man in den Geräten (auch in regelmäßig gereinigten) findet.
Dieses Etikett einer im Mülleimer vor dem Automaten entdeckten Flasche ist zwar nicht selbstgedruckt und der Rücknahmeautomat hat die Annahme auch nur verweigert, weil das Pfandlogo beschädigt war – aber irgendetwas passt da trotzdem nicht.
Ich half einem Kunden, sein Einweg-Leergut in den Automaten zu geben. Eine der Einwegflaschen, die ich währenddessen aus seiner Tüte zog, hatte eine sehr seltsame, weiße Flecken überall. Wie heruntergelaufen, als hätte eine Tropfkerze ihre Spuren hinterlassen. Während ich die Flasche noch musterte, sagte der Kunde: "
Das ist Eiweiß.
Hastig stopfe ich das Ding in den Annahmeschacht der Maschine und wusch mir mindestens fünfmal die Hände. Ich glaube, so genau hätte ich es gar nicht wissen wollen – und selbst WENN er damit nur irgendwie in der Küche Eischnee zubereitet hat, der Rest ist Kopfkino.
Mal kein Getränkeleergut, aber immerhin eine 1-Liter-Flasche Sojasauce, die sich da gestern Abend in unseren Leergutautomaten verirrt hat. Originellerweise ein Original aus Fernost.
Die Unterscheidung zwischen "guten" und "nicht guten" Kunden geschieht sicherlich auch immer sehr subjektiv beim Betrachter. Der eine hält einen regelmäigen Kunden, der aber nur morgens ein Brötchen holt für gut. Für den anderen sind nur diese Kunden "gut", die freundlich grüßen und mit denen man etwas Smalltalk halten kann. Wieder andere mögen nur diejenigen Kunden als "gut" betrachten, die einmal die Woche einen Großeinkauf mitnehmen.
Für mich sind alle Kunden gut, die hier Umsatz generieren. Ob das nun eine "Bild" oder ein Großeinkauf ist, ob gesprächig oder nicht – ist doch vollkommen egal.
Definitiv nicht zu den "guten Kunden" zählt ein Pärchen, das hier unregelmäßig aufkreuzt,
ausschließlich Leergut abgibt (Oettinger, also nichtmal Produkte aus meinem Sortiment) und ohne den geringsten Einkauf wieder geht. Das wäre verschmerzbar, wenn diese beiden Spezis nicht immer wieder den Fußboden vor dem Leergautomaten voller Seen aus ihren Tüten hinterlassen würden.
Nun haben wir sie genötigt, die Sauerei selber aufzuwischen. Keine Ahnung, ob die beiden eine dermaßen verzerrte Wahrnehmung haben, dass sie sich für unentbehrlich halten oder ob sie einfach nur glauben, dass wir annehmen würden, dass sie hier tatsächlich regelmäßig einkaufen – auf jeden Fall wirkten ihre Drohungen, hier nicht mehr herzukommen, ziemlich lächerlich. Und das Schlimmste ist: Ich glaube, die machen das nichtmal wahr.
Frust am Leergutautomaten:
Alternatives Leergut: Selbstgemacht.
Es gibt viele Kunden, gerade auch aus dem großen Kreis der Flaschensammler, die einfach
alles am Leergutautomaten zu Geld machen wollen und vom Gurkenglas bis zu halben Flaschen, ob noch halb gefüllt oder komplett mit Dreck beschmiert, in den Annahmeschacht des Gerätes stopfen.
Dann gibt es auch Kunden wie diesen jungen Mann, der zunächst ein paar Einwegflaschen in den Automaten gab, wo sie lautstark im Cruncher plattgedrückt wurden, und sich aufgrund dieser vorausgehenden marzialischen Geräusche nicht mehr traute, seine Mehrweg-Glasflaschen abzugeben und es vorzug, abzuwarten und einen meiner Mitarbeiter anzusprechen. Ich konnte ihn dann aber beruhigen und ihn zum Weitermachen motivieren.
Besonders geruchsempfindlich bin ich nicht und war ich auch noch nie, mit den daraus entstehenden Konsequenzen ("Kannst DU das mal saubermache…") kann ich ganz gut leben und besonders auch der vergorene Getränkesud in und aus dem Leergutautomaten, bzw. in unserem Container auf dem Hof, bereitet mir überhaupt keine Probleme. Manche Sachen bereiten aber sogar mir Kopfschmerzen – und das fast im wahrsten Sinne des Wortes.
Als wir zu zweit das Lager betraten, kam uns ein ganz übler, irgendwie stechender Geruch entgegen, der vor allem an verfaulten Fisch erinnerte. Ohne darauf zu reagieren, setzen wir uns in das kleine Büro und erledigten ein paar Dinge. Innerhalb von zwei Minuten verspürte ich den Drang, der Ursache für den Gestank auf den Grund zu gehen.
Fündig wurde ich schließlich im Einwegcontainer (da, wo die geschredderten PET-Flaschen und Dosen hineinfallen) des Leergutautomaten. Was nun letztendlich genau dafür verantwortlich war, ließ sich nicht ermitteln – aber es mutete an wie ein altes Konzentrat aller Müllcontainer einer Fischfabrik.
Das kann sich ja eigentlich nur in irgendwelchen Flaschen befunden haben, die ein Kunde in den Automaten geworfen hat.
Aber was zur Hölle war das?!?
Ein Kunde sprach mich an, dass er seinen Leergutbon am Automaten vergessen hatte, aber dass er dort nicht mehr hängen würde. Inzwischen stand bereits ein anderer Kunde vor dem Gerät, der verneinte allerdings meine Frage nach einem möglicherweise hängengebliebenen fremden Leergutbon.
Blick auf die Videoaufzeichnung: Der Kunde, der mich ansprach, hatte Recht. Er hatte vergessen, die grüne Taste am Rücknahmeautomaten zu drücken und so wurde der Bon nach einigen Sekunden automatisch gedruckt und hing noch am Gerät, als der andere Kunde zu dem Automaten kam. Kurzerhand steckte er den Bon ein und blieb auch beharrlich bei seiner Meinung, als ich ihn direkt darauf ansprach.
Erst nach mehrmaligem Drängeln zog er den fremden Leergutbon aus der Tasche und gab ihn mir mürrisch.