Langsam könnte ich mit den Fahrrädern hier aus dem Stadtteil schon fast eine eigene Kategorie füllen. So wie mit diesem Exemplar, das in weniger als einer Minute Fußmarsch hier vom Laden entfernt zu finden war. Das Fahrrad war schon etwas älter, das Kabelschloss, mit dem es an dem kleinen Poller "angeschlossen" war, dafür umso massiver.
Und dann wundern sich die Leute, wenn ihr Fahrrad geklaut wurde. "Ich hatte das doch sogar angeschlossen?!"
Jüngste Werbeaktion der Fischrestaurantkette "Nordsee" in der Bremer Innenstadt: Mit einer Schablone und einem Hochdruckreiniger bewaffnet, haben sie an mehreren Stellen in der City ihre Werbebotschaft sozusagen aus der Dreckschicht auf den Gehwegen herausgearbeitet.
Kann man sich drüber aufregen. Man kann das auch, so wie das Stadtamt, als eine unerlaubte "Sondernutzung" ansehen und mit Bußgeldern drohen und veranlassen, dass der alte Zustand wieder hergestellt wird.
Mit "Nordsee" habe ich nichts zu tun. Zuletzt habe ich dort vermutlich vor ca. 20 Jahren ein Fischbrötchen gegessen. Ich finde die Aktion trotzdem witzig und überhaupt nicht störend. Es wurde nichts beschädigt, es wurde niemand behindert und irgendwelche Werbetafeln verschandeln auch nicht die Gegend.
Hier in der Nachbarschaft, keine 100 Meter vom Laden entfernt, hängt ein großes Transparent an einem Haus, in dem für eine Aktion geworben wird, die unter anderem "Deutschland abschaffen!" als Kernaussage trägt.
Wie gut, dass es keine Kette, sondern ein klassisches Kabelschloss mit Kunststoffummantelung war, mit dem das Fahrrad hier in einer der Nebenstraßen am Zaun festgemacht war.
Der Sperrmüllhaufen vor dem Laden wächst und wächst. Ich fand's zunächst noch ganz witzig, eine Kollegin war weniger begeistert: "Und wie sollen wir so bitte unsere Ware hier reinbekommen?"
Der Gedanke ist nicht so abwegig. So, wie das Zeugs da vorne nämlich in diesem Moment liegt, können wir unsere Ware im Grunde NICHT reinziehen. Wenn wir die Rampe an die Tür legen ist der auf dem Foto zu erkennende freie Bereich komplett belegt. Gerade wollte ich mir Handschuhe anziehen und mit einem Kollegen eine Gasse freiräumen, da kam mir ein anderer Gedanke: Abwarten. Wer sagt denn, dass unser Lieferant vor den städtischen Entsorgungsbetrieben hier aufkreuzt?
Ende letzter Woche ist hier aus einer der Wohnungen über dem Laden jemand ausgezogen. Die Reste, die am Freitag dabei übergeblieben sind, waren eigentlich recht überschaubar.
Inzwischen ist der "kleine Haufen" durch weitere großzügige Beigaben von vermutlich diversen Nachbarn zu einem ziemlich stattlichen Müllberg angewachsen, der das Bild vor der Ladentür momentan absolut dominiert.