Als ich gerade ein eigenes Schild drucken wollte, ist mir der Gedanke gekommen, warum möglicherweise auf so vielen Verpackungen die Produktnamen mit dem verhassten "
Deppenleerzeichen", also vor allem ohne den Bindestrich bei mehrzeiligen Texten, geschrieben werden.
Bei zentriert geschriebenen Wörtern rutscht das Wort, hinter dem der Strich zu stehen hat, optisch weiter nach links und zerstört die Symmetrie. Aber ob das die ganze Erklärung ist?
Momentan läuft eine große Werbekampagne für die Aktion "
Deutschland rundet auf". Eine Kollegin hatte mich vor ein paar Tagen darauf angesprochen, allerdings zunächst nur mit dem Hintergedanken des Aufrundens: "Ist doch praktisch, wenn das hier so wie in Holland wird. Dann hat man weniger mit den ganz kleinen Münzen an der Kasse zu tun."
Das war leider ein Trugschluss. Beim "Aufrunden bitte!" handelt es sich nicht um eine Vereinfachung des Bezahlvorgangs (gut, irgendwie ja auch schon, wenn auch nur einseitig), sondern um die schlichte Jagd nach Spenden.
In den letzten Tagen wurde ich nun schon häufiger gefragt, ob ich mich daran auch beteilgen möchte, würde oder sogar werde. Nein, möchte ich nicht.
Ich empfinde die Vorgehensweise zudem schon etwas wie Nötigung. So, als würde man im Restaurant kein Trinkgeld geben. Oh, der hat sich seine acht Cent rausgeben lassen. Was für ein Knauser.
In letzter Zeit tauchte der Begriff "
geplante Obsoleszenz" mal wieder häufiger hier im Blog auf.
Beim darüber Nachdenken, fiel mir wieder ein, dass ich wahrscheinlich für die Geschäftswelt von heute zu gut bin. Wenn ich Dinge bauen würde, dann wäre mein Anspruch, dass sie so lange wie möglich halten und den Benutzern Freude schenken – und nicht, dass ich möglichst oft neue Produkte verkaufen könnte.