Skip to content

Annahme von Kleingeld an der Kasse

Adrian hat mir geschrieben:
Hi,

ich hatte in einem Supermarkt gerade jemanden vor mit der mit 3 Händen voll Kleinstgeld bezahlt hat - dass das unverschämt ist wenn zig Leute anstehen ist ja wohl klar. Laut der Verkäuferin bei der sich so ziemlich jeder der das gesehen hat beschwert hat müssen müssen sie das Geld allerdings annehmen (inkl. nervig langem Abzählen). Ist das wirklich so oder könnte ein Verkäufer da durchaus sagen dass der Kunde mit angemessenem Geld bezahlen soll oder die Waren doch gefälligst zurück ins Regal stellt und verschwindet?
Wenn die Kassiererin das Kleingeld auch in solchen Mengen annehmen muss, dürfte das eine firmeninterne Arbeitsanweisung sein.

Generell muss man als Händler überhaupt kein Kleingeld annehmen. Man muss auch keine Banknoten annehmen, große Banknoten werden von Tankstellen ja schon lange verweigert. Zur Akzeptanz von Scheck- und Kreditkarten kann man auch niemanden zwingen. Eigentlich braucht der Händler auch gar nichts zu verkaufen, der Kaufvertrag kommt ja erst zustande, wenn beide Seiten einwilligen. Soll er doch sein Geschäft gleich schließen, wenn er das Geld der Kunden nicht will…
Dass mit dem Kleingeld ist natürlich so eine Sache. Bei größeren Mengen ist es dann die Gratwanderung zwischen der Entscheidung, einen einzelnen Kunden zu verärgern, der sein Kleingeld nicht loswerden kann, oder sich den Missmut der dahinter wartenden restlichen Kunden einzufangen.

Wir machen das hier so: Größere Kleingeldmengen lassen wir die Kunden in ein Zählbrett zählen und wechseln dann. Und zwar nicht an der Kasse, so dass es auch nicht zu Verzögerungen kommt. Ganz einfach.

Pfand und Mehrwertsteuer

Martin wollte etwas wissen:
Hallo Björn,

ich habe gerade auf den Kassenzettel von Rewe geschaut und dort sind die Artikelgruppen nach den Mehrwertsteuersätzen von 7% und 19% aufgeschlüsselt. Der Pfand von meinem Bier ist mit dem 19% angegeben. Das wundert mich nun aber sehr. Denn ich bezahle 8 Cent Pfand und bekomme 8 Cent Pfand wieder. Bezahlt Rewe trotzdem für die 8 Cent Pfand 19% an den Staat?
Genau so sieht das aus!

Theoretisch ist die Sache mit der Mehrwertsteuer auf die Pfandbeträge eine Rechnung ohne Gewinn und Verlust: Der Einzelhändler zahlt an den Großhändler den Pfandbetrag + MwSt., bekommt vom Kunden aber nur den reinen Pfandbetrag beim Einkauf. Bei der Rückgabe des Leerguts bekommt der Kunde auch wieder nur den reinen Pfandbetrag ausbezahlt, also in diesem Fall 8 Cent, aber der Händler bekommt von Großhändler bei der Rückgabe wieder die Mehwertsteuer drauf.

Praktisch wird der Anteil an aus- und eingehendem Leergut bei kaum einem Laden gleich groß sein. Wir nehmen hier in der Gastfeldstraße z.B. ca. 30% mehr Leergut an, als wir an Vollgut herausgeben!

Nein, von der Differenz wird man nicht reich.