Eine Kundin musste 12,97€ bezahlen. Als meine Mitarbeiterin ihr das Wechselgeld rausgeben wollte, sagte die Kundin: "
Aufrunden, bitte!"
Gut, hier im Geschäft ist nirgends ein Hinweis auf diese Aktion zu finden und in der Werbung für "Deutschland rundet auf" findet man auch keinen einzigen Hinweis auf meinen Laden.
Ganz souverän behielt meine Kassiererin die drei Cent ein und warf sie in die Spendendose für das Kinderhilfswerk. Dürfte einem ja niemand übel nehmen, es geht ja schließlich um den guten Zweck.
6 Uhr morgens: Die ersten beiden Kunden waren zwei schon deutlich angetrunkene Heranwachsende, die gerade aus der Disco kamen und zum Frühstück eine Flasche Cpt. Morgan und eine Flasche Coca-Cola kauften.
Prost.
Eine Kunde kramte bei den Sechserträgern Bier herum. Ein Kollege sprach ihn an: "
Wir haben die auch kalt. Vorne im Kühlschrank."
"
Bäh, nee, kaltes Bier. Igitt. Ich mach das zu Hause sowieso nochmal extra warm. Als Hustenmittel ist das super!"
Er hat tatsächlich den warmen Träger gekauft. Entweder hat er seine Verarschung durchgezogen (vielleicht es war ihm auch einfach egal, da er sowieso keine Möglichkeit hatte das Bier in naher Zukunft zu kühlen), oder… Brr…
…und kein Altglascontainer. Ich frage mich, ob das von den Leuten reine Faulheit ist und sie einfach nur keine Lust haben, zum Altglascontainer zu laufen, oder ob sie wirklich dachten, dass sich das ganze Zeugs bei uns am Automaten zu Geld machen lässt?!?
Ein kleines Mädchen suchte
Rostzwiebeln". Als meine Kollegin sie korrigierte ("Röstzwiebeln heißen die…"), bestand das Kind darauf, ausdrücklich für den Einkauf von "Rostzwiebeln" losgeschickt worden zu sein.
Sie wollte dann aber tatsächlich Röstzwiebeln haben.
Dass in einem Supermarkt auch mal Artikel mit abgelaufenem MHD zu finden sind, ist vollkommen normal. Es ist fast unmöglich, das gesamte Sortiment ständig unter Kontrolle zu haben, zumal auch nie die selbe Ordnung besteht. Kunden sortieren auf der Jagd nach dem neuesten Datum z.B. selber die Reihenfolge in den Regalen um und so kommen mal alte Artikel nach hinten. Andere Produkte laufen nur so schlecht, dass man sie nur einmal zu bestellen braucht und trotzdem der Rest irgendwann abläuft. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch wir hier sind davor nicht sicher.
Ein Paar stand eben in der Getränkeabteilung und stapelte das Beck's Bier um. "Hinten steht immer das am längsten haltbare", sagte er wissend zu ihr.
Ja, kann sein. Aber wir sind hier in Bremen, unsere halbe Getränkeabteilung besteht aus Produkten von Beck & Co inBev anBev Anheuser-Busch ABInBev der Brauerei da hinten in unserem Stadtteil, nur ein paar Straßen von hier entfernt.
Hier wird bestimmt einiges alt. Aber kein Beck's Pils.
Ein Kunde wollte wissen, ob Bio-Eier auch von freilaufenden Hühnern stammen. Eine blöde Antwort lag erst auf der Zunge ("Nein, Käfighaltung, damit die aufgrund fehlender Medikamente sehr empfindlichen Hühner draußen nicht mit Keimen in Kontakt kommen…"), aber ich wusste nicht, ob der Mann das tatsächlich als Witz aufgefasst hätte. Ich konnte ihn einfach nicht einschätzen und so blieb es dann vorsichtshalber doch bei der richtigen Antwort.
Zwei Kunden wollten ein paar Getränkedosen mit fertiger Mischung "Jack Daniels und Cola" haben. Mein Mitarbeiter schlug ihnen vor, doch einfach die einzelnen Bestandteile zu kaufen, da sie damit bei der gewünschten Menge günstiger davonkommen würden.
Frage des Kunden: "Was ist denn da drin?"
Immer wieder fragen Kunden nach leeren Kartons. Wenn möglich helfen wir dann, wenngleich ein Großteil der Pappe in der Presse landet.
Natürlich entdecken die Leute dann auch die unterschiedlichen vollen (und daher normalerweise noch benötigten) Kartons im Lager. Freundlich fragen, ob wir den einen oder anderen Karton irgendwie ausleeren können, ist ja okay. Aber manche Leute werden bei dieser Forderung dreist und verlangen regelrecht, dass man die Schachtel ausleert. Da möchte man dann schon aus Prinzip nicht mehr weiterhelfen.
Zwei Heranwachsende kauften ein paar Getränkedosen mit einem Cola-Whisky-Mix. Diese Dosen sind bei uns mit Klebeetiketten unserer Warensicherungsanlage gesichert.
Ein Kollege bekam mit, wie einer der beiden eindringlich zum anderen sagte: "
Hier, die Etiketten musst du unbedingt abreißen und wegwerfen. Das ist RFID und wenn die an den Dosen bleiben, können die hier sogar sehen, wo wir damit hingehen."
Wenn der wüsste. Wir könnten damit sogar sämtliche Räume ihrer Wohnung per Videoüberwachung ausspähen. Hehehe.
Eine Kundin beschwerte sich an der Kasse auf eine recht unfreundliche Art und Weise vor allen Kunden darüber, dass meine Putzfrau mit der Maschine den Fußboden reinigt: "Muss so ein Krach jetzt sein? Kann man sowas nicht vielleicht mal nach Feierabend machen und nicht, wenn hier Kunden im Laden sind?"
Die Antwort einer Kollegin war ernüchternd: "Och, sie können gerne den Putzjob hier bei uns haben. Das wäre dann regelmäßig von null bis zwei Uhr nachts oder alternativ vier bis sechs Uhr morgens."
Es folgte, loooogisch, keine Antwort.