Ältere Kundin: "Wo haben Sie Kaffeefilter?"
Ich: "Genau links von Ihnen."
Die Kundin drehte sich nach rechts zum Regal.
"Wo denn?"
"Genau hinter Ihnen."
"Na, jetzt wollen Sie sich aber einen Spaß mit mir erlauben, oder? Sie bringen mich ja ganz durcheinander."
Ältere Kundin: "Ich suche alkoholfreien Kaffee."
Ich: "Ähh..?"
"Koffeinfrei. Hihi, koffeinfrei natürlich."
Wenn wir hier sonntags arbeiten und dazu notwendigerweise die Marktbeleuchtung einschalten, bedeutet das nicht, dass wir auch geöffnet haben.
Manche Zeitgenossen scheinen daraus eine Verpflichtung zur Ladenöffnung abzuleiten. Klopfen, an der Tür rütteln, herumschreien und uns auf unser Nichtreagieren bzw. Kopfschütteln auch noch mit obszönen Gesten zu überschütten. Na, schönen Dank. Jetzt natürlich erst recht nicht.
Zwei Heranwachsende betraten den Laden. Sie hatten das szenetypische Outfit der in
Banden Gruppen auftretenden Querulanten, die uns hier oftmals am Wochende stressen, und wurden deshalb von einer Kollegin sofort als "verdächtige Person" eingestuft. Wir sprinteten ins Büro an die Videoanlage. Der Adrenalinspiegel stieg, der Puls ging schneller. Wir rechneten schon mit dem Schlimmsten und staunten dann nicht schlecht: "I love Milka" und zwei mit Rosen bedruckte, herzförmige Pralinenschachteln kauften die beiden.
Ach, ja. Valentinstag.
PS: Und heute sogar Valendienstag.
(Die Kalauerkasse füllt sich stetig.)
Ein Kunde suchte
Eiswein. Viel Auswahl haben wir davon nicht, aber zumindest einen sehr guten
Bio-Eiswein. Eine 0,375l-Flasche kostet bei mir 21,99€ – und das ist schon knapp kalkuliert.
Der Kunde freute sich: "
Oh, der ist ja günstig."
Andere zucken zusammen, wenn sie das Preisschild sehen.
Um 1:38 Uhr hat mich vor ein paar Stunden das Klingeln meines Handys aus dem Tiefschlaf gerissen. Ich habe das Gerät für Notfälle immer in greifbarer Nähe liegen - man weiß ja nie...
Den genauen Gesprächsverlauf bekomme ich nicht mehr zusammen, aber es war eine Frau am anderen Ende der Leitung, die im Internet gelesen hatte, dass wir von "0-24 Uhr" geöffnet hätten und davon ausging, dass die Notfallnummer so ähnlich wie die Nachtglocke einer Apotheke funktionieren würde.
Sie musste den Rest der Nacht dann wohl ohne ein neues Babyfläschchen auskommen...
Sollte man, resp. "Kassiererin", sich Gedanken machen, wenn ein Kunde ihr zur Verabschiedung einen "heiligen Dödel" wünscht?
Ernstgemeint, wohlgemerkt.
Zwei angetrunkene Heranwachsende pöbelten an der Kasse herum und beleidigen dabei u.a. meine Mitarbeiterin. Als ich schlichten wollte, zeigten sich die beiden wenig einsichtig, so dass ich sie kurzerhand rauswarf – ohne dass sie ihren Einkauf noch beenden durften.
An der Ausgangstür johlte der kleinere mir noch quer durch den Laden hinterher: "
Eeey, weisst' du, wo isch arbeite? Bei der BILD-Zeitung. Und isch nehm' euern Laden hier auseinander!!!"
Ohgott, beleidigte Kinderchen.
Eine Kundin beschwerte sich darüber, dass unser Kühlregal
zu kalt sei und sie deshalb kalte (ach, was…) und schmerzende Finger bekommen würde, wenn sie dort hineinfasst.
Technisch wäre es natürlich gar kein Problem, die Temperatur in dem Möbel auf hautfreundliche 22 Grad plus zu stellen. Aber
das lasse ich die Frau dann mit der Lebensmittelüberwachung ausdiskutieren.
Ein Mann kaufte mit seiner ca. vierjährigen Tochter ein. Plötzlich rief sie: "Papa, lass uns doch ein Eis mitnehmen. Aujaaaa, Eis."
"Nein", antwortete er und ergänze schließlich noch: "Außerdem ist es doch viel zu kalt draußen".
"Aber Papa, Eis passt doch immer. Außerdem will ich das ja zu Hause essen, da ist es doch warm."