Eine ältere Kundin stand vor dem Leergutautomaten und stopfte eine Flasche nach der anderen mit dem Kopf voran in das Gerät. Irgendwann piepste der Rücknahmeautomat nur noch und die Kundin rief um Hilfe, weil keine Flaschen mehr hineinpassten. Logisch, der gesamte Transportkanal war bis vorne hin vollgestopft.
Nachdem ich acht Mineralwasserflaschen wieder aus dem Automaten extrahiert hatte, erkläre ich der Kundin zum gefühlt hundertsten Mal, dass die Flaschen mit dem Boden voran in das Gerät gelegt werden müssen. Ihre Reaktion:
"Das ist ja auch jedes Mal anders. Mal sagen Sie, dass die sorum rein sollen, dann wieder andersherum."
Diese Mineralwasserflasche hat es in den letzten Tagen irgendwie in unseren Leergutautomaten gespült. Mir fällt sowas natürlich auf und neugierig, wie ich nunmal bin, habe ich mir die Flasche etwas genauer angesehen.
So sieht sie von vorne aus:
Eigentlich ganz normal langweilig, oder? Auf der Rückseite des Etiketts habe ich allerdings einen interessanten Aufdruck gefunden:
Mehrwegflasche
Pfandfrei
Äh, wie jetzt?!?
Kann das irgendjemand erklären? Kennt jemand das Wasser oder das System dahinter? Die Flaschen bestehen aus dünnem PET, sind also (eigentlich) nicht für eine mehrfache Befüllung konzipiert.
Hat da jemand eine Gesetzeslücke gefunden? Einfach das Einwegzeugs als Mehrweg deklarieren, natürlich (auf Wunsch der Kunden und Händler) auch zurücknehmen, aber falls die Flaschen eben nicht zurückkommen, ist es egal?
Ich dachte immer, beim Thema Leergut und Pfandsysteme würde ich mich schon ziemlich gut auskennen, aber in diesem Fall muss ich auch passen. Hilfäääää!
Ein Kunde stand bei mir an der Kasse und hielt eine Kiste Leergut in der Hand. Es handelte sich dabei um einen relativen neuen Kistentyp, den mein Rücknahmeautomat noch nicht kennt. Wir verkaufen zwar schon seit einer Weile Getränke in dieser Kiste und nehmen sie folglich auch zurück, aber annehmen müssen wir sie derzeit noch händisch.
Nachdem ich die kleine Schlange abkassiert hatte, war schließlich der Kunde mit dem leeren Kasten an der Reihe. Nach der Begrüßung bat ich ihn, das Leergut in eine Ecke in unmittelbarer Kassennähe auf den Fußboden zu stellen. Noch bevor ich überhaupt die 3,30€ Leergut in die Kasse tippen konnte, empörte sich der Kunde aber relativ laut:
Da ist Pfand drauf!!!
Ja, natürlich. Dreieurodreißig sogar.
Weil ich die da einfach hinstellen soll…
Naja, das ist doch gerade die einchste Lösung.
Der Automat wollte die nicht annehmen. Und nachdem Sie jetzt auch sagten, dass ich die da einfach hinstellen soll, hatte ich etwas Panik, dass Sie dafür gar nichts auszahlen wollen.
Natürlich nehmen wir die an. Und natürlich bekommen Sie auch Ihr Geld dafür. Und was den Automaten betrifft, nicht der macht hier die Gesetze sondern erledigt nur stumpf seine Arbeit. So gut er eben kann.
Dass Leute Taschentücher oder Küchenpapierblätter in ihre leeren Getränkeflaschen stecken, ist nicht allzu ungewöhnlich. Auf diese Weise verhindet man sehr effektiv, dass die Reste in der eigenen Tasche auslaufen.
Faszinierender finde ich, dass der Leergutautomat die Flaschen in diesem Zustand angenommen hat. Mehrwegflaschen erkennen die Geräte an der Kontur der Flasche und dieses Tuch ist da definitiv störend. Tzja, eigentlich, irgendwie…
Ein junger Mann stand mit einer Tüte voller Leergut in der Hand an der Tür neben dem Flaschenrücknahmeautomaten und sah hoffnungsvoll in meinen Lagerraum. Ich ging auf ihn zu:
Kann ich helfen?"
"Hier, ich habe etwas Leergut."
"Wenn du einen Meter nach rechts gehst, stehst du direkt vor meinem Leergutautomaten. Da kannst oder musst du dann selber…"
Während einer Radtour am Wochenende sind mir in einem Gewerbegebiet hier am Stadtrand auf einem Grundstück etliche Paletten mit unzähligen Bierflaschen in Logipack-Trays aufgefallen. Es waren wirklich viele. Auf dem Foto ist, Handykamera sei Dank, im Grunde nur ein winziger Ausschnitt zu sehen.
Später recherchierte ich etwas und war sehr überrascht. Die Flaschen standen da nicht nur zufällig, es hätte ja schließlich auch einfach nur ein Lager eines Getränkehändlers sein können, sondern Logipack hat hier in Bremen eine Niederlassung in der die Flaschen sortiert werden.