Eine Kundin erinnerte sich an der Kasse an eine unserer Serviceleistungen: "Bei Ihnen kann man doch auch Geld abgeben, oder?"
Mein Mitarbeiter antwortet: "Ja, aber das unterscheidet uns nicht gerade nennenswert von anderen Supermärkten. Die Besonderheit ist, dass Sie bei uns auch Geld abheben können."
Da fiel der Kundin ihr kleiner Wortverwechsler auch auf.
Kundin: "Sie haben doch immer diesen leckeren Käse von Biotrend gehabt."
Björn: "Nein, definitiv nicht. Den hatten wir mit Sicherheit noch nie."
Kundin: "Natürlich! Den habe ich immer hier gekauft und jetzt ist der nicht mehr da. Und woanders gehe ich überhaupt gar nicht hin. Versuchen Sie doch bitte, dass Sie den wiederbekommen."
Ich versprach, es zu versuchen und sie verließ enttäuscht den Laden. Nachdem sie weg war, recherchierte ich etwas.
Viele Kunden Zählen sich zu Hause eine runde Summe an Kleingeld ab (z.B. 5 Euro in 10- und 20-Cent-Münzen).
Nun müssen z.B. 4,29€ bezahlt werden. Was passiert? Ein Großteil der Leute gibt einem die kompletten 5 Euro in Form der vielen kleinen Münzen in die Hand, statt z.B. nur 4,30€ daraus abzuzählen.
Faulheit, Dyskalkulie oder einfach nicht nachgedacht?
Ein älterer Stammkunde reklamierte einen Becher fertiges Mousse-au-Chocolat aus dem Kühlregal. Er hatte es vorhin geöffnet und eine Schimmelstelle auf der Oberfläche des Desserts entdeckt.
Etwas von der Schokoladencreme fehlte bereits. Deutlich erkennbar war die Stelle, in die ein Löffel eingetaucht wurde. Noch während ich dachte, dass er es essen wollte und dann erst die unappetitlichen Stellen entdeckt hätte, erklärte mir der Kunde: "Den Schimmel habe ich natürlich gleich gesehen. Ich hatte so einen Appetit, das ich schonmal gekostet habe. Aber alles mochte ich dann doch nicht essen."
Mit angewidert verzerrtem Gesicht warf die Kundin die Packung Hühnerbrustfilets wieder zurück in die Kühltruhe. Dabei sagte sie zu ihrem Begleiter: "Buuähh! Achtundzwanzigster. Die ist ja abgelaufen!"
Ein Kunde stand an der Kasse und löste den Alarm der Warensicherung aus. Er hatte keine Taschen bei sich und mein Gefühl sagte mir, dass er auch kein Ladendieb war. Also blieb nur die Möglichkeit, dass irgendein in seiner Bekleidung angebrachtes Warensicherungsetikett für das Piepen der Anlage verantwortlich war.
Also erklärte ich ihm, dass vermutlich irgendwo in seiner Bekleidung, meistens in der Nähe der Waschanleitung, ein kleines hartes Etikett angebracht sein müsste, auf dem, ein Text ähnlich wie "Vor dem ersten Waschen heraustrennen" steht.
Demonstrativ riss er sein Sweatshirt hoch und wurde erfreulicherweise auch sofort fündig. Gewaltsam riss er das gesamte Etikett heraus und –oh, Wunder– der Alarm verstummte.
Der Kunde wirkte verärgert: "Versteh' ich nicht. In anderen Läden ist das auch noch nie passiert!!!"
Tzja, es verkaufen zwar viele Geschäfte Textilien mit angebrachter "Quellensicherung", aber es haben eben nicht alle Läden so eine "böse" Warensicherungsanlage.
Irgendwie freue ich mich ja immer, wenn ein Kunde fragt, ob wir ein Faxgerät hätten und für ihn etwas versenden könnten. Hinterher folgt immer die Frage, wieviel man dafür bekommen würde.
Ein der deutschen Sprache nicht bis gar nicht mächtiger Mann mittleren Alters stand vor dem Zeitschriftenregal und hielt mich an, als ich an dem Gang vorbeikam. Er schaffte es zumindest gerade noch, mir redebrechend mitzuteilen, dass er eine Zeitschrift für 80 Cent für jemanden mitbringen soll.
Wie die hieß oder welches Thema sie behandeln sollte, konnte er mir allerdings nicht sagen. Helfen unmöglich.
"ZWEITE KAAASSEEEEEEE!!!", brüllte ein Mann mit voller Lautstärke quer durch den ganzen Laden.
Eine weitere Kasse habe ich dann doch nicht geöffnet. Kundenservice hin, Kundenservice her – vor ihm standen gerade mal drei andere Kunden mit kleinen bis höchstens mittelgroßen Einkäufen.
Mit einer Kollegin stand ich in gerade in der unmittelbaren Nähe zum Aufbau mit Weihnachtsgebäck, als eine Stammkundin vorbeikam.
Sie betrachtete die Lebkuchen und Spekulatius, las einige Produktnamen vor und machte sich schließlich demonstrativ darüber lustig, dass die Ware "jetzt schon" hier stehen würde. Ob wir denn auch schon einen Weihnachtsbaum gekauft hätten, wollte sie wissen.
Eine junge Mutter war mit ihrem vielleicht fünfjährigen Sohn hier im Laden. Wie aufgedreht schrie er die ganze Zeit laut herum, rannte hin und her, trommelte auf und an den Kühltruhen herum und warf Pappe und leichte Waren durch die Gegend. Innerhalb von einer Sekunde auf die andere wechselten offenbar seine Interessen.
Ein Kunde kam an die Kasse, stapelte seine Waren ganz an den Anfang des Förderbandes, sortierte noch kurz seine Sachen und beachtete mich noch nicht weiter. Ich blieb währenddessen stumm sitzen und wartete erstmal ab. Das hat in meinen Augen auch nichts mit Unhöflichkeit zu tun. Natürlich wird jeder Kunde freundlich und möglichst mit der Tageszeit gegrüßt – aber solange ich das Gefühl habe, dass der Gruß sowieso nur unbeachtet "durchrutscht", sage ich eben noch nichts und beobachte nur.
Der Mann machte einen großen Schritt in meine Richtung und mit einem in meinen Ohren schon fast belehrend klingenden Tonfall sagte er: "Guuuten Morrrgen! So viel Zeit muss sein!"
Freundlich erwiederte ich den Gruß, ersparte mir danach aber jegliche mögliche Erklärung darüber, dass ich ihn selbstverständlich nicht einfach nur wortlos und ungegrüßt abkassiert hätte. Meine Vermutung war, dass er das sowieso nicht geglaubt und nur als Ausrede hingenommen hätte. Stattdessen versuchte ich es mit etwas Smalltalk und einer umso freundlicheren Verabschiedung, vor allem auch, um nicht einen unfreundlichen Eindruck bei ihm zurückzulassen.