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Schadensbilanz vom 31.5.2011

· Die rausgerissenen "Bohnen"-Coupons
· Leergefressene Ferrero Pingui und Haribo Fruchtgummi
· Eine aufgerissene 5-Minuten-Terrine
· Der Keksfresser
· Spielende Kinder haben auf dem Hof einen kleinen Fußball mit aller Kraft gegen mein Auto gekickt. (Was nichts mit dem Parken-Verboten-Schild zu tun hatte.)

Mir reicht's, ich mach' Feierabend. :-(

Bohnen, die sich lohnen!

Nescafé hat gerade eine Aktion: Punkte Bohnen ausschneiden, in ein Sammelheft kleben und schließlich gegen eine Prämie eintauschen. Nicht sehr originell, aber doch immerhin eine nette Aktion für treue Kunden.



Auf der Rückseite der Packungen sind die Teilnahmebedingungen zu finden und die aufgedruckte "Sammelbohne". Diese Bohnen soll man letztendlich ausschneiden und in besagtes Album kleben.



Hier in der Bremer Neustadt ist vieles anders: Ein Teil der Kunden bekommt das Album besonders schnell voll – und ein Teil der Kunden geht leer aus. Ganz einfach…


Druckbekeksung

Eine Kollegin hat eben im Vorbeigehen eine geöffnete und halb leere Packung Kekse im Cornflakesregal gefunden. Aufgeregt kam sie zu mir ins Büro: "Hier, die Kekse. Die hat das Arschloch vorhin doch einfach irgendwo abgestellt."

Aber der war doch damit zur Kasse gegangen? Ich war irritiert. Aber jetzt erstmal zur Vorgeschichte:
Ein Mann schob einen Einkaufswagen durch den Laden, den er mit einem kleineren Einkauf füllte. Im Wagen hatte er eine offene Packung Kekse stehen, von denen er sich hastig einen nach dem anderen in den Mund schob. Misstrauisch geworden ging ich in Richtung Kasse und hielt mich dort eine Weile auf, um zu sehen, ob der Typ die Kekspackung auch wirklich bezahlt. Als er allerdings seinen Wagen direkt zur Kasse steuerte, lief ich ihm entgegen, sah die Packung im Einkaufswagen zwischen der restlichen Ware stehen und ging weiter. Schließlich drehte ich mich nochmal um, aber da stand er schon am Förderband und fing an, die Waren auszupacken. Alles okay, dachte ich und beachtete ihn nicht mehr weiter.

Das war ein blöder Fehler, wie sich eben beim Ansehen der Videoaufzeichnung herausstellen sollte. Als der Mann nämlich die Kekspackung griff, dachte er sich wohl, dass er doch keine angebrochene Packung kaufen möchte, stellte sie wieder mit den anderen Sachen in seinen Wagen, schob diesen zum Cornflakesregal und deponierte dort die halbleere Kekstüte, bevor er eine zweite Runde zur Kasse machte.

Mögliche Ursache für den Pfeffersprayangriff

Eher zufällig habe ich heute ein interessantes Detail in dem Fall bzgl. des räuberischen Diebstahls mit dem Pfeffersprayeinsatz gegen mich erfahren: Gegen den Täter lag ein Haftbefehl vor.

Das erklärt natürlich, warum er sich mit so vehement (und vor allem unter Einsatz des besagten Sprays) geweigert hat, von mir hier festgehalten zu werden. Und umso größer ist jetzt natürlich meine Freude, dass die Polizei ihn hier in der Seitenstraße nach dem Vorfall schließlich doch geschnappt hat.

Die übliche Geste

"Hassu Problem? Isch mach disch Ärger, mein Freund."

"Ich bin mit Sicherheit nicht dein Freund!!!", war mein Gedanke während einer zähen Diskussion mit einem komplett lernresistenten und wenig sympatischen Mitbürger. Und ständig fuchtelte er mit seiner flachen Hand vor meiner Nase herum. Und das alles noch kurz vor dem wohlverdienten Feierabend. :-|


Renitenz auf zwei Beinen

Das Adrenalin kocht gerade noch, ich versuche trotzem mal, diese Zeilen zu schreiben…

Ein ziemlich heruntergekommener Mann ging in die Getränkeabteilung, nahm sich eine Dose teures und eine Flasche billiges Bier und ging im Außengang in Richtung Kasse. An der Kasse kam er aber nur mit der Flasche an. Der Blick auf die Videoaufzeichnung offenbarte sofort, dass er sich die Dose auf dem Weg nach vorne eingesteckt hat.

Wir nahmen ihn mit ins Lager, wo er nach zäher und lautstarker Diskussion die Dose tatsächlich auspackte – nachdem er minutenlang beteuert hatte, dass er die Dose wieder zurückgestellt hatte.

Ohne weitere Diskussion habe ich ihn rausgeworfen.

Es war übrigens der selbe Typ, der hier vor ein paar Wochen einen Rucksack voller Kaffee klauen wollte und das war ja nun auch schon nicht die erste Anzeige, die er von mir bekommen hat.

Natürlich wird er auch für die geklaute Bierdose eine Anzeige bekommen. Aber vielleicht sollte man sich die Mühe sparen und einfach ein Dankesschreiben aufsetzen, dass er nur eine Dose geklaut hat und diesmal keinen sonderlich großen Schaden verursacht hätte. Ich meine, passieren wird ihm ja sowieso nichts (Hallo, wir sind in Bremen!), also wozu aufregen..? :-(

Zwei Anzeigen auf einen Streich

Einer meiner Mitarbeiter kam zu mir ins Büro und sah etwas irritiert aus: "Du solltest dir mal eben was auf dem Video angucken. Da sind zwei Jungs und die sagen, der Leergutautomat hätte ihren Bon nicht ausgedruckt."

Dass der Automat gar keinen Beleg ausdruckt, kommt hin und wieder mal vor. Die Ursache ist meistens schnell gefunden: Entweder das Papier ist alle oder hat sich im Druckwerk verheddert oder der Bon ist schlicht und einfach hinter die Abdeckung gerutscht.
In Erwartung einer schnellen Lösung ging ich mit meinem Mitarbeiter in Richtung Lager. Dort standen zwei Jugendliche, einer von ihnen schwenkte demonstrativ einen leeren "gelben Sack" in der Hand, und berichteten, dass sie vor ein paar Minuten 28 Einwegflaschen in den Automaten geworfen hätten. Das ließ sich ja zum Glück und Dank unserer installierten Videoaufzeichnung schnell und unauffällig überprüfen.
Tatsächlich haben sich die vergangenen Minuten folgendermaßen zugetragen: Das Duo hat den Laden betreten und ist auf einem Umweg in Richtung Getränkeabteilung getigert. Dort zog einer der Beiden besagten Wertstoffsack aus der Tasche und dann suchten sie meinen Mitarbeiter auf und erzählten ihm die Geschichte mit den angeblich abgegebenen Flaschen.

Da erst fiel mir auf, dass einer der beiden auch bei dem Betrugsversuch am Samstag Abend beteiligt war. Am Samstag hatte ich keine Lust auf Stress und hatte die beiden nur darauf aufmerksam gemacht, solche Dummheiten zukünftig zu unterlassen – doch nun habe ich mich gerade richtig verarscht gefühlt.
Leider hatte eben einer der beiden Fünfzehnjährigen rechtzeitig die Flucht ergriffen, als die Situation noch etwas unklar war und ist auch auf der Straße nicht mehr zu finden gewesen. Der andere war praktischerweise derjenige, der auch am Samstag Abend beteiligt war.

Die Polizei hat beide Videos (das von Samstag hatte ich glücklicherweise vorsichtshalber gesichert) haben wollen und weil ich ernsthaft sauer war, hat der Typ nun zwei Anzeigen von mir bekommen. Er hätte ja die Chance gehabt, aus dem ersten Vorfall glimpflich herauszukommen, aber wer nicht will…

17 Euro Nebenverdienst

Mein Kassierer rief mich von der Kasse aus an und berichtete, dass dort zwei Jugendliche stehen würden, die einen etwas seltsamen Leergutbon einlösen wollten. Ich ging nach vorne, um mir selber ein Bild von der Situation machen zu können.

Die beiden etwa dreizehnjährigen Jungs hatten einen Leergutbon aus meinem Automaten in Höhe von 25 Cent dabei. Allerdings war auf dem Bon der Betrag und der Strichcode durchgestrichen, daneben stand "17,25€" und dann war da noch ein wirres Gekritzel zu sehen, das wohl eine Unterschrift darstellen sollte.

"Was soll das sein?", fragte ich die beiden.

Einer der Jungs berichtete, dass sie ziemlich viele Flaschen hatten, der Automat aber nur eine annehmen wollte und daher einer meiner Mitarbeiter die restlichen Flaschen von Hand angenommen hätte.

Mein Mitarbeiter und ich sahen uns abwechselnd an und schüttelten nur ungläubig die Köpfe. "Ihr kriegt jetzt die die 25 Cent und dann versucht ihr so einen Quatsch nicht nochmal!", ermahnte ich die beiden. Irgendwie war ich mir nicht sicher, ob ich mich über die Dreistigkeit ärgern oder über so viel Dummheit (oder Naivität?) amüsieren sollte.

Bier oder Käse?

Anruf der Polizei Bremen: Der Herr Mo(h)nmeyer hat dort inzwischen seine schriftliche Aussage zum Sachverhalt abgegeben. Er würde zwar den Diebstahl zugeben, aber steif und fest behaupten, kein Bier, sondern Käse geklaut zu haben. Die widersprüchlichen Aussagen wiederum würden natürlich gar nicht weiterhelfen, wenn ein Richter sich die Unterlagen ansieht.

Ich befragte eine Kollegin, die damals mitgeholfen hatte, den Ladendieb hier zu stellen. Auch sie erinnerte sich sehr deutlich und konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er sich zwei Dosen Elephant-Bier in die Innentaschen seiner Jacke gesteckt hatte.
Der anrufende Polizist nahm die Information so entgegen, bedankte und verabschiedete sich.

Eigentlich ist es ja auch egal. Und streng genommen könnten man ja auch auf die Anzeige verzichten. Ihr wisst schon… Bremer Richter und die schwere Kindheit und so.

Red Bull im Rucksack, Rucksack im Vorgarten

Eine Kollegin kam ins Büro und wies mich auf einen jungen Mann hin, der gerade den Leergutautomaten mit seinem mitgebrachten Leergut fütterte: "Guck dir den gleich bitte mal an, wenn der da fertig ist. Ich traue dem nicht. Bei jedem Besuch hier stellt er die gleiche Frage nach einem Exportbier, das wir nicht haben und mir kommt das inzwischen sehr seltsam vor. Zumal der sowieso so'n kaputter Typ ist."

Nachdem er beim Leergut fertig war, ging der Mann in die Getränkeabteilung. Kein Mitarbeiter und Kunde war dort in der Nähe und ich beobachtete ihn heimlich durch die Videoanlage. Er fühlte sich offenbar sehr sicher und nahm sich schließlich zehn große Dosen Red Bull aus dem Regal und brachte diese zunächst in einen etwas geschützteren Bereich, der vom Hauptgang aus nicht zu sehen war, mir am Monitor aber einen 1-A-Platz in der ersten Reihe bot.

Als ich sah, dass er hektisch anfing, die Dosen in seinem Rucksack zu verstauen reagierte ich sofort. Ich schlüpfte wieder aus der knallroten Weste und in meine unauffälligere Jacke und positionierte mich diesmal vor dem Laden auf dem Gehweg, um ihn direkt am Ausgang abzupassen.
Erfahrungsgemäß würde er noch auf dem Weg nach draußen zumindest den Leergutbon einlösen und während ich mich draußen auf dem Gehweg gerade so hinter den Blumen platzieren wollte, dass ich unauffällig zur Kasse spähen konnte, rannte der Dieb quasi hinter mir schon durch die Tür und in Richtung Seitenstraße. Verflixt! Dass der doch sofort den Laden verlässt, hatte ich nicht erwartet. Dazu fing er schon im Laden zu rennen an und hatte einen Vorsprung von rund 40 Metern, als ich die Verfolgung aufnahm.

An der Straßenecke bettelte ich ein etwa 12jähriges Mädchen an, mir ihr Fahrrad auszuleihen. Meine Kollegin konnte sie zum Glück davon überzeugen, dass sie es wiederbekommen würde und ich es nicht stehlen wollte. Auf einem 24-Zoll-Kinderfahrrad raste ich also, so gut es mit dem gangschaltungslosen Drahtesel ging, hinter dem Typen her, während ich mir nebenbei noch mein Handy ans Ohr drückte und mit dem Zentralnotruf der Polizei telefonierte. Am Ende der Seitenstraße war er abgebogen und von dort aus gab es drei weitere Möglichkeiten, in die er geflüchtet sein konnte. Und wenn er sich da irgendwo zwischen den Autos verstecken würde und ich ihn deshalb in der falschen Straße suchen würde… Ach, Mist. Als ich dort ankam, bewahrheitete sich mein Gedanke leider. Der Täter war nirgendwo mehr zu sehen.
Aber ein Passant sprach mich an: "Da hat jemand einen Rucksack in den Vorgarten geworfen." Ach…? Tatsächlich. Naja, so war der Ladendieb zwar verschwunden, aber ich hatte wenigstens meine Ware wieder. Ein kleiner Trost. Ich kletterte also über den Zaun des Vorgartens, schnallte mir den Rucksack auf den Rücken und fuhr zurück zum Laden. An der Kreuzung wartete das Mädchen bereits auf mich, der ich als Dank ein Eis versprach, das sie sich später bei mir im Laden rausholen soll.

Beinahe zeitgleich mit mir traf auch ein Polizeiwagen bei meinem Laden ein. Die beiden Polizisten nahmen den Rucksack des Ladendiebs hier im Lager auseinander. Der Inhalt war ausgesprochen interessant: 10 große Dosen Red Bull, ein "Fixerbesteck" in einer Plastiktüte, ein mit Alufolie umwickelter Esslöffel, ein zusammengewickelter Pulli, ein großes Schlüsselbund – und als Krönung des Ganzen ein Portemonnaie mit sämtlichen Papieren inkl. Versichertenkarte und Personalausweis des Ladendiebs.

Facepalm… :-)