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Blockade

Was für eine Geduld manche Flaschensammler aufbringen, ist teilweise kaum zu glauben. Ein ziemlich heruntergekommener Typ, der offenbar auch kaum noch etwas von seiner Umgebung mitbekommen hat, versuchte über zwanzig Minuten (!) mehrere Dosen und Flaschen, teilweise in katastrophalem Zustand oder gar nicht bepfandet, in den Leergutautomaten zu befördern.

Man nimmt das als Mitarbeiter hier im Laden erst gar nicht wahr. Da steht ein kaputter Typ vor dem Automaten. Schön, das passiert hier dutzendfach pro Tag. Wenn ein Kunde Probleme hat, wendet er sich meistens schnell an einen Mitarbeiter. Diese Typ hat sich nicht gemeldet. Stand da nur vor der Maschine und hat sein Glück versucht. Irgendwann fiel er dann einem Kollegen auf, der dem Kunden schließlich mit seinem Leergut geholfen hat.

Als wir uns die Sache hinterher noch einmal gemeinsam durch den Kopf gehen ließen, kamen wir überhaupt erst darauf, dass der Mann mindestens zwanzig Minuten herumprobiert haben muss... :-O

Meistens

Eine Kundin sprach mich an: "Da ist eine Flasche im Leergutautomat liegengeblieben."

"Och, kein Problem", sagte ich zur ihr. Und fasste kurzerhand in den Annahmeschacht und zog die Buddel wieder raus. "Der beißt nicht." Nach einer kurzen Pause ergänzte ich noch: "Meistens."

Damit bekommt man eigentlich jeden zum lachen. :-)

Ach, die Ladengröße...

Nein, lieber Flaschensammler: Auch wenn mein Geschäft hier "größer als 50 Quadratmeter" ist, bin ich trotzdem nicht "gesetzlich verpflichtet" jedes flaschenähnliche Gebilde aus Glas oder Kunststoff anzunehmen. Schon gar nicht, wenn es sich um irgendwelche ausländischen Flaschen handelt, denen in keiner Weise irgendein Pfandwert anzusehen ist.

Auf das angedrohte "Nachspiel" bin ich jetzt schon gespannt.

Unlauterer Wettbewerb

Ein Kunde wollte einen große Klappkiste voller Einweg-Glasflaschen (die mit dem DPG-Pfandlogo) bei uns abgeben. Natürlich verweigerte mein Mitarbeiter die Annahme, denn wir verkaufen keine Einweg-Glasflaschen und hätten derzeit auch keine Chance, sie zu entsorgen – außer sie vielleicht selber zu einem Laden zu bringen, der sie annimmt. Aber das ist ja nicht Sinn der Leergutanname und so weit geht mein Kundenservice nun auch wieder nicht.

Als der Mann erfuhr, dass er sein gesamtes Geraffel wieder mitschleppen muss, ging er wie das HB-Männchen in die Luft: "Sie müssen alles annehmen, ich kenne mich da aus!!! Aber Sie werden sehen, wass Sie davon haben. Ich nehme das jetzt alles wieder mit und dann werden Sie von meinem Anwalt hören. Das ist unlauterer Wettbewerb, was Sie hier machen!!!"

Ich sehe dem Anwaltsschreiben sehr gelassen entgegen. :-)

Flaschen einpflegen

Der Leergutautomat hat die Annahme mehrerer Mehrwegflaschen verweigert und so habe ich mir die Sammlung auf dem kleinen Fenstersims vor dem Automaten aufgereiht und wollte ans Werk gehen, die Gebindeformen in das Gerät einzupflegen.

Natürlich kamen ständig Kunden mit Leergut und so habe ich die Arbeit immer wieder unterbrochen und die leeren Buddeln einfach neben dem Automaten stehenlassen. Während die Kunden den Leergutautomaten "fütterten", habe ich hinter den Kulissen die Flaschen wieder abgeräumt.

Plötzlich: "Piiiiep."

Nanu? Zweiter Versuch des Kunden: "Piiiiep."
Offenbar verweigerte der Automat irgendeine Flasche.

Ich ging um das Gerät herum, um mir die Ursache für das Problem anzusehen. Ich traute meinen Augen nicht und sprach den Kunden ziemich direkt an: "Warum stopfen Sie da gerade Flaschen in den Automaten, die Ihnen nicht gehören?"

"Die standen da so herum."

Frage nach dem Pfand

Zwei junge Männer hatten viele Bierflaschen als Leergut mit, darunter rund zwei Dutzend Flaschen aus dem Ausland.
Sie sprachen mich an der Lagertür an:
Für die ausländischen Flaschen gebt ihr uns wohl kein Pfand, oder?

Habt ihr Pfand dafür bezahlt?

Ich glaube nicht.
Koppschüddeln...

Mal den Kopf verlieren...

Keine Ahnung, ob das noch als Zufall durchgeht, dass der Leergutautomat von etlichen Flaschen unterschiedlichster Art die Köpfe abschlägt. Auf jeden Fall kein ganz ungefährliches Problem, denn diese Flaschen fallen auf dem Leerguttisch zwischen hunderten anderen Flaschen nicht weiter auf. :-O


In einer Reihe

Eine ältere Kundin stand etwas hilflos vor dem Leergutautomaten. Das Ding piepte vor sich hin und einen Bon hat er nicht ausgespuckt – obwohl sie doch schon alle ihre Flaschen hineingetan hätte.

Ich guckte mir die Sache an. Wenn gar kein Bon herauskommt, hat sich möglicherweise das Papier im Drucker vertüdelt. Aber da lag ja noch eine Flasche in dem Gerät. Ich wollte sie gerade herausnehmen, als ich sah, dass dahinter noch eine Flasche lag. Was zum..?

Es lagen die sieben Flaschen der Kundin im Gerät. In einer Reihe unmittelbar hintereinander stauten sie sich vom Flascheneinzug bis zur Mechanik, welche die Flaschen auf den Tisch stellt.
Was passiert war? Nun: Die Kundin hatte ohne abzuwarten oder die rote/grüne Lampe oder die Signaltöne des Leergutautomaten zu beachten ihre komplette Sammlung in den Annahmeschacht gestopft. Zügig hintereinander weg. Dazu noch unglücklicherweise mit den Flaschenhälsen voran, so dass die Flaschen am sogenannten "Stopper" trotzem vorbeigleiten konnten.

Das hätte jeden Leergutautomaten lahmgelegt. :-O

Warum Flaschensammler stören?

Flaschensammler halten den Betrieb doppelt auf:
a) Sie haben meistens große Mengen Leergut.
Das ist eher harmlos, denn große Mengen kann man niemandem vorwerfen. Nicht-Flaschensammler haben auch nicht immer Lust, für jede einzelne Flasche zu laufen und wenn jemand z.B. eine Party veranstaltet, fällt auch viel Leergut an. Nett ist es dann, wenn jemand mit vielen Einzelgebinden andere Kunden zwischendurch vorlässt und nicht den Automaten ewig lange am Stück blockiert.
b) Sie haben viele schmutzige, verformte, beschädigte, besonders exotische oder noch mit Gammel und sonstigen Flüssigkeiten gefüllte Flaschen und Dosen.
Das ist das Hauptproblem. Restflüssigkeiten verschmutzen den Automaten und verhindern die Griffigkeit der Transportbänder. Lichtschranken und Sensoren blockieren, klebrige oder verformte Gebinde bleiben irgendwo in den Geräten hängen und müssen oftmals durch einen Mitarbeiter herausgeholt werden.
Die gesammelten Reste, die oft als große Pfütze vor den Automaten verbleiben, riechen meistens sehr unangenehm und kleben und sorgen somit meistens für das "leergutautomatentypische" Umfeld.

Flachgedrückt

Eine Frau wollte eine plattgedrückte PET-Mehrweg-Flasche abgeben. Das Ding sah aus, als wäre da nicht nur ein Auto drübergefahren, sondern als hätte sie eine Woche am Rande einer Hauptstraße gelegen.

Der Leergutautomat nahm die Flasche natürlich nicht an und auch mein Mitarbeiter verweigerte die Annahme ebenfalls konsequent. Die Kundin trötete gleich mit voller Lautstärke los:
"Die habe ich hier immer so abgegeben, ihr einer Kollege da nimmt die immer an, fragen Sie ihn doch mal!"
Der "eine Kollege da" war allerdings gerade nicht anwesend und selbst wenn, hätte er auch nur bestätigen können, dass wir solche Flaschen definitiv nicht annehmen. Niemals und auch nicht ausnahmsweise. Genauso könnte man eine Glasflasche in Scherben herbringen.