Schilderung von Gregor:
Ein Kunde kauft zweimal das "
Pitu-Starterset". Während der Abrechnung der ec-Karte entwickelte sich folgender Dialog:
Kassierer: "Ja, dann mal guten Start."
Kunde: "Ja nee, ist eher so zum Ausklang einer Party gedacht, quasi der Rausschmeisser, meine Fete ist am Ende."
Kassierer, grinsend, "Ja, dann halt ein schönes Ende!"
Doppeldeutigkeit wird bewusst, alle schmunzeln, Kunde packt ein und verabschiedet sich mit "
Dir auch".
Hrhr.
Wer mich kennt, weiß, dass ich ziemlich viel ertrage und dass mir bei schlechten Gerüchen nicht gleich schlecht wird.
Von dem nach Kot und Urin stinkenden Typen, der eben versucht hat, irgendwie selbst beklebte (eigentlich pfandlose) Dosen am Automaten zu versilbern, ist mir immer noch schlecht.
Mich schüttelt's.
Vor einiger Zeit war einer sehr alten Kundin (fast 100 Jahre, aber noch sehr fit!) hier im Markt ein kleines Missgeschick passiert, bei dem ihr ein Konservenglas zerbrochen war. Eine Kollegin half ihr dabei, die Tasche und den Boden wieder sauberzumachen. Eine alltägliche Selbstverständlichkeit für uns...
Für die Kundin offenbar nicht. Die hat sich jetzt mit einem selbstgestrickten und total plüschigen Schal bei meiner Mitarbeiterin bedankt. Das ist doch mal lieb.
Unsere beiden Hauptkassen waren besetzt und vor ihnen warteten jeweils mehrere Kunden. Mit einer Bewerberin, die ein Kassentraining bekommen sollte, stand ich vor dem Pult mit der dritten Kasse und erklärte ihr die einzelnen Funktionen.
Plötzlich drängte sich ein Mann an den beiden Schlangen vorbei, nahm sich ein Feuerzeug vom Zigarettenträger, stellte sich neben mich und hielt mir das Feuerzeug und eine 2-Euro-Münze hin.
"
Ich kann hier leider nicht wechseln, da wir für das Training noch gar kein Geld in der Kasse haben. Nehmen Sie doch einfach zwei Feuerzeuge", sagte ich augenzwinkernd.
Nicht gerechnet hatte ich damit, dass der Kunde sich tatsächlich noch ein zweites Feuerzeug nimmt, mir das Geld in die Hand drückt, "Stimmt so!" lacht und glücklich den Laden verlässt.
Müsste man mal bei einem Großeinkauf probieren.
Die wichtigsten Küchenkräuter (Petersilie, Dill und Schnittlauch) verkaufen wir in kleinen Bunden, die mit einem Gummiband zusammengetüdelt sind. Geliefert bekommen wir sie in großen Bunden, die jeweils aus mehreren kleinen bestehen und ebenfalls wieder mit einem Gummiband zusammengehalten werden.
Während wir noch dabei waren, Gemüse zu packen, kamen ein Mann und eine Frau an die Kasse und stapelten ihren frühen Großeinkauf auf das Förderband. Nach und nach zog ich die Artikel über den Scanner, bis ich plötzlich das gerade angelieferte große Petersilienbündel in der Hand hielt. "
Oh", sagte ich. "
Da wollten Sie bestimmt nur ein einzelnes Bündel haben, oder?"
"
Ach, das sind mehrere?"
Ich bejahte, aber der Kundin war's egal: "
Machen Sie sich keine Umstände. Ich kaufe die einfach alle. Was ich nicht verbrauchen kann, gebe ich dann unserem Meerschweinchen. Das mag Petersilie total gerne."
Na, denn.
In einer der Seitenstraßen hier in der Gegend stehen immer wieder mal Einkaufswagen von mir. Leider ist nicht eindeutig erkennbar, wer nun genau für die Entführung der Wagen verantwortlich ist, denn sie stehen immer wieder unter einem der Bäume am Straßenrand.
Aber eben immer wieder an der selben Stelle.
Zufälligerweise genau an der Stelle, an der ich regelmäßig auf meinem Weg zur Firma vorbeikomme. Und genauso regelmäßig nehme ich die Wagen natürlich wieder mit zum Laden.
Und mal wieder habe ich mich dabei ertappt, dass ich darüber nachdenke, ob das nun gut oder schlecht ist, dass ich das mache. Gut, weil ich dadurch mein Eigentum wieder zurückhole und auf Dauer Geld spare. Oder schlecht, weil ich demjenigen, der die Wagen immer entführt, auch noch die Arbeit abnehme, sie wieder zurückzubringen und so möglicherweise einen größeren Anreiz biete, immer wieder meine Wagen irgendwo auf der Straße stehenzulassen.
Mein Mitarbeiter, der die Hauslieferungen erledigt, kam mit einem Einkaufswagen an die Kasse. Im Wagen standen eine Packung H-Milch, eine Flasche Wasser und eine Dose Bier.
"Oha", scherzte ich, "das ist ja eine kleine Lieferung."
"Nein, nein!" sagte er. "Das sind drei Lieferungen.
Und tatsächlich: Eine Kundin wollte 60 Liter H-Milch haben, eine weitere Kundin zwei Kisten Mineralwasser. Und ein älterer Herr ließ sich 48 Dosen Pils ins Haus bringen.
Ungewöhnlich war vor allem, dass alle drei Lieferungen des Tages aus nur jeweils einem Artikel in hoher Stückzahl bestanden.
Zwei Kundinnen unterhielten sich, dabei fiel dann auch der folgende Satz die folgende Aneinanderreihung von Wörtern: "Eh, nee, die kauf isch nisch, die kosten voll teuer!"
Mein Tipp: Das Geld lieber in eine Tüte Deutsch investieren.