In meinem Büro habe ich einen kleinen Heizlüfter stehen. Während der letzten Wochen habe ich ihn immer wieder meinen Kassierern ausgeliehen, wenn sie sich zu dünn angezogen hatten und dann fröstelnd an der Kasse saßen. Normalerweise sollte der immer gleich wieder nach Schichtende bei mir abgeliefert werden. Das Ding ist zwar "nur" ein Heizlüfter, aber noch immerhin ein vernünftiger und hochwertiger.
Und dann vergisst man das Gerät mal ein paar Tage an der Kasse. Und wie habe ich ihn da nun wiedergefunden? Mit halb herausgerissenen Kabel und verschrammtem Gehäuse.
Grrr..!
Hier der Blick in die zukünftige Getränkeabteilung von vorne. Ganz hinten steht derzeit noch ein altes Kühlregal, das bei Tengelmann für abgepacktes Fleisch genutzt wurde und links an der Wand, an der gerade noch die schwarzen Regalsäulen lehnen, befindet sich heute das Cola-Regal. Apropos schwarz...
...da an der Wand, da muss noch was gemacht werden. Dass der Schimmel da wächst, geht ja gar nicht. Die Maler werden sich im Laufe der Renovierungsarbeiten aber noch darum kümmern.
Die meisten Ladenregale haben durch ihre Bauart bedingt zwischen den Säulen einen Holraum. Normalerweise wird der oben mit Blechen abgedeckt, damit nichts hineinfallen kann. Wenn diese Abdeckungen fehlen, sammelt sich im Laufe der Jahre einiges an. Aus den Regalen, die wir hier in den ersten zwei Tagen des Umbaus auseinandergebaut haben, fiel uns diese Sammlung entgegen:
Der Anblick mit der Einkaufswagenbox und dem Windfang dürfte meinen Kunden bekannt vorkommen. Daran haben wir im Grunde nichts geändert. Die Einkaufswagen stehen zwar heute in einem etwas anderen Winkel als auf diesem Bild, aber eben nach wie vor an der selben Stelle.
Die drei alten Kassentische wurden abgebaut und es kam das zutage, was bislang in jedem Supermarkt unter jeglichen längerfristig aufgestellten Möbeln zutage gekommen ist: Dreck. Dreck. Und... Dreck. Vor allem durch Wischwasser entstandene Dreckränder, aber das ist nunmal völlig normal.
Deutlich sind auf diesem Bild die sechs Antennen der alten Warensicherungsanlage zu sehen, die hier bei Kaiser's installiert war. Ob die Anlage vorher schon defekt war oder beim Abbau durch die Handwerker beschädigt wurde, kann ich nicht sagen. Nur, dass sich, als ich Jahre später beschloss, doch eine derartige Anlage aufzustellen, dieses alte und nicht sehr leistungsfähige System nur mit erheblichen Kosten wieder hätte reaktivieren lassen. (Nachdem sie jahrelang mein Lager verstopften, habe ich sie für unglaubliche 100 Cent bei Ebay verkauft!
Hier die alte Gemüsetheke auf dem LKW der Ladenbaufirma, die hier einen Großteil der Umbauarbeiten durchgeführt hat:
Am dritten Mai im Jahre 2000 begannen die Umbauarbeiten hier im Laden. Gleich früh morgens wurde zuerst von den Ladenbauern damit begonnen, alle nicht mehr benötigten Teile zu demontieren und zu entsorgen.
Dazu gehörte zum einen die gesamte ehemalige Obst- und Gemüseabteilung, die aus diesen riesigen grünen Schränken bestand und die mir schon am ersten Tag unbehaglich vorkamen.
Da ich zu der Zeit noch selber arbeiten musste, konnte ich nicht von Anfang an dabei sein, sondern hatte nur die Möglicheit, kurz in der Mittagspause nach dem Rechten zu sehen. Da fehlte schon ein Teil der Gemüseabteilung:
Die großen Möbel ließen sich in "handliche" Stücke zerlegen...
...die dann zum LKW gebracht wurden, der hinten auf dem Hof stand.
Noch ist hier alles so wunderbar leer und übersichtlich. Aber das wird sich schon bald ändern...
Sieht zwar nicht "schön" aus, aber doch zumindest ordentlich. Und da fällt mir gerade ein, dass ich hier noch einen fast vollen Pott weißes Hammerite stehen habe. Damit könnte man den Streifen optisch noch etwas "neutralisieren".
(Allerdings sieht das Blech jetzt nur auf dem Bild so sehr dunkel aus da der Blitz von der diffusen Wand natürlich anders reflektiert wurde als von dem blanken Metall.)
An dieser Stelle folgen nun die letzten Bilder des erstens Tages. Nicht nur hier in der "Entstehungsgeschichte" sondern auch im wahren Leben folgt ab morgen der Umbau und die Einrichtung des neuen Ladens Unterschätzt nicht, wie unglaublich viel Arbeit das war – aber das werdet ihr in den nächsten Tagen und Wochen noch selber sehen.
So sah das Haus hier noch gänzlich ohne meine Werbung aus. Auf dem Dach über den Schaufenstern steht auf voller Länge ein roter Leuchtkasten mit "SPAR"-Aufdruck, an der Wand neben der Regenrinne hängt ein vier Meter hoher Leuchtkasten. Auf den Fenstern kleben die Plakatrahmen und die Friesbeklebung und hinter den Fenstern ist natürlich auch mehr zu sehen..
Die Einkaufswagenbox haben wir während des Umbaus ein paar Grad gegen den Uhrzeigersinn verdreht, ansonsten hat sich hier aber nicht allzu viel verändert.
Auf dem Foto sehen die Möbel der alten Gemüseabteilung gar nicht so erschlagend aus, wie sie mir in Wirklichkeit vorkamen. Tatsächlich wirkten diese großen, dunkelgrünen Ungetüme recht erschlagend und außerdem erinnerten sie mich viel zu sehr an meine Vergangenheit bei PLUS – also mussten sie weg...
Die Unterteile waren Schubladen, die man umdrehen konnte. Entweder hatte man eine geschlossene Wand oder eine Schräge, auf der noch weiteres Gemüse platziert werden konnte.
Ich glaube, das war der Tisch für die Bananen. Sicher bin ich mir nicht, aber wirklich interessiert hat es auch nie jemanden.
Blick in die rechte Ladenhälfte. Hier standen ursprünglich drei Regalreihen mit geringer Tiefe. Der erste Gang, der auf dem Bild vorne rechts nur zu erahnen ist, fiel so sehr breit aus und lieferte bei Kaiser's Platz für Sonderverkäufe und andere Aktionen.
Ich brauchte die Fläche nicht und so haben wir im Rahmen des Umbaus die drei schmalen Regale gegen drei deutlich tiefere, in denen wesentlich mehr Ware untergebracht werden kann, ausgetauscht.
Zwei Jahre später haben wir die tiefen Regale übrigens wieder gegen deutlich schmalere ausgetauscht, von denen wir dann allerdings vier Reihen auf der Fläche untergebracht haben. So stehen sie übrigens bis heute.
Der Regal-Einsatz für "Gala-Kaffee", der sich die Exklusivität herausnimmt, ausschließlich aus speziell hervorgehobenen Möbeln verkauft werden zu wollen. Das alte Teil haben wir geputzt und wieterverwendet – seit inzwischen über acht Jahren hängt es hier im Kaffeeregal an der selben Stelle. Da sag mal einer, dass wir dauernd "alles umstellen" würden...
Noch ein letzter Blick auf die drei alten Kassentische. Wie man sieht, hatte Kaiser's eine Warensicherungsanlage. Die Anlage hatten wir während des Umbaus deinstalliert und hier eingelagert. Zum Verschrotten fand ich die Technik zu schade. Jahre später stelle sich heraus, dass die Antennen teilweise defekt und/oder unvollständig waren. In Verbindung mit der Tatsache, dass die Teile extrem klobig waren und dazu nicht die sicherste Technik boten, verhökerte ich sie bei Ebay. Ich glaube, sie gingen für einen Euro an einen Selbstabholer weg.
Die Kassentische sehen auf dem Bild zwar sehr vernünftig aus, boten den Kassierern aber nur sehr wenig Platz. Außerdem sollte hier aus Platzgründen eine sogenannte "Tandemkasse", ein Kassentisch mit einem Kassenplatz an jeder Seite, installiert werden.
Heute habe ich mein Blech von dem Metallbaubetrieb wiederbekommen, nachdem ich bei dem Versuch, zwölf Löcher mit Senkung selber zu bohren, kläglich gescheitert bin. Ich gebe zu, dass ich das Material (Edelstahl) extrem unterschätzt hatte.
Am Wochenende werde ich das Blech dann wohl endlich an der Kühlraumtür montieren können. Hoffentlich warten in den Wänden nicht noch irgendwelche unangenehmen Überraschungen auf mich...
Zugegeben, in (fast?) allen Weizenbieren ist auch Gerste enthalten. Trotzdem wirkt irgendwie der Ausdruck "Gerstensaft" in einem Artikel über Weizenbiere merkwürdig. Geht aber vielleicht auch nur mir so.
Hier der Blick über die große Tiefkühltruhe zu den langen Regalreihen, über die ich vorgestern berichtete. Man merkt auf diesem Bild besonders deutlich, wie unglaublich undurchsichtig der Laden durch diese Anordnung der Reihen wurde:
Der ehemalige Vorbereitungsraum für Frischfleisch und Aufschnitt. Die Kühlhaustür rechts führt heute in mein Büro.
Die riesige Waage an der Wand behielt ich anfangs, allerdings benutzten wir sie nie. Vor gut zwei Jahren habe ich mehrmals erfolglos versucht, sie über Ebay loszuwerden. Das Interesse an einer uralten, nicht geeichten (aber funktionierenden und eichbaren) mechanischen Waage hielt sich offenbar in Grenzen. So stellte ich sie zuerst zu meinem Schrotthaufen auf dem Hof und fand später in einem meiner Lieferanten einen dankbaren Abnehmer.
Dies war der Aufenthaltsraum in der ursprünglichen Form. Die Tische und Stühle haben wir hier immer noch im Einsatz, ansonsten ist die gesamte Küchen-Ausstattung (Waschbecken, Boiler, Schränke etc.) sind vor ein paar Jahren einer vernünftigen Einbauküche zum Opfer gefallen.
Die Spinte rechts im Bild sind hier immer noch im Einsatz.
So sah die Bedienungstheke zum Zeitpunkt der Übergabe aus. An der Stelle stehen heute Tiefkühltruhen, an der langen Wand die Tiefkühlschränke und rechts an der Wand das Bio-Kühlregal.
Von Anfang an war klar, dass ich hier den Tresen benutzen und Wurst, Käse und Feinkostsalate in Bedienung anbieten werde. Die Kühltheke war immerhin 6,5 Meter lang und bestand aus zwei räumlich getrennten Bereichen.
Der rechte, längere Teil war für Wurst und Salate gedacht. Das Tengelmann-Erbe: Zwei Schneidemaschinen und viele Kleinteile wie z.B. Bretter
Der kürzere Bereich war für Käse gedacht. Hier fehlte noch etliches an Ausstattung – und das fing damit an, dass wir nichtmal Schränke und eine Arbeitsplatte zur Verfügung hatten. Aber das waren alles Dinge, über die ich zumindest am ersten Abend noch nicht weiter nachgedacht habe. Interessanter war für mich vielmehr die Frage, wie es sein würde, eine eigene Bedienungsabteilung zu haben und zu verwalten.
Ein Anblick, der mir ausschließlich am ersten Tag gegönnt war: Zwei lange Gondeln, die von der Kassenzone bis fast an die Rückwand des Marktes reichten. Dies ist die linke Seite des Ladens und wird heute durch sechs kurze, quer stehende Regale gefüllt, die jeweils einen eigenen Sortimentsbereich beinhalten.
Hier der Blick im Außengang nach hinten. Achtet mal auf die Spiegelkugel...
...die auch hier wieder zu erkennen ist. Daran sieht man erst die Entfernungen und die Länge dieser Regalmonstren.
Zwischen den beiden Gondeln bildete sich eine endlos wirkende Schlucht.
Dieser Gang existiert in der Form immer noch. Man kann von der Lagertür bis zur Kasse blicken und das war wohl auch schon den Tengelmann-Ladenbauern wichtig.
Ansonsten frage ich mich bis heute, wieso die damals diese für diesen Laden relativ langen Regalreihen hier eingebaut haben. Abgesehen davon, dass man sich als Kunde in diesen Schluchten ziemlich verloren fühlt, ist für mich natürlich auch wieder der Aspekt Ladendiebstahl interessant. Viel undurchsichtiger hätte man den Laden eigentlich nicht gestalten können...
Ich berichtete ja vor einiger Zeit schonmal, dass wir neuerdings ständig Preise senken – auch, wenn das bislang vermutlich noch kein Kunde wahrgenommen hat.
Deshalb habe ich vor ein paar Tagen einfach mal kleine "PREIS gesenkt!"-Schilder gebastelt, die wir jetzt grundsätzlich neben das Regaletikett hängen, wenn sich ein Preis nach unten verändert.
Der sechste Teil der Fotostrecke, die am Abend nach der Schlüsselüberagabe entstanden ist. An dieser Stelle mal ein Blick in die drei Kühlräume.
Dies ist das "MoPro-Kühlhaus". Milch, Joghurt, Wurst – all diese Dinge langern hier. Naja, und seit einem guten dreiviertel Jahr nun auch ein großzügiger Bier-Vorrat.
Der Tiefkühlraum. Das Holzregal existiert seit knapp acht Jahren nicht mehr, denn es war komplett windschief. Bei Kaiser's hatte man irgendwie eine Vorliebe für selbstgezimmerte Holzregale.
Wer genau hinsieht, kann unten links in der Ecke eine dunkelgrüne Verpackung erahnen. Was das ist, war mir am ersten Abend noch nicht bewusst und auch ihr werdet es erst später erfahren...
Hier der berühmteste aller Kühlräume: Hier wurde einst Fleisch und Aufschnitt bei 1-2 Grad gelagert. Während ich diese Zeilen hier schreibe, sitze ich etwa an der Stelle, an der sich die beiden linken Chep-Paletten befinden. Wer dieses Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich vor gut zwei Jahren das Kühlhaus zum Büro umgebaut habe...
Das silberne Metallteil im Vordergrund war ein großer Fleischwolf, den ich ebenfalls mit der Ladeneinrichtung gekauft habe. Da ich ihn aber nicht gebrauchen konnte, habe ich ihn gleich zu beginn schon weiterverkauft.