Eine Kundin hat im Gespräch meinen Laden gerade gegenüber einer dritten Person als "Tengelmann" bezeichnet. Irre, wie fest sowas in den Köpfen sitzen kann.
Schließlich war "Tengelmann" an dieser Stelle noch vor "Kaiser's" – und die sind hier vor knapp 10 Jahren ausgezogen.
Ein Mann, mindestens nebenberuflicher Flaschensammler, hat einen Leinenbeutel, in dem er seine Fundstücke zu uns bringt. Normalerweise muss ich den nicht anfassen, aber da unser Automat gerade streikt, war händische Leergutannahme angesagt.
Bei der ersten Runde habe ich den Beutel noch mit spitzen Fingen angefasst und nichts gesagt.
Als der Mann knapp zwei Stunden später wieder da war, habe ich den Beutel wieder mit spitzen Fingern angefasst und gefragt, ob er ihn nicht mal waschen wollte.
Tolle Antwort: Ein hämisches Lachen.
Seit dem lasse ich siffige Tüten von den Kunden selber auspacken und die Flaschen direkt in die Kisten stellen.
Schön: Ein Pärchen, dass irgendwie angetrunken und heruntergekommen wirkte, hat eine Packung hochwertiges Eis kurzentschlossen wohl doch nicht mehr kaufen wollen und es deshalb einfach vor der Kasse in einen der dort stehenden Körbe geworfen.
Zwei Minuten später hat ein Stammkunde die Packung genommen und in eine Tiefkühltruhe gebracht. Einfach so, weil er nett war und mitgedacht hat.
Ätztend: Eine Kundin, die kaum Deutsch sprach, hat eine E-Plus-Guthabenkarte für ihr Handy gekauft. Beim Aufrubbeln mit einem scharfkantigen Gegenstand hat sie die Aufladenummer gleich mit weggerubbelt. Da sie aber gar kein original E-Plus sondern so eine Aldi/Medion-Karte hat, konnte ich ihr zunächst gar nicht weiterhelfen. Zu allem Überfluss kannte sie nichtmal ihre eigene Telefonnummer. Schuld an der Misere bin ich natürlich gewesen, weil ich diese Karte verkauft habe. Sie traf keine Schuld, sie kenne sich da nämlich aus, schließlich habe einen eigenen Laden.