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Kühlungsprobleme vor der 24h-Öffnung

Vincent möchte wissen:
Wie war das vor Deiner 24h Öffnung? Ich meine, wenn das Ding Samstag um 23 Uhr verreckt, dann merkst Du das ja nur, weil Du da eben noch auf hast. Mit Standardöffnungszeiten wäre das doch erst Montagmorgen aufgefallen, oder?
Letzteres würde im Zweifelsfalle ja einen ziemlich hohen Verlust bedeuten, durch die evtl. verdorbene Ware.
Hast Du mal ausgerechnet wie viel Dir die 24h Öffnung an dieser Stelle spart? ;-)
Ich fange einfach mal mit der letzten Frage an: Nein, das habe ich noch nicht ausgerechnet, da ich darüber bislang noch nicht genug Zahlen sammeln konnte. Allerdings bin ich nicht unglücklich darüber, solche Ereignisse nur so selten zu erleben, dass sich eine detaillierte Erhebung der Zahlen nicht lohnt.

In der Vergangenheit vor der 24-Stunden-Öffnung sind solche Ausfälle glücklicherweise fast ausschließlich während der Öffnungszeiten, bzw. zu den Zeiten, an denen ich hier anwesend war, passiert. Dadurch konnten wir immer schnell genug reagieren.

Nur einmal hatten wir im Markt in Findorff die ganz große Niete gezogen: Da muss am Samstag Abend kurz nach Feierabend schon die Sicherung für das große Wandkühlregal für Wurst- und Molkereiprodukte rausgeflogen. Es war Sommer, der Laden glutheiß und bis Montag Morgen war die komplette Ware ein Totalschaden. Aber solche Extreme sind glücklicherweise die Ausnahme.

Frage zu Punktesammelaktionen

Blogleser Jan hat eine Frage:
Ferrero veranstaltet ja des öfteren Punktesammelaktionen, also Punkte auf einer Packung ausschneiden, einschicken, Prämie erhalten. Auch von anderen Herstellern bekommt man gelegentlich Aktionen mit. Sei es, dass man irgendwelche Laschen sammeln muss, sei es, dass es irgendetwas gratis zum herkömmlichen Produkt dazu gibt.

Meine Frage: Machen sich derartige Aktionen eigentlich beim Verkauf bemerkbar? Also verkaufen die Einzelhändler in dem Zeitraum solcher Aktionen tatsächlich spürbar mehr Produkte? Oder ist das eher etwas, was nur die Stammkäufer solcher Produkte bei Laune hält?
Meine spontane Antwort dazu lautet, dass durch solche Aktionen nicht plötzlich spürbar mehr Produkte verkauft werden. Das ist allerdings meine subjektive Meinung und muss nicht repräsentativ für den netionalen Einzelhandel stehen.

Meiner Erfahrung nach ist es vor allem so, dass es, wenn es sich bei den Aktionsartikeln nicht gerade Molkereiprodukte oder Backwaren handelt, immer eine Zeitlang dauert, bis die Artikel mit den Sammelpunkten im Einzelhandel ankommen. Wenn sich in einem Markt ein Produkt nicht schnell dreht, wie z.B. teure Ferrero-Pralinen, und ensprechend selten nachbestellt werden muss, kann so eine Sammelaktion schonmal komplett unbeachtet vorübergehen.

Wenn man nicht gerade zur Kategorie "heavy user" gehört, hat man oft sowieso keine Chance, eine der Prämien zu ergattern.

Platzfrage

"ein Leser" hat mir gerade folgende E-Mail geschickt:
Als ich neulich in meinem Stammsupermarkt in der Süßwarenabteilung war, ist mir ein neues Produkt (Saftgoldbären, tut aber nichts zur Sache) im Regal aufgefallen, welchen ich aus Neugierde auch gekauft habe.

Nun meine Frage: Bevor es den neuen Artikel zu kaufen gab, hatte das Regal keine Lücke und auch die anderen Artikel haben grade soviel Platz wie nötig eingenommen.

Stimmt also meine Vermutung, dass für den neuen Artikel ein Anderer aus dem Sortiment geworfen wurde? Oder wie macht ein Supermarkt das, wenn neue Produkte auf den Markt kommen, die alle im Regal Platz finden wollen?
Was für eine Frage. Dass sich darüber überhaupt jemand Gedanken macht...

Sicher, dass es keine Lücke gab? Welche Kunde guckt sich die Regale schon so bewusst an, dass ein paar Zentimeter Platz in der Gesamtfläche bemerkt würden?

Vielleicht haben die Mitarbeiter in dem Laden ja ein paar Artikel enger gepackt und so die Lücke geschaffen. Oder ein Artikel wurde in ein anderes Regal sortiert, in das er besser hineinpasst. Und die entstandene Lücke wurde mit den Saftbären aufgefüllt.

Vielleicht teilen sich ja auch zwei Artikel einen Regalplatz. Kommt in kleineren Läden durchaus häufiger vor.
Sowieso wäre es gut zu wissen, ob es sich bei dem Markt um einen inhabergeführten Laden oder eine Filiale einer großen Kette oder gar eines Discounters war. In den Filialbetrieben werden Ein- und Auslistungen mitunter sehr direkt gesteuert und da kann es durchaus vorkommen, dass ein Artikel direkt durch einen anderen ausgetauscht wird.

Vielleicht wurde ja auch ein Artikel (endgültig oder saisonal ("Ferrero Sommerpause") ausgelistet oder wird gar nicht mehr hergestellt und die dadurch entstandene Lücke wurde mit einem neuen Artikel aufgefüllt.

Natürlich könnte auch tatsächlich ein Artikel direkt und bewusst aus dem Sortiment genommen worden sein. Es gibt regional sicherlich auch Haribo-Produkte, die sich nicht schnell drehen und bevor man einen Artikel erneut bestellt, der sowieso irgendwann im Regal ablaufen wird, versucht man es lieber mit einem neuen Produkt.

Da gibt es so viele Möglichkeiten...

Kunstkäse kennzeichnen?

Hi Björn,

was hälst du von der Idee, den Kunstkäse in deinen Regalen irgendwie zu kennzeichnen?

Ich verstehe das Argument, dass der "gefälschte" günstiger in der Herstellung und damit auch leichter zu verkaufen ist, aber wenn du ein
ansehbares Gegenangebot, also den echten Käse, direkt daneben anbietest und diesen ebenfalls kennzeichnest, könnte ich mir vorstellen, dass viele Kunden lieber mehr bezahlen als von der Industrie ver*rscht zu werden.
Ich denke, die Frage ist aus der aktuellen Diskussion um "Analogkäse" entstanden. Die Idee mit dem "Gegenangebot" wird schwierig umzusetzen sein. Ich kenne Kunstkäse eigentlich nur als Zutat (auf z.B. Fertiggerichten) und bislang zumindest nicht als eigenständiges Produkt. Daher wird es schwierig, eine unmittelbare Alternative anzubieten. Spontan finde ich hier im Laden nichtmal Produkte, die "Käse" enthalten und auf denen nicht "Käse" in der Zutatenliste zu finden ist.
Wäre das realistisch? Oder würden sich deine Händler dagegen stemmen?
Ich könnte hier natürlich auf Zutaten hinweisen, wie es mir gefällt. Aber wie ich oben schon schrieb sehe ich keinen Bedarf für so eine Kennzeichnung.

Die Nachteile der langen Öffnungszeiten?

Högi hat mir eine Mail geschickt und mir ein paar Details aus einem Markt in seiner Nähe beschrieben, die dort nach einem Umbau zur Verlustvermeidung eingeführt worden sind. Am Schluss der Mail fragt er, was ich von den ergriffenen Maßnahmen halte. Der Einfachheit halber nenne ich meine Meinung jetzt einfach mal nach jedem der von ihm beschriebenen Veränderungen:
1. Vorm Eingang sind mir direkt Veränderungen an den Einkaufswagen aufgefallen. Jeweils am hinteren linken Rad war eine Apparatur angebracht, die laut Hinweis beim Verlassen des Geländes das Rad blockiert und so die Karre unbrauchbar macht. An den Einfahrten befinden sich tatsächlich Metallleisten (vermutlich auch magnetisch) im Boden; das System könnte also tatsächlich funktionieren.
Dieses System habe ich selber noch nie im Einsatz gesehen, halte es aber für recht praktisch. Für mich kommt das derzeit nicht in Frage, zumal meine Wagen durchweg relativ alt sind – aber sollte ich mal neue anschaffen, könnte ich mir so eine Sperre in der Nähe meiner Ladentüren recht gut vorstellen.
2. Im Kassenbereich bemerkt dann die nächste Neuerung: Es wurde eine eigene Kasse für hochwertige Waren (Rasierklingen, kleine Schnapsflaschen, Tabak u.ä) eingerichtet.
Diese Einrichtungen kenne ich vor allem unter der Bezeichnung "Servicekasse" genannt.
Pro: Vermeidet definitiv Verluste durch Diebstahl.
Contra: Zusätzliche Personalkosten und eventuell Umsatzverlust durch Kunden, die keine Lust haben, sich für bestimmte Artikel an eine weitere Kasse anzustellen.
3. und meiner Meinung nach fast die drastischste Maßnahme: Sämtliche Spirituosen in den Regalen sind mit "Sicherheitskappen" überzogen. Ich weiß nicht, wie die Teile wirklich heißen aber das sind halt recht sperrige Geräte die über den Flaschenhals und damit auch über die Öffnung gesteckt werden. Sie sind sehr auffällig, scheinen schwer/gar nicht zu knacken zu sein und sind vermutlich auch sehr wirkungsvoll.
Die "Kappen", die ich kenne, beinhalten keine Warensicherung, sondern verhindern, bzw. erschweren nur den Zugriff auf den Flaschenverschluss und sind ohne den passenden Öffner nicht (leicht) zu entfernen. Wer hier also Flaschen klaut, muss sich also hinterher bemühen, die Kappen zu entfernen.
Wir haben hier zwar keine Kappen im Einsatz, die den Flaschenverschluss schützen, aber dafür sind es nicht leicht zu entfernende Metallschlaufen, in denen sich eine hochsensible Warensicherung befindet. Wer so eine Flasche einsteckt, löst mit hundertprozentiger Sicherheit den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Mit der Methode arbeiten wir seit inzwischen knapp fünf Jahren und ich bin nach wie vor von der Wirksamkeit des Systems absolut überzeugt.