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Fragen zum Hausverbot und Sortiment

Blogleser Tobe hat ein paar Fragen an mich. Dazu ein paar, die sich auf den gestrigen Beitrag zum Thema Hausverbot beziehen:
Wie viele Leute haben denn Hausverbot?
Haben du und deine Kollegen alle Gesichter dazu im Kopf oder gibt es eine Pinnwand mit Fotos?
Traut sich der Großteil überhaupt noch ins Geschäft?
Hausverbot haben hier im Laufe der Jahre bestimmt 150-200 Personen bekommen – darunter natürlich in erster Linie Ladendiebe, die wir hier erwischt haben. Aber auch pöbelnde und provozierende Leute haben wir schon rausgeworfen und dabei ein Hausverbot erteilt.
Eine Pinnwand voller Fotos haben wir nicht. im Mitarbeiterraum hängen zwar immer mal ein paar Bilder von aktuellen Fällen, aber letztendlich nicht, um mögliche Hausverbots-Kandidaten herauszupicken, sondern um Diebe zu erwischen, die uns immer wieder beklauen.

Die meisten Leute, denen wir hier Hausverbot erteilt haben, trauen sich glücklicherweise nicht mehr in den Laden. Allerdings gab es auch da schon ein paar sehr renitente Fälle. Was man in so einem Fall machen kann? Fast nichts. Rauswerfen und eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, die aber normalerweise immer eingestellt wird, da kein öffentliches Interesse besteht. Warum sollte ich Zeit und Kosten investieren und das auf zivilrechtlichem Wege durchklagen? Eben...

Und völlig offtopic, aber für mich irgendwie doch interessant: Du berichtest ja immer wieder, dass du neue Produkte aufnimmst. Darfst du denn als Selbstständiger alles verkaufen oder bist du Zwängen unterworfen?
Siehe Zotter, Walkers etc. Ich kann mein Sortiment frei gestalten. Dass ich den Großteil meiner Ware über die Großhandlung abnehme, ist natürlich klar. Aber alles, was dort nicht verfügbar ist, kann ich problemlos auf anderem Wege besorgen.

Frage zum Thema Hausverbot

Ein Namensvetter von mir hat selber Erfahrungen mit Hausverbot gemacht und ein paar Fragen dazu:
Ich wollte dich fragen wie du, falls schon mal bei dir vorgekommen, es eigentlich mit unschuldigen Dieben handhabst, also wenn man dachte das jemand etwas geklaut hat, aber man es ihm/ihr nichts beweisen kann.
Sprichst du dann trotzdem auf Verdacht ein Hausverbot aus? Und ist dein Personal an der Kasse auch dazu berechtigt ein Hausverbot auszusprechen?
Das kommt immer sehr auf die Situation und mein Bauchgefühl an. Es gab schon fälle, wo man jemanden im Verdacht hat, sich dieser Verdacht nicht bestätigt, weil der Kunde nicht irgendwas aus dem Laden sondern z.B. sein Handy in die Jackentasche gesteckt hat. In solchen Fällen entschuldigt man sich eben – so gut es geht – und hofft, dass der Kunde auch zukünftig noch einer ist.
Ich frage natürlich nicht ohne Grund, genau das ist mir bisher schon 2 mal passiert. Beides im selben (Saft-)Laden, zuerst wurde mir unterstellt das ich Zigaretten und Feuerzeuge geklaut hätte. Nachdem ich freiwillig meine Taschen ausgeleert habe im Büro und nichts derartiges in meinen Taschen gefunden wurde bekam ich ein Hausverbot über 1 Jahr aufgebrummt. Nach diesem einen Jahr wollte ich denen noch mal einen Chance geben und habe wieder versucht was einzukaufen aber das gelang mir nicht weil ich sofort von der Kassierin (die mich schon beim ersten mal angeschwärzt hat) raus beordert wurde und ich wieder ins Büro sollte. Nachdem ich mich geweigert habe, wurde, ohne mich noch weiter zu befragen oder zu untersuchen, ein lebenslanges Hausverbot erteilt.
Ich habe mich dann noch ein paar Minuten aufgeregt im Laden wie man hier mit unschuldigen Kunden umgeht und bin gegangen.
Spontan und aus meiner Sicht würde ich sagen, dass das ein sehr seltsames Verhalten von der Mitarbeiterin ist, dass hier bei mir in der Form so auf keinen Fall stattfinden würde.

Allerdings kenne ich den Markt nicht und kann die Situation nicht beurteilen. Vielleicht sind die extrem vorbelastet und verzichten lieber auf einen Kunden mehr als sich weiter beklauen zu lassen. Wer weiß das schon... Die sprichwörtliche feine englische Art ist das aber definitiv nicht...
Zu meiner Schande muß ich zugeben das ich in den nächsten Wochen mehrmals in den Laden gegangen bin und dann wirklich geklaut habe, einfach nur um ihnen zu schaden wegen dieser Ungerechtigkeit. Es war zwar nicht richtig aber bereuen tue ich es nicht wirklich.
Ah, ja...
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit ein Hausverbot polizeilich durchzusetzen?
Klar. Wenn jemand absolut renitent ist und das Hausverbot ignoriert, kann es durchaus vorkommen, dass er schließlich von der Polizei herauskomplimentiert wird. Weitere Konsequenzen wird es im Regelfall nicht geben, da derjenige mit Hausrecht auf zivilrechtlichem Wege klagen müsste.

Scheinfrage

Blogleser André hat eine Frage zu großen Banknoten:
Ich komme gerade aus dem Supermarkt und die Kunden vor mir haben mit einem 500€ Schein bezahlt. Die Kassiererin hat daraufhin den Chef gerufen, der hat den Schein dann "kontrolliert" (er hat nur kurz das Hologramm überprüft) erst dann konnte weiter kassiert werden.

Wie gehst du bei dir im Laden vor? Oder nimmst du bestimmte Schein erst gar nicht an?
Doch, ich nehme hier selbstverständlich auch große Banknoten an. Bei 200- und 500-Euro-Noten sind meine Mitarbeiter aber angewiesen, einen Vorgesetzen zu kontaktieren. Und zwar gar nicht mal deswegen, weil die Scheine gefälscht sein könnten, sondern viel mehr, weil dabei nunmal relativ viel Wechselgeld getauscht wird und Trickbetrüger hier leichtes Spiel haben.

Einkaufswagenfrage

Blogleser Carsten hat eine Frage:
Seit letztem Freitag steht auf dem Hof unseres Mehrfamilienhauses ein Einkaufswagen einer Supermarktkette. Da ich die Nachbarn gut kenne, kann ich davon ausgehen, dieser Wagen wurde von einem "Fremden" dort stehen gelassen.

Der nächste Markt, dem dieser Wagen gehören könnte, ist ca. 10 min Fußmarsch weg und das ohne schiebenden Wagen.

Soll ich den Wagen jetzt selber durch die Stadt schieben und die Aufmerksamkeit damit auf mich ziehen, oder ist der Wagen soviel wert, dass ein Hinweis im Markt auf den Fund einen der Angestellten losrennen läßt?
Die entscheidende Frage ist für mich: Handelt es sich hierbei um einen privat geführten Laden oder eine Filiale einer Kette? Bei den Discountern ist die Antwort klar, bei allen anderen Firmierungen für Außenstehende der eigentliche Inhaber nicht unbedingt sofort zu erkennen. Dazu einfach mal bei Gelegenheit auf das Inhaberschild gucken.

Aus Erfahrung weiß ich, dass den Mitarbeitern in den Filialbetrieben verschwundene Einkaufswagen meistens egal sind. Es ist nicht deren Geld und gerade bei den Discountern ist der Zeitdruck so groß, dass man sich nicht freiwillig auch noch damit beschäftigt, entschwundene Einkaufswagen kilometerweit durch die Stadt zu schieben.

Bei den Selbstständigen ist das Interesse daran, seine Wagen wiederzubekommen, schon deutlich größer. Ich würde einfach mal in der Filiale nachfragen, ob die den Wagen abholen können. Ich würde sofort einen Mitarbeiter losschicken oder mich selber ins Auto setzen und den "Ausreißer" einsammeln.

Vielleicht bitten sie dich ja, den selber (evtl. gegen eine kleine Entlohnung) vorbeizubringen.

Und falls tatsächlich niemand den Wagen abholt: Spätestens das Fundamt, die Polizei oder ein örtlicher Schrotthändler sollte Interesse zeigen...

Alte Kassen bei Ebay?

Anfrage via E-Mail:
stellst Du dann die alten Kassen bei Ebay ein?
Diese Frage kann ich noch nicht beantworten. Neue Kassen werden in ein paar Wochen bis Monaten kommen, also werden die alten irgendwann auf jeden Fall obsolet sein.

Ob ich sie dann verkaufe, evtl. sogar über Ebay, oder ob es noch andere Verwendungsmöglichkeiten dafür gibt, werde ich sehen. Immerhin ist es ein komplettes, funktionierendes Warenwirtschaftssystem. Alt, aber mit schon erstaunlichem Leistungsumfang.