Gerade eben hat sich ein Kunde an der Leergutannahme geoutet: Er sei "Blogleser und Flaschensammler aus Hamburg" und wollte nun doch auch mal bei mir sein Leergut loswerden.
Neben vielen kleinen Überraschungen und Mitbringseln habe ich damit heute zum ersten Mal etwas weniger Nettes überreicht bekommen: Einen schwarzen Müllsack, halbvoll mit schmierigen und versifften Bierflaschen. Danke dafür.
Malzbier von Guinness. Die Flasche kommt aus Nigeria ("brewed under licence in Nigeria"), und wird unter dem Label von Guinness vermarktet.
Irgendwie frage ich mich schon die ganze Zeit, was wohl "imported" bedeutet. Und damit meine ich jetzt nicht die Übersetzung, sondern welche Reise das Getränk wohl hinter sich hat. Es ist jedenfalls kein Hinweis auf Irland oder irgendein anderes Land außer Nigeria auf der Flasche zu finden...
Vor ein paar Tagen habe ich eine knapp 15 Jahre alte Flasche Voelkel Ananssaft als Leergut zurückbekommen.
Nicht weiter spektakulär, aber irgendwie schon interessant, mal die alte Verpackung (links im Bild) zu sehen.
Der Kunde kam mit einem blauen Müllsack zur Leergutannahme. Den Bewegungen nach zu urteilen, schien der Sack sehr schwer zu sein. Vermutlich voller Bierflaschen.
Mit einem eher ungewöhnlichen Geräusch setzte der Müllsack auf dem Boden auf. Neben dem bekannten Flaschenklappern überwog das Schrappen und Klirren von Scherben. Auf Anfrage bestätigte der Kunde, dass ihm der Beutel auf dem Weg zu uns aus der Hand gerutscht war. Ein Großteil der enthaltenen Flaschen überlebten diesen Ausrutscher nicht.
Nun geriet der Kunde zufällig an eine eher schüchterne Mitarbeiterin, die sich promt daran machen wollte, mit bloßen Händen in den Sack zu fassen und die noch heilen Flaschen von den Scherben zu trennen. Gerade noch rechtzeitig kam ich dazu und konnte so verhindern, dass meine Angestellte sich Scherben und Splitter in die Hände rammt.
Etwas maulig war der Typ zwar schon, als ich ihm ein paar leere Bierkisten hinstellte und vorschlug, selber in seinem Scherbensammelsurium herumzuwühlen. Die Wortwahl war für eine Bitte typisch, aber mein Tonfall dabei war schon als ein deutliches "mach mal selber!" zu erkennen. Das tat er dann auch. Natürlich nicht, ohne sich die Finger aufzuschneiden...
Und weil bestimmt jemand in den Kommentaren danach fragen wird: Feste Arbeitshandschuhe habe ich hier nicht im Haus. Brauchen wir normalerweise nunmal nicht.
Eine erwachsene Kundin brachte einen riesigen Berg Bierflaschen her. Um die Arbeit etwas zu beschleunigen, stellte mein Mitarbeiter ihr ein paar Leerkisten hin und wollte sie ermuntern, dabei zu helfen ihre mitgebrachten Tüten auszuräumen.
Hier, räum' mal mit ein, geht schneller...
Ich kann das nicht.
Doch, klar. Einfach da in die Kisten stellen.
Aber die muss man doch zählen!?!
Sie wirkte bei den letzten Worten regelrecht panisch. Es ist ein komisches Gefühl, persönlich mitzuerleben, wie jemand mit für uns (fast) alle alltäglichen Dinge nicht klarkommt. In diesem Fall würde ich auf eine Dyskalkulie tippen.
Wir hatten mal bei einem meiner früheren Arbeitgeber eine Kundin, die nicht lesen konnte. Sie hat das zwar immer auf ihre Augen geschoben, aber alle wussten, dass die mitgebrachte Lupe nur ablenken sollte. Echt bitter.
Es klingelte an der Leergutannahme. Ein Kollege ging hin, grüßte und bekam von der dort stehenden Kundin folgendes zu hören: "Vorsicht, die Flaschen sind etwas ekelig." Nach einer kurzen Pause ergänzte sie noch: "Die sind aber nicht von uns. Die haben wir gefunden."
Anscheinend gibt es bezüglich der Logipacks einige unklarheiten darüber, wie groß die Platten genau sind und wie sie funktionieren.
Momentan sind die Platten noch nicht im Einsatz, aber sobald sich hier die ersten Trays mit leeren Flaschen füllen, werde ich mal ein Foto davon machen. Das dürfte dann alle Unklarheiten beseitigen.
Ich berichtete ja schon öfter über das Desaster mit den Mengen hier als Leergut anfallender Bierflaschen und dass ich kaum leere Kisten bekomme, um diese entsorgen zu können.
Am Freitag habe ich eine ganze Palette mit leeren Logipack-Trays bekommen. Ziemlich cool, denn auf dieser Europalette stehen umgerechnet sechs Paletten mit leeren Bierkisten. Damit sind meine Leergutprobleme erstmal für einige Wochen gelöst.
Ich habe das in meinen Augen ziemlich unsinnige Gestz nicht erlassen - aber Redbull in der zuckerfreien Variante ("diätetisch") ist, im Gegensatz zum klassischen Red Bull, nicht bepfandet.
Mehrere Erklärungsversuche eines Kollgen halfen nicht. Der Kunde wollte einfach nicht einsehen, dass er kein Geld für die Dose, auf der sogar der "Grüne Punkt" aufgedruckt ist, kein Geld von uns bekommen würde.
Rechtzeitig genug bevor die Situation eskalieren konnte, entdeckten wir zum Glück den aufgedruckten Schriftzug "pfandfrei". Und da hat's dann auch der Kunde geglaubt.
Eine Plastiktüte voller PET-Einweg-Bierflaschen hatte der Kunde dabei. Nachdem ich etwa ein Dutzend Flaschen wegsortierte, hatte ich plötzlich ein seltsam kaltes, matschiges Gefühl an einem Finger. Irgendein dickflüssiger, gelber Glibber klebte an meiner Hand.
Den Würgreflex unterdrückend, gab ich dem Kunden die Tüte zurück: "Ich kündige. Den Rest dürfen Sie selber einsortieren. Da klebt irgendwas ekeliges dran..."
Das tat er dann auch. Er griff hinterher zu einem Stück Küchenpapier, um seine komplett vollgeschmadderte Hand abzuwischen. Ich sorgte großzügig mit Wasser und Seife dafür, mich wieder etwas wohler zu fühlen...