Ich kniete gerade mit meinem Bestellgerät vor einem Regal. Eine Kundin fuhr mit ihrem halbvoll beladenen Einkaufswagen etwas zu dicht an mir vorbei und touchierte mich dabei recht unsanft an einem Fuß. Dies stoppte ihre Fahrt nicht, allerdings hat sie das Hindernis aber auch offensichtlich nicht bemerkt.
Ein 2-Zenter-Mann mit roter Weste und roten Haaren, der dazu noch ein piependes Gerät in der Hand hält, ist ja auch sowas von unauffällig...
Ich ging gerade mit einer Flasche Alkohol in der Hand durch den Laden, weil ich im Büro ein Regaletikett für den Artikel drucken wollte. Im Vorbeigehen sagte ein Kunde zu mir: "So früh schon?"
Ich freute mich: Endlich mal jemand, der Samstag Morgen vor acht Uhr schon halbwegs gute Laune und Sinn für ein paar lockere Sprüche hat. Meine Antwort fiel dementsprechend aus: "Klar, das ist mein Frühstück."
Er verzog keine Mine, lachte nicht und reagierte auch sonst nicht weiter darauf. Hat er meine scherzhaft gemeinte Antwort etwa tatsächlich geglaubt? Oder war seine Frage möglicherweise sogar wirklich ernst gemeint?
Eine Kundin hat bei einem Kollegen eine von ihr gekaufte Baguettstange reklamiert, weil sie zu hart und ungenießbar ist. Sowas wird natürlich ohne jegliche Diskussion umgetauscht.
Ich frage mich ja, wie das Baguette zwischen die anderen gekommen ist. Das Ding wirkte jedenfalls so, als ob es ein altes von gestern war. Zu lange gebacken hat es jedenfalls nicht. Die Farbe stimmte.
Bin ja nur froh, dass die Kundin meinen Angestellten nicht gleich mit dem Brot erschlagen hat.
Morgens kommen relativ viele Kunden in den Laden, die nur ein oder ein paar Teile kaufen: Brötchen, Zeitung, Snacks, Zigaretten.
Nachdem ich heute mehrere Kunden bedient hatte, die jeweils nur eine Schachtel Zigaretten haben wollten, stelle sich ein kleines Mädchen an die Kasse und legte mir eine Schachtel Kaugummi-Zigaretten auf das Förderband.
Ich glaube, ich werde nie verstehen, warum irgendwelche Kunden immer und immer und immer wieder leere Eierkartons bei uns abwerfen müssen, manchmal sogar gleich stapelweise.
Dass ich mit den Dingern nichts anfangen kann und sie auch wegen möglicherweise rechtlichen Konsequenzen nicht hier liegen haben möchte, habe ich ja schon an anderer Stelle erklärt.
Abgesehen davon verkaufe ich hier im Laden schon seit Monaten gar keine losen Eier mehr.
Es ist mir eigentlich völlig egal, ob dem Mann mit den starken Ausdünstungen, der vor einigen Tagen einen Kollegen als "Arschloch" und heute eine Mitarbeiterin von mir als "Schlampe" bezeichnet hat, nur ein paar Tassen im Schrank fehlen, oder ob er tatsächlich unter irgendeiner definierbaren Krankheit leidet.
Ein fünfjähriger Junge brauchte unbedingt Batterien für seine neue Rennbahn. Um auch wirklich die richtigen mitzubringen, malte er genau auf, welche Größe er braucht.
Als ich das Blatt in der Hand hielt, guckte ich etwas sparsam. Seine Skizze war etwa 3cm hoch und entsprach damit nicht ganz der gewünschten Monozelle.
Eine Kundin rief vorhin an und erkundigte sich, ob ein bestimmter Artikel, den sie am Vormittag wohl an der Kasse liegengelassen hatte, wiedergefunden worden wäre.
Ich ging nach vorne, entdeckte das Gesuchte im Kassentisch und teilte der Frau mit, dass sie sich ihre Ware einfach rausholen könnte. Sie bräuchte nur an der Lagertür nach mir zu fragen.
Da sie erwähnte, dass sie keinen Kassenbon hätte, sah ich vorsichtshalber im Warenwirtschaftssystem nach, ob dieser Artikel heute überhaupt schon verkauft worden ist.
Es war es nicht. Vermutlich ist die Packung noch vor dem Scanner unbemerkt vom Laufband gefallen und lag auf dem Fußboden oder im Kassentisch.
Das sagte ich der Frau auch eben, als sie kam, um das Vermißte abzuholen. Sie wirkte etwas irritiert, glaubte mir aber dann doch nahm meine Aussage dann aber so hin, dass sie die Ware noch nicht bezahlt hatte. Ich bot ihr zwar noch an, den entsprechenden Bon aus dem fortlaufenden Kassenjournal herauszusuchen, aber darauf verzichtete sie dankend.