Eine Inventur ist die körperliche Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände durch Zählen, Wiegen, Messen oder auch Schätzen.
(Mehr dazu in der
Wikipedia.)
Diese Bestandsaufnahme findet bei mir in der Firma einmal jährlich statt, aus Gewohnheit am Samstag der zweiten Kalenderwoche. Durch die Vielzahl der Waren und Einzelartikel ist es fast unmöglich, alles alleine oder mit ein paar Angestellten zu zählen, so dass ich mir regelmäßig 10 bis 15 Aushilfen für die mehrstündige Arbeit suche.
Damit alles ordnungsgemäß abläuft, müssen einige Regeln beachtet werden. Vor allem, dass die Zettel (Ich erfasse hier meine Inventuren aus persönlichen Gründen noch schriftlich) ordentlich und nachvollziehbar ausgefüllt werden. Dazu habe ich vor einiger Zeit eine kurze Arbeitsanweisung erarbeitet, die gar nicht so schwer ist. Eigentlich... In Wirklichkeit sind dies vollkommen unverständliche und wirre Anweisungen. Zumindest, wenn man sich die Zählblätter so ansieht, die manche der Inventurhelfer abliefern...
1. Mit den Zählblättern sorgsam umgehen! Keine Blätter abreißen!
Alle Zählbereiche bestehen aus mehreren, fortlaufend durchnummerierten Blättern, die zusammengeheftet sind. Man muss kein Blatt abreißen, man kann die vorderen auch nach hinten knicken.
2. Die genannte Reihenfolge ist absolut zu beachten!
Fachboden für Fachboden, Regalstück für Regalstück. Von oben nach unten. Von links nach rechts. Es ist wirklich nicht so schwer. Jaaaa, dachte ich auch immer...
3. Artikel mit dem gleichen Preis können zusammengefaßt werden, wenn sie nebeneinander stehen.
Ne-ben-ein-an-der. Das bedeutet so viel, wie nebeneinander. Wenn also an anderer Stelle im Regal ein Artikel mit dem selben Preis auftaucht, wird er gesondert gezählt. Klar, er steht ja nicht unmittelbar neben den anderen Artikeln mit dem selben Preis. Naja, macht ja auch nichts. Björn wird's schon bei der Kontrolle suchen und finden...
4. Jeden 5. Artikel namentlich erfassen, jeweils unter der Linie.
"5." bedeutet zwar nicht so viel wie "jeden", aber das hält manche Inventurhilfen nicht davon ab, mehr zu schreiben als zu zählen. Wir hatten hier schon Spezialisten, die ganze Regale Artikel für Artikel namentlich erfasst haben...
5. Sauber in Druckbuchstaben schreiben.
Kein Kommentar, da leider nicht lesbar...
6. Nichts überschreiben. Falsche Zeilen komplett entwerten (durchstreichen) und eine neue Zeile benutzen.
Es ist immer wieder amüsant, mehrfach durchgestrichene und wieder übergemalte Zahlen zu deuten. Allerdings nicht für mich.
7. Bei Fehlartikeln nicht "nichts" eintragen.
Alles schon dagewesen: Bei ausverkauften Artikeln stand auf dem Zettel hinter der Artikelbezeichnung und dem Preis als Istbestand eine Null.
8. Alle Zeilen verwenden.
Nice try. Aber mit Leerzeilen und Absätzen werden die Listen nunmal übersichtlicher. Darum geht es zwar nicht, aber wenn eine Aushilfe das entscheidet, dann ist es eben so.
Das ist der sich alljährlich wiederholende Frust.