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Ladung zur Vernehmung

Ich habe mal wieder eine Ladung zur Vernehmung als Zeuge bekommen.
Montag in zwei Wochen darf ich gegen einen Mann aussagen, der im Sommer 2004 hier gestohlen hat. Normalerweise merke ich mir die Namen und Gesichter der Diebe nicht. Vor allem kann man sie selten anhand der gestohlenen Ware identifizieren.

Nur diesmal war es leicht. Der Typ hatte vor rund 1,5 Jahren seine Sporttasche mit 20 Tüten Zwiebelringen (Knabbergebäck) und einem halben Dutzend Haribo-Tüten vollgestopft.
Sowas kann man einfach nicht vergessen...

Woanders organisiert

Ein Kunde löste beim Durchgehen den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Der Verursacher für den Alarm war schnell gefunden: Unter seiner Jacke trug er eine Flasche, an der ein noch aktives Sicherungsetikett klebte - allerdings nicht aus meinem Laden. Die Spirituose war von einer Marke, die ich hier nicht führe. Der Mann wirkte so, als wenn er solche Dinge häufiger und maßlos konsumieren würde, ohne jedoch das nötige Kleingeld dafür in ausreichender Menge zu besitzen.

Seine Aussage "ist woanders her" läßt ja nun auch noch einigermaßen Spielraum für eigene Auslegungen...

Rausgegangen

Während ich in der Gemüseabteilung stand, schlug plötzlich die Warensicherung an der besetzten Kasse an. Noch bevor der Kassierer aufstehen konnte, war ich natürlich schon zur Stelle, aber der Verursacher des Alarms war inzwischen schon aus der Tür.

Auf der Straße holte ich ihn wieder ein und fischte aus seiner alten Plastiktüte eine Flasche roten Chantré. Die Mühe, die Polizei zu rufen, habe ich ihm mir erspart. Nicht einmal sein Ausweis hat mich in dem Moment interessiert.
Ich bin doch schon froh, wenn der Typ wenigstens das ausgesprochene Hausverbot noch irgendwie verstanden hat. Keine Ahnung, ob der Mann geistig behindert oder einfach wirklich nur völlig breit war. Eine brauchbare Kommunikation war mit ihm jedenfalls nicht möglich.