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Die Injobber

Inspiriert durch diesen Kommentar folgt an dieser Stelle ein kleiner Statusbericht dazu, was aus den beiden Injobbern geworden ist.

Der eine ist noch da. Ein junger Mann, der zwar nicht viel versteht, aber sehr motiviert bei der Sache ist. Mittels Babelfish übersetzen wir ihm alle möglichen Artikel vom Englischen ins Russische. Das paßt zwar nicht immer, hilft ihm aber sehr gut dabei, sich zu orientieren. Die kyrillischen Wörter setzen wir dann in eine Tabelle ein. Dort steht der entsprechende deutsche Begriff darunter. Dann muß er sich auf die Suche machen und diesen Artikel im Laden suchen. Als "Arbeitsnachweis" soll er einen Artikel aus der unmittelbaren Nähe des erstgenannten mit aufschreiben. So weit möglich, auf Deutsch und Russisch. Das klingt zwar alles mehr als simpel, aber er muß ja nun auch tatsächlich bei den Grundlagen beginnen.

Die andere... tzja... die hat sich gedacht, daß es viel einfacher ist, nur eine gestempelte und unterschriebene Liste beim Bildungswerk abzugeben ohne dafür auch tatsächlich im Betrieb gewesen zu sein. Den Stempel haben wir auf die Anwesenheitsliste gesetzt, doch leider war er etwas verrutscht, so daß der nächste Tag gleich mit gestempelt wurde. Die entsprechende Unterschrift hat die Frau selber kreiert, indem sie einfach mein Handzeichen aus dem Feld darüber gefälscht hat. Die Mitarbeiterin vom BWU war natürlich gar nicht begeistert darüber, daß das passiert ist. Urkundenfälschung ist eine Straftat und ich wollte die Injobberin ab dem Moment natürlich auch nicht mehr bei mir im Geschäft haben. Wer Unterschriften fälscht, dem traue ich auch noch ganz andere Dinge zu...

Verwählt

Das Telefon klingelt:

SPAR-Markt Harste, guten Tag.

Hier ist xyz, könnte ich bitte Susanne sprechen.


Hier gibt's keine Susanne.

Oh, da habe ich mich wohl verwählt.
[klick, tututut...]

Allerdings. Das hätte er aber auch schon merken können, als ich mich gemeldet habe. 8-)

Leergefuttert

Liebe Kollegen,
ich finde es schön, daß ihr die gesponsorten Negerküsse Mohrenköpfe Schaumküsse mit Genuß aufgemampft habt. Anstatt auf die leere Packung den Hinweis zu schreiben, daß sie nun leer sei, hätte man sie aber auch einfach entsorgen und damit gleich wieder für etwas mehr Ordnung im Aufenthaltsraum sorgen können...
Außerdem hätte ich dann nicht im Vorbeigehen vergeblich Appetit auf einen Mini-Dickmann bekommen.

Cheffe

Nachtrag:
Eintrag total politisch korrekt überarbeitet. 8-)

Thunfischsalat

Eine Kollegin hat mir gerade ein halbes Brötchen mit Thunfischsalat angeboten. Angeblich, weil sie satt war und wirklich nicht mehr essen konnte.

Ich glaube, man muß sehr tapfer sein, um Thunfischsalat zu essen. Oder blind. Ich habe jedenfalls dankend abgeleht. Wie sagt man so schön... die Augen essen mit. ;-)

Injobber: Der zweite Tag

Tzja, heute wäre ein sehr nützlicher Tag für unsere lieben Injobber gewesen. Freitag ist nämlich Packtag und die beiden hätten einem knappen Dutzend Mitarbeiter über die Schultern gucken können. Nichts wäre besser gewesen, als sich dermaßen intensiv direkt mit der Ware zu beschäftigen und die Fachleute vor Ort nach den Namen der Dinge zu fragen.

Aber wer nicht kommt, kann nichts lernen.
Dabei hatten wir nach dem Fiasko von Dienstag und Mittwoch sogar extra am Kalender den nächsten Arbeitstag mit den beiden ausgemacht. Sogar eine Uhrzeit war mit den beiden vereinbart. Gerade mal zwei Stunden, von 13 bis 15 Uhr sollten sie anwesend sein...

Injobber: Der erste Tag

Seufz. Die beiden haben kein Wort von dem verstanden, was wir ihnen gesagt haben. Nach einer Führung durch den Laden (Erklärung mit Händen und Füßen) sollten sich N. und Viktor erstmal grob mit dem Sortiment beschäftigen (wo sind die Kekse?) und heute noch keine Kunden ansprechen, da es sinnlos wäre, ohne z.B. das Wort Kekse überhaupt zu kennen. Hat nix genutzt. Sie haben den Leuten einen Zettel vor die Nase gehalten mit folgendem Text:

"Darf ich Ihnen behilflich sein? ...
Dies ist eine Aktion im Rahmen von Injobs (1€ Jobs)
Mir soll damit die Gelegenheit gegeben werden, die deutsche Sprache anzuwenden und etwas über die Produkte im Einzelhandel zu lernen, um damit meine Aussichten auf einen Job im Einzelhandel zu verbessern. ...
Danke für Ihre Unterstützung!"

Das kann ja noch heiter werden.

Einkaufshilfen im Einzelhandel

Das BWU, Bildungswerk der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V., will "Injobbern" (Injobs = 1-Euro-Jobs) die Möglichkeit geben, ihren Umgang mit Menschen, bzw. das Zugehen auf Menschen, zu verbessern und ihre Kenntnisse über den Einzelhandel zu erweitern.
Um dies im Rahmen von Injobs zu erreichen, sollen die Injobber älteren, kranken oder behinderten Menschen beim Einkaufen behilflich sein: z.B. beim Kauf von Waren in Bück- und Reckzonen, Unterstützung beim Auffinden von Sortimenten und Waren bei Augenproblemen, Hilfestellung beim Finden freier Parkplätze, Hilfe beim Schieben des Einkaufswagens, Waren an der Kasse verstauen, Tragen schwerer oder sperriger Gegenstände etc. "Einkaufshilfen im Einzelhandel" vollständig lesen

Pausenregelungen

Immer wieder die selbe Situation:
Alle Mitarbeiter rennen gleichzeitig zur Pause, keiner kümmert sich vorher darum, daß noch jemand eine weitere Kasse bekommt und dann gibt es regelmäßig lange Gesichter, weil jemand schnell mit dem halben Brötchen im Mund zum Mitkassieren nach vorne rennen muß.

Merke: Vorherige Kommunikation schont den Magen. ;-)

Blumig

Es ist frustrierend, Texte doppelt verfassen zu müssen. Darum gibt es nun nur noch die Kurzfassung.

Am Samstag haben wir zwei große Blumenampeln (Stückpreis 9,99€) für 1,98€ verkauft, weil die Kassiererin der Kundin den Preis einfach geglaubt hat und leider auch nicht so weit mitgedacht hat, daß einer dieser großen Töpfe wohl nicht unter einem Euro kosten kann.
Da die Kundin die beiden Pflanzen nicht gleich mitnehmen konnte, bat sie darum diese im Lager bis zum Nachmittag unterbringen zu dürfen.
Dort habe ich später die beiden Hängeampeln entdeckt und bin zum Glück dahintergekommen, daß sie für 99 Cent pro Stück "verkauft" wurden und habe angeordnet, daß sie nicht rausgegeben werden dürfen. Ich war nicht bereit, 18 Euro zu verschenken. Entweder hätte die Frau ihre 1,98€ wiederbekommen oder sie hätte die Differenz nachgezahlt, wozu sie höchstwahrscheinlich nicht bereit gewesen wäre.
Leider hat diese Kundin die Planzen dann doch abgeholt. Sie hatte einem beschäftigten Mitarbeiter nur gesagt, daß sie "die zurückgestellten Pflanzen" haben möchte. Er hat ihr diese dann, nichts Böses ahnend, ausgehändigt.
Der dritte Mitarbeiter hat diese Kundin dann einfach so rausgehen lassen. Er hätte seiner Sorgfaltspflicht nachkommen müssen und die Frau nicht einfach mit der Ware rausgehen lassen dürfen. Die Aussage "Die sind bezahlt!" ist schließlich kein Beweis dafür, daß das wirklich so ist.

Die Kundin dürfte sich über das "Schnäppchen" gefreut haben... ich jedenfalls hatte eine üble Laune und habe mir das Schreiben des Textes für den nächsten Tag vorgenommen. So, da ist er.