Udo Vetter berichet im LawBlog von Mandanten, die relativ früh ihr Arbeitslosengeld bekommen haben und eine Rate bezahlen möchten.
Mir geht es heute anders: Obwohl schon der 2. des Monats ist, bezahlen sehr viele Kunden mit Kleingeld - normalerweise ein Monatsende-Phänomen. Eigentlich bekommt man ab spätestens dem 30. auffällig viele große Scheine, überwiegend 50er und 100-Euro-Scheine.
Los, Freiwillige vor.
Wer möchte einem Engländer erklären, wie in Deutschland das Pfandsystem funktionert? Und warum er z.B. eine Flasche nicht bei uns abgeben kann, obwohl sie fast genau so aussieht, wie die, die wir verkaufen - mit dem Unterschied, daß seine vom Discounter mit Insel-Pfandlösung ist...
Ein Kunde kam eben auf mich zu: Er hat beim Aufräumen auch Rezepte weggeworfen, von denen er annahm, daß seine Frau sie nicht mehr benötigen würde. Ein fataler Fehler, denn morgen kommen Gäste, denen sie genau das Osterbrunch aus unserem Haushaltsjournal servieren wollte.
Und weil's so schön ist, waren die Rezepte nicht in der aktuellen Ausgabe des Magazins, sondern in der vom letzten Jahr...
Wie schön, daß ich solche Dinge sammle und sorgsam aufbewahre und ihm von "seinen" Rezepten mal eben ein paar Kopien ausdrucken konnte... .
Ladendiebe und andere Kunden, die negativ aufgefallen sind (z.B. durch pöbeln und provozieren), bekommen von mir grundsätzlich ein lebenslanges Hausverbot erteilt.
Ein Kunde kam früher immer mit einem Kinderwagen und wirkte dadurch recht seriös. Bis zu dem Zeitpunkt als uns auffiel, daß unten in der Ablage des Wagens immer ein paar Dosen Beck's Bier lagen, die er aber immer angeblich schon mitgebracht hatte. Ab dem Zeitpunkt waren wir immer, wenn der Kunde kam, gleich in Habachtstellung, so daß wir uns eines Tages sicher waren, daß die Dosen hier aus dem Laden stammten. Die Aktion endete damals ohne Anzeige aber mit dem erteilten Hausverbot.
In den letzten Monaten kam er mehrmals wieder in mein Geschäft. Wenn ich ihn dabei sah, habe ich ihn rausgeworfen und ihn an das Hausverbot erinnert.
Eben war er wieder da. Und nun hat er sich auch eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs eingefangen.
Ich bin mal gespannt, wann er wieder hier auftaucht...
Blick in die Kamera: eine sonst ruhige und besonnene Kollegin fegt durch den ganzen Laden, mit suchendem Blick. Die Erklärung folgt auf dem Fuße, sie kommt ins Büro und berichtet folgendes:
Kundin, mit grimmigem Gesichtsausdruck, kommt um die Ecke:
Sie haben hier ja gar keinen Joghurt ohne alles!
Ich zeige Ihnen gerne unser Angebot. Hier haben wir z.B. den Sparsamen Joghurt Natur in zwei Sorten, auch in fettarm...
Das ist ja wohl eine Frechheit, mir das anzubieten!
(Okay..., ganz locker bleiben, der Kunde ist König) Wir haben hier auch 500g-Becher in Markenqualität, wenn Ihnen das eher zusagen sollte...
Nun werden sie mal nicht unverschämt!
(immer ruhig bleiben und tief durchatmen) Wir haben sonst auch hier noch die kleinen Becher von unserem Bio-Lieferanten...
Was erzählen sie mir von Bio? Joghurt ist immer ein Naturprodukt! Seien Sie nicht so frech!
(Hey, der Kunde ist König, aber es gelten auch noch Menschenrechte. Dienstleister sind keine Fußabtreter! Jetzt gibt's Kontra. Mit einem Lächeln, der besten Möglichkeit, die Zähne zu zeigen) Wenn Ihnen unser Angebot nicht gefällt, dann kaufen sie Ihren Joghurt doch bitte woanders.
Dieser Kundin war offensichtlich nicht zu helfen, da ging es nicht um Joghurt.