Nix Neues
Kunde zu seinem Begleiter: "Immer dieser Bio-Scheiß..."
Und nun frage ich mich (und auch ein bisschen euch alle): Ist da gerade mal wieder ganz aktuell etwas in den Medien gewesen? Bio-Hetze? Lebensmittel-Skandal? Oder ist das ganz offensichtlich wirklich nur die Meinung vieler Verbraucher?!?
Und nun frage ich mich (und auch ein bisschen euch alle): Ist da gerade mal wieder ganz aktuell etwas in den Medien gewesen? Bio-Hetze? Lebensmittel-Skandal? Oder ist das ganz offensichtlich wirklich nur die Meinung vieler Verbraucher?!?
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Kommentare
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Jens Link am :
Ich hatte den Fall mal mit einer 99% Schokolade von Leysiefer. Die jüngeren Leute (so um die 20 Jahre alt) empfanden den Geschmack als synthetisch. Milka Vollmilch war ihnen lieber.
Hehe am :
nach Fleisch. Wir kaufen lieber wieder im Supermarkt. *soifz*
Lars42 am :
Mit Milka Vollmich kannst du mich allerdings auch jagen
OxKing am :
Gogo am :
> Leysiefer. Die jüngeren Leute (so um die 20 Jahre alt)
> empfanden den Geschmack als synthetisch. Milka
> Vollmilch war ihnen lieber.
Alleine die Tatsache, dass du nicht in der Lage bist, Bitter- von Vollmilchschokolade zu unterscheiden (fast ein Unterschied wie Äpfel und Birnen), und dieses dann wieder von Bio-Produkten (Bio hat mit dem Kakaogehalt nichts zu tun), disqualifiziert dich, über den Geschmack anderer Leute zu urteilen.
Über so viel Unwissenheit kann man nur mit dem Kopf schütteln …
FrauKatz am :
Dass die ganzen Zusatzstoffe die Geschmacksempfindungen verderben kommt nochmal hinzu.
Thomas P. am :
So langsam wird ja Aufklärungsarbeit geleistet, http://www.welt.de/wirtschaft/article1216141/Bio_Produkte_sind_teurer_aber_nicht_besser.html ist da vielleicht ein Anfang, um sich mal selbst zu informieren.
Berthold am :
1. Teurer sind die Bio-Sachen weil z.B. die Erträge niedriger sind (durch weniger Dünger, eventuell treten mehr Schäden durch Schädlinge oder Unkraut auf) oder aber dass in der Bio-Tierhaltung die Tiere deutlich länger leben (teilweise mehr als doppelt so lange) und dadurch mehr fressen und mehr Energie verbrauchen. Gleichzeitig drückt auch hier der Verzicht auf Hormone und Antibiotika wieder den Ertrag, die Tiere haben einfach ein geringeres Schlachtgewicht. Es werden auch weniger Tiere auf dem gleichen oder größerem Raum gehalten. Dies bedingt den höheren Preis und nicht der Bauer, der sich sagt: Bio, da hau ich doch gleichmal 100% drauf und mach' ne geile Werbestrategie.
2. Der Begriff "Besser" wiederum muss sich nicht nur auf den Geschmack oder die optische Qualität eines Produkts beziehen. Besser heißt hier auch:
- kein Pestizid- und Herbizid-Einsatz im Anbau, dadurch keine oder nur geringste Belastung des Gemüses/Obst.
- geringere Auslaugung des Bodens durch z.B. Fruchtfolgen, weniger häufige Ernten
- keine Überdüngung des Bodens, geringere Nitratbelastung des Grundwassers
- geringere Bodenverdichtung durch z.B. Einsatz von Ackergäulen statt Traktoren (habe ich selber schon gesehen!)
- keine Hormon- und Antibiotikagabe bei Tieren, dadurch keine Resistenzbildung bei Bakterien, keine bzw. geringere Abwasserbelastung
Diese Listen könnte man grundsätzlich unendlich fortsetzen. Der Kauf von Bio-Waren ist also nicht primär der Wunsch, ein besseres Produkt im eigentlich Sinne zu erwerben, sondern man unterstützt damit auch bewusst eine Form der nachhaltigen Landwirtschaft, die auf lange Sicht die Böden erhält und eine halbwegs akzeptable Tierhaltung unterstützt.
Das ist für mich der Grund, Bio einzukaufen. Der Gesunsheitsaspekt für mich persönlich steht erst an zweiter Stelle!
Sebl am :
scheeff am :
Im Grünland und Ackerbau ist kein Pestizid/Herbizid erlaubt
Chantall am :
Sonst würde es die Pilze ja nicht geben.
PAX am :
Gerade in Supermärkten erfüllen die "Bio-Produkte" meist nur die Minimalanforderungen, sodas sie das Marketingmittel Biosiegel tragen dürfen.
Da werden dann grosse Menge Obst und und Gemüse kostengünstig aus fernen Ländern importiert und als Bio verkauft, was sicherlich formal auch korrekt ist, obwohl das konventionell erzeuge Produkt vom Bauern in der Umgebung oftmals die bessere Wahl wäre.
Sebl am :
Ganz Bio ists natürlich nur wenn mans selber anbaut, dann schmeckts auch am besten Viele Obstsorten im Supermarkt vertrage ich leider nicht mehr, Bananen, Melonen, etc. . Aber wenn ich dann mal wieder bei Bekannten auf Gran Canaria bin in deren Gärten so gut wie alles wächst und ohne künstl. Dünger oder Pestizide/Fungizide kann ich wieder alles essen.
Also gerade das Supermark-Bio ist oft nicht wirklich BIO.
Jürgen am :
Um es noch mal klar zu stellen: Bio ist nicht gleich ökologisch-dynamischer Anbau. Wer also auf Kupfersprühlösungen und sonstigen komischen Krams verzichten will, sollte auf höhere Standards wie z.B. Demeter zurückgreifen
harry am :
Die gleichen Chemiker, die jahrzehntelang Margarine für gesund erklärten, forschen jetzt mit Milliardenaufwand gegen Bioprodukte.
In BIO sind auf alle Fälle weniger Pestizide.
der andere Jan am :
Ähnlich wie bei den Eiern, die jetzt angeblich alle nicht mehr aus Käfigbatterien kommen...
An die Sachen aus dem eingen Garten kommt sowieso nix dran (geschmacklich)
Jürgen am :
Wer ein bisschen Hirn im Kopf hat weiß doch, dass die konventionelle (konventionell im eigentlichen Wortsinn) Landwirtschaft so stattfinden müsste, wie sie in den letzten hunderten von Jahren betrieben wurde. Ohne irgendwelchen Chemiescheiß. Früher war einfach alles "bio", jeder der also "bio-scheiß" sagt sollte mal ein bisschen nachdenken - bei den vielen Pesti- und Funghizide die er bereits schon zu sich genommen hat.
Meggi am :
Es steht die Tiergesundheit im Vordergrund, d.h. wenn es dem Tierwohl dient, sind nunmal eben auch ggf. Antibiotika erforderlich.
Zu Bio als Marketing-Instrument: Im Bereich der verarbeiteten Lebensmittel würde ich dieses Argument gelten lassen. Die Bio-Pizza von Wagner, Dr. Oetker und Co (nur als Beispiel) ist bestimmt nicht aus Liebe zur Umwelt entstanden, sondern um die umweltbewusste Zielgruppe anzusprechen. Bio ist halt gerade en vogue. Möglicherweise verärgert die Präsenz dieser Produkte die von Björn angesprochenen Kunden, weil sie "ihr" Produkt nicht mehr finden.
JeriC am :
Svenja-and-the-City am :
Mannix am :
OxKing am :
Das mit der Abgrenzung stimmt IMHO,
das mit der "Oberschicht" glaube ich allerdings nicht.
Ich glaube da wird sich eher gegen Weltverbesserer,
Idealisten und alternativen Ökofreaks abgegrenzt.
(Und der überzeugung dass es alles quatsch ist,
und man es besser als die weiß was wirklich abläuft.)
Und dementsprechend andersrum bei den Bio käufern.
Schließlich leben wir in einer "Gesellschaft"
in der wir nicht mit sondern gegeneinander leben,
und jede Form von Abgrenzung eine prima gelegenheit bietet über andere zu lästern...
der Dirk am :
Warum sollte ich für einen einzelnen kleinen, eher unansehnlichen Apfel mehr bezahlen, als für ein Sechserpack großer, saftig-grüner Äpfel?
Bio kann sich eben nur leisten, wer ausreichend Einkommen hat. Und jemand mit hohem einkaufen, wird seine Lebensmittel eher nicht bei einem Discounter kaufen.
ThFr am :
freya am :
Numanoid am :
der Dirk am :
Ich meine, mich stört das alles eher weniger, da ich einen schönen Apfelbaum im Garten habe (ein Mischling aus zwei verschiedenen Sorten, sehr interessanter Geschmack: links eher kleine, rote äpfel ähnlich James Grieve, aber kräftiger, mittig eine Mischung aus beiden Sorten, und rechts geht’s eher Richtung Granny Smith, aber die Schale ist etwas rauer).
Benny am :
J am :
Ansonsten denke ich, dass solche konträren Haltungen normal sind, egal welches Thema. Gegen etwas sein vermittelt selbstbewusstsein und scheinbare Überlegenheit gegenüber der Masse. Wenn ich noch daran denke wie früher über Jahre über Handys gelästert wurde.
Moser am :
Numanoid am :
Stephen am :
ilana am :
Außerdem gibt es keine Sicherheit dass da wirklich Bio drin ist - da traue ich dann eher dem Reformhaus - aber nicht dem Supermarkt (und schon gesehen bei einem Laden: ein verschrumpelter Salatkopf wird dann einfach zum Biosalat gelegt - und ich gehe nicht davon aus, dass den ein Kunde nur falsch abgelegt hat - denn dann hätte er die Folie nicht abmachen müssen)
FaaBiiilein am :
Woo am :
Johannes am :
Halligen am :
Da steht mal wieder Wissen und nachhaltigens Denken gegen seichte Meinungsmache...
Da merkt man mal wieder deutlich:
Bio ist nichts für Besserverdiener, sondern für Besserwisser.
9AERW am :
Ob diese sachlichen Argumente aber auch den Tatsachen entsprechen ist damit noch nicht nachgewiesen.
Thomas P. am :
Qualitativ, das muss ich gestehen, sehe ich kaum Unterschiede. Allerdings bin ich auch kein besonders großer Fleischesser, und beim Gemüse habe ich bisher noch keinen Unterschied erlebt, außer dem Preis. Und wenn mir jemand auf dem Markt mikrige Bio-Gurken für 1,59 das Stück anbietet, greife ich doch lieber beim türkischen Gemüsehändler zu. Da kostet sie 69 cent, kommt vom Großmarkt, riecht aber trotzdem nach Gurke und schmeckt genauso nach Gurke und ist größer. Nur nicht mundgesäubert und handgestreichelt, aber wie gesagt: ich esse sogar Fleisch, trotz Bambi, mein Gewissen sitzt nicht im Gaumen.
Fischer am :
Luke am :
Was ich durch Chemie nicht resistenter/haltbarer mache, muss halt anderweitig "frisch" gehalten werden. Sei es durch Kühlung, schnelleren (Flug-)Transport oder welcher Maßnahme auch immer. Es ist aber immer ein reiner Luxusauswand, meist in Form von Energieverbrsuch.
Und solange ich zu jederzeit "Bio-"produkte nahezu aller Coleur zu jeder Jahreszeit kaufen kann, hat das Merkmal als solches für mich keinerlei Glaubwürdigkeit. Es ist vielmehr lediglich eine "billige" Maßnahme um sich ein paar Moralpunkte aufs Konto zuhauen.
Turtle am :
Beim Gruenzeug laeuft es dann zwangsweise aus saisonales Futter hinaus, aber ich brauch mich dann auch nicht wundern "warum Weihnachten die Erdbeeren wieder so teuer sind" (frei nach V. Pispers). Fleisch hat man dann halt nur einmal pro Woche auf dem Tisch, denn beim Fleischer kostet es nun mal mehr als im Supermarkt, aber das macht die Qualitaet allemal wett.
Eier kaufe ich auch nur noch auf dem Markt, und da schmeckt dann Unterschied zwischen Bio und anderen mehr als deutlich. Bei Milch und Kaese ist das nicht so sehr der Fall, bei Fleisch auch nicht sofern man beim Fleischer des Vertrauens kauft.
Richtig nervig finde ich die (Bio)-Eigenmarken der Supermarktketten, da man nur bei den wenigsten tatsaechlich weiss, wo es herkommt.
scheeff am :
Für in Deutschland ansässige Kontrollstellen wird immer das Wort "Öko-Kontrollstelle" verwendet, ferner das Kürzel "DE" für Deutschland und eine mit drei Stellen angegebene Ziffer, die von den zuständigen Kontrollbehörden an die jeweilige Kontrollstelle vergeben worden ist. Die Angabe lautet beispielsweise "DE-001-Öko-Kontrollstelle". In einer Liste der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung [2] kann man nachsehen, wo die genannte Öko-Kontrollstelle ihren Sitz hat, und sich dort erkundigen, ob der Hersteller oder In-Verkehr-Bringer des Bio-Produktes kontrolliert wurde und gesetzeskonform arbeitet. Die Angabe der Öko-Kontrollstelle auf dem Produkt erleichtert allen Marktbeteiligten das Rückverfolgen der Produktherkunft.
dfgh am :
Auch schön zu sehen ist immer wieder, wenn Leute der Meinung sind, ihr(e) Bio-Keks/-Schokolade/-Einfachzuckermüll wären irgendwie gesund, weil Bio drauf steht. Zucker bleibt Zucker und Hefeextrakt bleibt Hefeextrakt.
DJ Teac am :
Obwohl Glutamat zB in Tomaten in großen Mengen vorkommt. Aber man hört auch gerne auf die Gesundheitspolizei im Fernsehen die Glutamat als Teufelszeug darstellen.
Sanna am :
Ein Familienmitglied meines Haushaltes reagiert sensibel auf manche Zusatz- bzw. Inhaltsstoffe, die inzwischen nahezu jedem (Halb-)Fertigprodukt zugefügt werden. Ergo habe ich lange Zeit zu den (meist deutlich teureren) "Bio"-Alternativen gegriffen. Meist stellte sich das als recht preisintensiver "Griff ins Klo" heraus. Angebliches Bio-Fleisch ließ beim Braten/Schmoren dermaßen viel Flüssigkeit, daß ich meinen Augen kaum traute.
Und oft genug hatte ich erst daheim ausreichend Zeit, um die extrem klein gedruckten Inhalts-, Nährwert- bzw. Zutaten-Listen zu lesen. Erschreckender Weise findet sich in vielen der sog. Bio-Lebensmitteln der gleiche Chemie-Cocktail wie in der regulären Ware.
Fazit: Sobald man berufstätig ist und u. U. einen 12-Std.-Arbeitstag hat, bleibt schlicht wenig Zeit, um sich "biologisch" sauber zu ernähren. Es bleibt lediglich die Alternative, an jedem Wochenende größere Mengen aus saisonalen Frischeprodukten vorzukochen und einzufrieren. Aber selbst bei dem Saison-Gemüse kann mir niemand die Garantie geben, daß diese Produkte nicht Schadstoff belastet sind. Schließlich fällt "saurer" Regen bzw. Feinstaub in der Luft auch auf Felder von Bio-Bauern...
Fazit: Wir leben in einer Gesellschaft, die an Qualität auf den Teller bekommt, was sie selbst "verursacht" hat. Bio hin oder her.
suse am :
ich habe zeitweise mit wenig (sehr wenig so um hartz4 als referendar (nicht lehrer, die bekommen mehr...) leben müssen und ich bin brav zum bio-hof gefahren und habe dort den großteil meiner einkäufe erledigt. es war abspulut nicht teurer als im discounter, einfach weil ich saisonal einkaufe und weitesgehend auf fertige produkte verzichte (jogi mit kirsch ist ja irgendwie auch fertig.. )
ich bin kein strenger bio verfechter, doch ich finde viele produkte haben ihre berechtigung. ich finde persönlich z.B schweine mast eine so schlimme tierquälerei, dass ich dieses fleisch (egal ob schinken pizza beim italiener oder das schnitzel aus der blisterpackung beim supermarkt) nicht esse. ich habe es einfach nicht nötig tiere zu quälen. so bekommt auch mein hund kein "premium futter" aus dem supermarkt, der tierversuchsanstalten unterhält, sonder schlichtes schwedisches fertigfutter und selbst gekochtes.
ich finde, wenn man etwas kauft, dann sollte man schon drüber nachdenken, was man da kauft und wer tiere isst, der sollte nicht nur das fertige produkt sehen.
zu gemüse und co. kann ich nur sagen, dass dort sicher "bio" bei der unglaublichen menge, die heutzutage benötigt wird nicht immer die beste wahl ist, wenn man es auf nachhaltigkeit und umweltschutz abgesehen hat. so eine tomate aus dem großen häuschen verbraucht mittlweile weniger wasser, pestizide usw. als auf dem freien feld. tja ist so. und äpfel, die mit dem großen schiff von üersee kommen haben weniger co2 produziert als die vom bauern aus der region...
mittlerweile habe ich einen garten und versorge mich mit gemüse selbst. ist auch lecker xD
x-tra am :
suse am :
mit hühnern sehe ich das genauso, und auch mit ihrem eiern.
ich esse schon seit jahren keine industriellen produkte mit käfig-ei.
ich kann nicht verstehen, dass wir das recht haben tiere so zu misshandeln und zu quälen. es ist absolut nicht notwendig und darum mache ich das nichtmal mittelbar.
ich habe absolut nichts gegen das essen von tieren und tierprodukten. es wäre schön, wenn sich jeder mal mastanlagen live anschauen würde und auch schlachtungen... ich persönlich befürworte einen hohen preis für fleisch. und fleisch direkt vom bauern in bio/öko schmeckt tatsächlich anders als konventionell herrgestelltes fleisch. wer das nicht merkt, kann sich auch sägespäne zu nem schnitzel formen und braten.
x-tra am :
tststs .... immer diese Seitehiebe auf die Veganer.
Müsli am :
Zudem sind Bioprodukte im Fertigkostbereich genau so "chemisch", lediglich der naiven Kundenklientel wird "Natürlichkeit" vorgespielt, indem man statt Glutamat einfach Hefextrakt draufschreibt. Das klingt nicht chemisch-Hefeextrakt ist aber nichts anderes als Glutamat.
Tja, und im Bereich der unverarbeiteten Lebensmittel sehe ich keine qualitative Verbesserung durch Biokost. Die Milch schmeckt nicht besser (kann sie auch nicht, weil es strenge Vorgaben gibt, was als Milch in Verkehr gebracht werden darf), das Fleisch auch nicht. Und ob mein Salz und mein Zucker Bio sind, ist mir sowas von egal.
Ich sehe Bio als kurzen Hype, in 10 Jahren erinnert sich keiner mehr dran. Das ist ein Religionsersatz für Wohlstandverwahrloste. Quasi moderner Ablasshandel. Mit dem SUV zum Biomarkt, vorbei an den immer zahlreicheren Flaschensammlern. So siehts nunmal aus. Einfach mal gucken, wer Bio kauft und womit er fährt. Der alternative Müslix aus der Wagenburg ist es jedenfalls nicht...
Müslix am :
Bei all den Überlegungen zu "versteckter Chemie" und "Öko-Heuchelei" sollte man bitte bedenken, was "Bio" eigentlich im Kern (also reduziert auf den EU-Mindeststandard) bedeutet: Primär steht die Behandlung des Produktes im Vordergrund (keine Bestrahlung, keine Gentechnik, keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, keine Mineraldünger) und nur sehr am Rande werden Dinge wie nachhaltige Landwirtschaft gefordert. "Bio" ist nicht mit "Öko" gleichzusetzen. Klar fällt die Bio-Vorliebe oft mit einer gewissen Naturschutz-Affinität zusammen, aber auch ein Atomkraft- und Kohletagebau-Befürworter mit SUV und überdimensionierter Klimaanlage kann Wert darauf legen, zusätzliche Qualitätzusicherungen bei seiner Ernährung zu erhalten.
Abschließend sei angemerkt, dass die für das Bio-Siegel relevante EU-Verordnung ein Verbot jeglicher zugesetzter Geschmacksverstärker (ebenso wie künstlicher Emulgatoren, Aromen und Farbstoffe) vorsieht. Ökotest schreibt hierzu: "Hefeextrakt gilt als Lebensmittelzutat und darf daher eingesetzt werden wie Zucker, Salz oder Pfeffer. Anders der Geschmacksverstärker Natriumglutamat - dieser ist in Bio-Produkten verboten. Hefeextrakt enthält jedoch Glutamat, deshalb wird Hefeextrakt in Bio-Produkten zunehmend kritisch gesehen. Er ist zudem hoch verarbeitet und steht schon dadurch im Widerspruch zu einem unverfälschten, naturbelassenen Geschmack. [...] [O]ft bekommt man Gemüsebrühe, Fertiggerichte und Kartoffelchips auch ohne den geschmackssteigernden Extrakt."
Wie in allen Bereichen der freien Wirtschaft wird auch im Biobereich versucht, das Maximum an Profit zu erwirtschaften und alle erlaubten Komponenten auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Wie auch schon eingangs genannt, erkauft sich der Konsument mit Bioware lediglich eine höhere Wahrscheinlichkeit, unbedenkliche Ware zu konsumieren. Auch konventionell erzeugtes Essen kann völlig in Ordnung sein. Der Hersteller garantiert nur für einige Extras weniger als bei Bio...Den sorgsamen Blick aufs Etikett kann sich aber kein Kunde mit Allergien nur dadurch ersparen, dass er Bioware kauft.
Archer am :