Die Drei-Mann-Mariachi-Band

Durch mein Bürofenster drangen eben ungewohnte Klänge. Laut, aber nicht direkt zu orten, waberten Trommeln und Trompetentöne über die Häuser hinweg. Wir gingen nach vorne auf die Gastfeldstraße, da war nichts zu sehen und auch kaum noch etwas zu hören.

Beim Weg zur Seitenstraße wurden die Töne lauter. Im ersten Moment hatte ich einen kompletten Spielmannszug erwartet ("Warum? Ist heute irgendeine Veranstaltung?"), aber die Urheber für das Getröte und Getrommel entpuppten sich als drei Männer, die von einer Kollegin spontan abwertend als "Drei-Mann-Mariachi-Band" tituliert wurden. Die kannte sie nämlich schon, da das Trio wohl seit einer Weile durch ganz Bremen zieht und überall spielt und auf Spenden hofft.

Nach ein paar Minuten beendeten die drei Ihr Ständchen und zogen weiter.


Mut zum Risiko

Ein Kunde sprach mich eben an und wollte mir einen gutgemeinten Rat geben. Ob das wohl eine so gute Idee wäre, die Summe in der Spendenbox auch noch dranzuschreiben? Nicht, dass das irgendwelche bösen Leute dazu animiert, sich an der Box zu vergreifen.

Ich musste innerlich über diesen Gedanken grinsen. Aber da ich auch ganz sicher bin, dass er das in seiner naiven Art wirklich ernst meinte, beantwortete ich ihm seine Frage so, wie man sie einem Kind auch beantworten würde.

Nämlich, dass das natürlich nur die Summe der bislang insgesamt gesammelten Spenden ist und wir die Box jede Woche ausleeren und selbstverständlich so viel Geld nicht annähernd darin zu finden ist.

Erleichtert aufatmend verabschiedete er sich. :-)

Angepasst

Eine Kollegin kam zum Dienstbeginn mit einem blutunterlaufenen Auge etwas lädiert hier in der Firma an und sinnierte: "Ich sehe aus wie ein Zombie."

Perfekt, dann fällt sie hier ja kaum auf. :-P

Lustige Strichcodes – 712

Auf dem Getreidekaffee von "Inka" in der Sorte Karamell ("Karmelowa") hat Honza diesen Strichcode mit Getreide und den schmelzenden Würfeln gefunden. Ich hatte mich zuerst gewundert, was da die Eiswürfel drauf zu suchen haben, aber vermutlich sind das Zuckerwürfel, die sich da gerade schmelzend in Karamell verwandeln. Andere Meinungen bitte in die Kommentare. :-P

Vielen Dank auch für diese Zusendung:


Die Beständigkeit der Erblühung

Mit einer Kollegin unterhielt ich mich über die teilweise unglaublichen Fähigkeiten von Anwendungen wie ChatGPT. "Der erstellt dir fast jedes Bild, solange es nicht moralisch oder rechtlich mit irgendwas kollidiert. Lass mal deine Fantasie spielen", sagte ich zu ihr und sie schloss die Augen und warf mir ein paar Stichpunkte zu, die ich dann in ein paar brauchbare Sätze für ein Prompte verwandelte:

Ein Bild im Stil von Salvador Dali, die Beständigkeit der Erinnerung. Es soll darstellen, wie Sonnenblumen, die auf einem Tisch liegen und in Vasen auf dem Tisch stehen, wie im Originalbild vom Tisch herunterfließen. Der Tisch steht auf einem Fels im Gebirge, im Hintergrund sind Berge wie die Alpen zu sehen. Das Gemälde soll sehr detailreich und ansprechend mit kräftigen Farben gestaltet sein.
Ihr klappte förmlich die Kinnlade runter, aber das Ergebnis ist wirklich genial. Man verzeihe mir den letzten Ausdruck, bei einer KI/Software von "genial" zu reden, ist vermutlich nicht angebracht. Oder doch? Ich weiß es auch nicht mehr.


Weihnachtsbestellung '25 und ein Preisschock

Am Wochenende hatten meine Mom und ich uns wieder bei Tee und Kuchen zusammengesetzt und in einer mehrstündigen Orgie die Mengen an Weihnachtssüßwaren für die bevorstehende Saison geplant. Der Katalog hat 250 Seiten und wir sind da immer rund drei Stunden dabei. Die Herausforderung ist, das bestellbare Sortiment, das sich jedes Jahr immer leicht verändert, mit dem abzugleichen, was wir einerseits im letzten Jahr bestellt hatten und was andererseits davon am Schluss übriggeblieben war. Dazu kommen natürlich auch immer mal neue Artikel, die man einfach ausprobieren möchte und über allem schwebt das Damoklesschwert unseres Platzangebots.

Krass finde ich aber eine andere Entwicklung: Im vergangen Jahr hatte der Auftrag einen Verkaufswert von insgesamt knapp 19.000 Euro. Obwohl sich die bestellten Mengen nicht nennenswert verändert haben, beträgt der gesamte Warenwert zu Verkaufspreisen in diesem Jahr rund 25.000 Euro. Alles wird teurer und dass die Entwicklung bei Schokolade in letzter Zeit extrem war, hat wohl jeder mitbekommen. Aber 30%* mehr ist krass.

*) Diese Zahl ist aber bitte nicht allzu hart zu bewerten. Etwa gleich wie im Vorjahr ist die Menge an bestellten Aufstellern. Wenn wir diesmal jedoch mehr Markenprodukte statt Handelsmarken haben oder einfach insgesamt teurere oder auch kleinteiligere Produkte (= mehr Artikel pro Display) dabei haben, ergibt sich daraus natürlich auch ohne Preissteigerung schon ein höherer Gesamtwert.


Aktueller Spendenstand auf der Elepfandspendenbox

Früher hatte ich immer einen Aufkleber auf der Elepfandspendenbox, auf dem man die Gesamtsumme an geleisteten Spenden ablesen konnte. Mit der neuen Spendenbox war mir diese Tradition irgendwie entfallen.

Nun habe ich endlich mal wieder daran gedacht. Bislang sind insgesamt 11.595 € an Spenden zusammengekommen, von denen wir bereits schon 12.000 Euro (ja, das ist richtig) an den REA e. V. und damit unmittelbar an den David Sheldrick Wildlife Trust überwiesen haben.


Links 731

LGL: Kaum Pestizidrückstände bei Bio-Obst und -Gemüse

Chinesische Billighändler: Ein feiner Unterschied

"Spaceballs 2" ist offiziell!

Wegen Gesichtserkennung des Ladens verwiesen

Umfrage: Wie viel Geld liegt auf deutschen Girokonten?

"Mineralwasser Perrier" – Nestlés Werbelüge fliegt auf

YouTube: Adblocker vor dem Aus, nicht-überspringbare Werbung kommt

Alkoholkonsum kann zu Scheidung führen – und zwar bei Nagetieren

Nicht totzukriegen: Sollten wir den japanischen Staudenknöterich einfach aufessen?

Gegen Mikroplastik: Transparentes Papier ist formbar wie Kunststoff

Kein Chinesisch

"Wer hat denn da was in Chinesisch aufgeschrieben?", wunderte ich mich beim Betrachten eines Retourescheins, den ein Fahrer ausgefüllt und unterschrieben hatte.

Nee, war kein Chinesisch, sondern nur seine Unterschrift.

Der Schalk im Nacken holte mich prompt wieder ein: "Wie heißen Sie?" – "Knusprige Ente auf Gemüse mit Reis, Sie können auch 73 zu mir sagen."


Mein lieber Gregor …

Vor über zwölf Jahren entdeckte Gregor dieses Blog und kommentierte fleißig unter im Laufe der Zeit wechselnden Benutzernamen. Als "Chris P. Bacon" und vor allem "The Other One" hinterließ er hier in den folgenden Jahren eine hohe vierstellige (!) Anzahl an Kommentaren. Ja, er war sehr fleißig.

Zwischendurch schrieb er mich immer mal per E-Mail an und schickte mir Hinweise / Bilder / Links, die ich hier im Blog verwerten könnte. Es wurden mehr Mails, ich antwortete auch mal ausführlicher, später schrieb man sich auch mal private Dinge und so kam eines zum anderen. Er war es auch, der mir einst den "Ja, Schatz!"-Stempel geschenkt hatte und Jahre zuvor den Glatzenkamm, von dem ich ziemlich sicher bin, dass ich den hier mal verbloggt habe – aber ich finde ihn beim besten Willen nicht im Archiv.

Im Laufe der Zeit haben wir schließlich immer häufiger miteinander kommuniziert. Zwar immer nur aus der Ferne, da wir immerhin fünf Autostunden voneinander entfernt wohnen, aber in den letzten Jahren dafür im Grunde täglich. Wir schrieben per WhatsApp, telefonierten miteinander, teilten Privates und Lustiges und nachdem ich ihn vor einer Weile eher zufällig und nicht gewollt auf die Bilderstellung per KI gebracht hatte, war er, der früher stundenlang mit Photoshop irgendwelche Bilder gebastelt hatte, nicht mehr zu bremsen. Wir loteten die Grenzen der Bilderzeugung aus, arbeiteten an speziellen Prompts, um die Möglichkeiten (und Teilweise auch Beschränkungen) der unterschiedlichen Systeme irgendwie zu umschiffen und tauschten uns rege aus.

Irgendwann hatte Gregor sich selbst als digitales Abbild erschaffen. Ein Mann mit weißem Vollbart und Mütze, dessen eigenen (Früh-)Rentenalltag er in den unterschiedlichsten Bildern immer wieder pointiert darstellte. Er sah sich eigentlich die meiste Zeit schon als offizieller Rentner, der sich um nichts mehr zu kümmern braucht.

Letzte Woche Freitag hatte ich ihn angeschrieben und dass da zwei Tage lang keine Antwort kam, war schon zumindest verwunderlich. Aber wir sind erwachsene Leute mit einem Privatleben außer einem Typen da am anderen Ende des Internets, da macht man auch mal was anderes und kann sich nicht um Nachrichten kümmern. Aber komisch war es schon.

Gestern Vormittag schrieb ich noch eine Nachricht und erkundigte mich besorgt, ob denn alles gut bei ihm sei. Die Antwort kam ein paar Stunden später von seiner Tochter, die mir mitteilte, dass sie Gregor am Wochenende verstorben in seinem Bett aufgefunden hatten.

Wir haben uns in all den Jahren nie die Hand gegeben, aber knapp ein Viertel meines Lebens war Gregor immer irgendwie präsent – nicht im selben Zimmer, aber oft im selben Gedanken. Wir haben unsere Worte getippt statt gesprochen. Doch sie trugen über viele Jahre hinweg Freundschaft, Wärme, Vertrautheit und einen Humor, der nicht für jeden war. Jetzt schweigt eine Stimme, die mir fehlen wird. Ich habe ihn hier über das Blog kennengelernt und möchte ihm daher an dieser Stelle mit diesem Text ein Andenken wahren.

Cheers, mein Freund.


Die Gerüstabbauer

Nach gut vier Wochen ist das Baugerüst nun zumindest auf der Fassadenseite schon wieder verschwunden. So ein Abbau geht immer relativ flott und nachdem die Gerüstbauer da vorne vorhin nur rund eine Stunde lang herumgepoltert hatten, war der Spuk schon wieder vorbei. Die paar Teile auf der Rückseite müssen noch weg, aber auch das ist schnell erledigt.

Gerade so ein klassisches Rahmengerüst besteht ja nur aus relativ wenigen, großen Komponenten, so dass man schnell sichtbare Ergebnisse hat:


Einkaufskorb mit kaputten Ecken

Zwischen unseren grauen Einkaufskörben stand ein Korb, der an zwei Ecken reichlich demoliert ist. Die Stellen sehen so aus, als hätte jemand daran herumgekaut. Zumindest erinnern einige der Spuren an Zahnabdrücke. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass an dem harten Material wirklich jemand so exzessiv herumgenagt hat. Dass ein Tier das war, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Die Spuren sehen aber auch nach keinem mir bekannten Werkzeug aus. Mit einer Spitzzange hätte man das Material zwar in so kleinen Stückchen herausrupfen können, das erklärt aber noch nicht die Druckstellen. Kneifzangen, Seitenschneider, Knabber oder andere schneidende Werkzeuge verursachen ebenfalls nicht so ein ausgefranstes Bild.

Vielleicht hat von euch jemand eine Idee, wie diese Stellen verursacht worden sein könnten. Ich habe jedenfalls keine mehr …






Lustige Strichcodes – 711

Diesen Strichcode mit einer (geöffneten) Kakaofrucht und zwei Blättern eines Kakaobaumes hat Honza auf einer Packung Milchschokolade von Wawel entdeckt. Vielen Dank für die Zusendung. :-)


Keine Ahnung davon!

Zwei Mädchen im mittleren Kindheitsalter, irgendwie kurz vor der Pubertät, standen vor dem Leergutautomaten und verzweifelten immer mehr. Jede von ihnen hatte eine prall gefüllte und augenscheinlich auch relativ schwere Tüte in der Hand, aber der Automat verweigerte ausnahmslos jede Flasche und jedes Glas.

Eine nach der anderen probierten sie durch, aber unser Rücknahmegerät wollte sie nicht annehmen. Bei zwei der abgelehnten Gebinde hatte ich aus der Entfernung schon erkannt, dass es sich um unbepfandete Einwegflaschen handelte.

Ich ging zu den beiden, um zu helfen. Erstaunt blickte ich in die beiden Tüten, die für die Kinder nicht nur augenscheinlich schwer waren. Sie waren gefüllt mit Glas, in erster Linie Konservengläser, Wein- und Spirituosenflaschen. Nicht ein Teil davon hatte Pfand.

Nachdem ich die beiden darüber aufgeklärt hatte, zuckten sie mit den Schultern: "Wir haben keine Ahnung davon, unsere Mutter hat gesagt, wir sollen das wegbringen …"

ich könnte mir vorstellen, dass Mama meinte, dass sie damit zum Altglascontainer laufen sollen. Aber vielleicht hatte sie auch keine Ahnung davon, das werde ich nie herausfinden.

Plüschblumen

Ich habe sie zwar nicht genutzt, aber in den letzten Wochen hätte ich die Gelegenheit gehabt, einen ganzen Aufsteller mit "Plant Bobballs" Plüschblumen zu bestellen. Bei acht oder neun Euro für so ein unverwelkbares Pflanzen-Plüsch mit Gesicht habe ich mich zugegebenermaßen nicht getraut, so ein Display mit gleich 60 Stück dieser dieser kuscheligen Blühgemüse hier in den Laden zu stellen.

Sind ja ganz knuffig, aber bei der Menge hatte ich doch Sorge. Wenngleich dieser Artikel mal kein MHD trägt … Wie findet ihr die Teile?