Heute Morgen um kurz nach 6 Uhr schon hatten wir mit dem Aufbau begonnen. Tische und Zubehör rausschleppen, Glühwein vorbereiten, Kabel legen etc. Dank mehrschichtiger Bekleidung waren die 2,5 Grad heute morgen durchaus erträglich.
So sah unser Stand fertig aufgebaut aus.
Zwischendurch war immer mal wieder etwas Ruhe, insgesamt allerdings haben wir doch deutlich mehr als im letzten Jahr verkauft. Insgesamt haben wir in den paar Stunden ziemlich genau 20kg Mini-Donuts verkauft.
Irgendwann kamen wir auf die Idee, die Bodennebelmaschine aufzubauen. Wir dachten, wenn wir sie unter unseren Tisch stellen und den Nebel in Richtung Straße laufen lassen, würde das einen schönen Blickfang ergeben.
Tatsächlich hat sich der Nebel durch den Wind so sehr verwirbelt, dass er eben nicht am Boden entlangkrabbelte und dadurch der Eindruck entstand, als würde sich unsere Backstraße in Rauch und Wohlgefallen auflösen. Drei Beutel Eiswürfel vergeblich geopfert. Naja, war ein Versuch…
Heute hatten mal einen ganz angenehmen Wagen vor dem Laden stehen. Dieser Werder-Bremen-Fanbus hatte zwar auch laute Musik laufen – allerdings ist Club / Dance von einer halbwegs ordentlich ausgesteuerten Anlage auch in größeren Lautstärken durchaus mehrere Stunden erträglich.
Hier drei der über 140 Teilnehmer des Umzugs. Wie sehr sich die Leute doch darüber gefreut haben, wenn man denen mal ein paar Donuts geschenkt hat.
An einem PKW, der hier in unmittelbarer des Haupteingangs parkt, ist mir ein relativ amtlich aussehender Zettel unter dem Scheibenwischer aufgefallen. Da man dort parken darf, habe ich einen neugierigen Blick auf den Wisch geworfen.
Das vermeintliche Knöllchen entpuppte sich als lapidarer Hinweis darauf, dass hier morgen der alljährliche Freimarktsumzug stattfinden wird, deshalb ab morgen früh sechs Uhr ein absolutes Halteverbot gilt und noch parkende Fahrzeuge abgeschleppt würden.
Insgesamt werden erfahrungsgemäß morgen aber trotzdem wieder dutzende Autos entfernt werden, die auf und an der Umzugs-Strecke parken.
Eine Kollegin ist häufiger in einer nahegelegenen Filiale einer bekannten Drogeriekette mit Zentaur im Firmenlogo. Dort bekam sie vor einiger Zeit etwa den folgenden Dialog zwischen den beiden dort anwesenden Mitarbeiterinnen mit:
Wieso hast du die Kaugummis nicht gepackt? Das hatte ich doch gestern Abend noch aufgetragen.
Das hatte ich getan. Ich habe die komplett nachgefüllt.
Aber hier ist alles leer!
Tatsächlich war der gesamte Bestand an "Wrigley's 5 Gum", die bei uns eine Zeitlang auch so gerne geklaut wurden, verschwunden.
Meine Mitarbeiterin, die eine der beiden Drogerie-Angestellten auch als Kundin aus meinem Markt hier kennt, berichtete von unseren Problemen mit den Kaugummis und dass wir sie seit den ersten Vorfällen konsequent mit Warensicherungsetiketten bekleben und danach auch tatsächlich einen Dieb erwischt hatten.
Wenige Wochen später war sie wieder einmal in der Rossmann-Filiale in der Nebenstraße. Natürlich erkundigte sie sich, was aus der Kaugummi-Sache geworden war. Die Antwort der dortigen Mitarbeiterin: "Wir haben die nach der nächsten Lieferung alle beklebt gehabt und nur zwei Tage später haben wir einen Typen erwischt, den mit einem kompletten Rucksack voller Kaugummis rausgehen wollte. Hat natürlich Alarm ausgelöst und da hatten wir ihn."
Der "Flieger" nennt sich "Nightlife Navigator" und soll Interessierten mit Veranstaltungstipps und Anzeigen von Clubs und Discotheken durch das Nachtleben hier in der Stadt helfen. Der "Flieger" ist im A6-Format und hat 40 Seiten, zumindest trifft das für die mir vorliegende Juli-Ausgabe zu.
Was ich nun damit zu tun habe? Nun, eine Mitarbeiterin der Redaktion kam vor ein paar Tagen hier in den Laden und hat mir erklärt, dass sie das kostenlose Heft nicht nur einfach irgendwo auslegen wollen, sondern dass sie ein paar feste Verteiler einrichten möchten, in denen der "Flieger" regalmäßig und vor allem hervorgehoben in einem kleinen Ständer zu finden sein wird. Dafür werden diese Verteilerstationen auf einer Karte im Heft markiert und haben die Möglichkeit, kostenlos mit kleinen Anzeigen oder Couponaktionen im Heft zu werben.
Auf's Nachtleben habe ich persönlich überhaupt keine Lust, aber den Vertrag für diese kleine Kooperation habe ich gerne unterschrieben.
Nach gut sechs Jahren ist nun wieder jemand vom "Verlag Deutsche Polizeiliteratur" auf mich zugekommen und hat sich erkundigt, ob ich mich erneut mit einer Anzeige an der Festschrift zum diesjährigen Polizeifest beteiligen würde. Ach, klar, da stellt man sich ja nicht an, schließlich tun die Polizisten ja auch immer viel Gutes für uns. (Und die Polizisten hier in der Neustadt sind im Grunde durchweg freundliche und umgängliche Leute, das kann man ja auch mal sagen!)
"Brauchst noch einen DgP-Aufkleber für's Auto?", stellte mir der Vertreter hinterher noch die Frage. Spontan erinnerte ich mich daran, dass man diese Aufkleber überall kaufen kann und dass sie immer mit den gleichen Argumenten beworben werden: Als "Nebeneffekt" würde man z.B. weniger Knöllchen bekommen können oder Raser und Drängler würden mehr Abstand halten. Ich verzichtete, denn sowas ist mir echt zu blöde.
"Aber", fuhr er fort, "dann kleb' den hier an die Tür vom Laden. Das könnte tatsächlich so manchen Ladendieb anhalten."
Ich habe heute nach langer Zeit mal wieder selber einen Blumenstrauß geschenkt bekommen. Nicht von einer holden Maid, wie der eine oder andere denken könnte.
Es war eines der Mitglieder der benachbarten Moschee, der sich damit im Namen des gesamten Vereins dafür bedanken wollte, dass sie hier letzten Sonntag auf meinem Hof ein großes Fest feiern durften.
Oh, Blumen. In meinem Büro. Was für ein seltener Anblick.
Eine Oberstufe einer Schule hier im Stadtteil hat einen Aktionstag mit kleinen Kindern geplant: Schmecken, riechen, fühlen sollten die Kleinen und dazu hatten die Schülerinnen der Oberstufe bei mir angefragt, ob ich sie dabei mit einigen Dingen unterstützen würde.
Ich stimmte zu und war doch schließlich ziemlich überrascht, dass sie sich dabei eine doch eher bescheidene Auswahl aus dem Laden, vor allem mit Eigenmarkenprodukten, zusammengesucht hatten.
Mein Wunsch war, dass sie mich als Gegenleistung anschließend mit ein paar Bildern und näheren Informationen versorgen sollen. Mal gucken, was da kommen wird…
Alle, bzw. viele SHELL-Tankstellen hier in der Gegend haben inzwischen ein großes SPAR-Logo über der Eingangstür hängen. Momentan macht SHELL oder der neue EIgentümer der Marke SPAR in Deutschland (keine Ahnung, wer letztendlich genau hinter der Aktion steckt) überall Plakatwerbung für die Shops. Vor allem mit dem Hinweis auf die Möglichkeit, nachts und am Wochenende einzukaufen. Einer der Sprüche lautet: "Kauf ein, wenn Mutti in die Kirche geht!"
Heute bekam ich ein Schreiben mit der Kopie einer relativ langen Unterschriftenliste. Der Absender war eine Kirchengemeide hier in Bremen und der Inhalt ist folgender:
Guten Tag, meine Damen und Herren,
das kann nicht Ihr Ernst sein!
Die o.a. Plakatwerbung stößt 4-fach übel auf: Als "Mutti" in die Ecke gestellt und Belächelt zu werden ist
– frauenfeindlich
– verletzt uns als Christen.
– Das dazu gehörige Bild macht ale Menschen lächerlich
– Außerdem sind wir der Meinung, dass der Sonntag so weit, wie irgend möglich als Ruhetag für die Beschäftigten und gemeinsamer Tag für die Familien erhalten bleiben und schon gar nicht als Einkaufstag beworben werden sollte.
Bis die Plakate entfernt werden, werden wir weder bei Shell tanken, noch bei SPAR einkaufen; und wir werden im beruflichen und privaten Umfeld sowie in der Kirche dafür werben, dass es uns möglichst Viele gleich tun.
Darunter eine Liste mit dutzenden Unterschriften.
Ich habe gerade mal eine E-Mail an die drei Pastoren /-innen geschrieben und erklärt, dass ich mit dieser Werbung nichts zu tun habe. Initiiert wurde sie von SHELL und/oder "E" und ist ausdrücklich nur für die Tankstellenshops gedacht. (Per Definition gibt es mich hier unter dem Namen SPAR ja sowieso nicht mehr, aber das ist eine andere Geschichte…)
Ein Boykott meines Ladens würde jedenfalls definitiv den falschen treffen und den Verlauf der Werbekampagne in keinerlei Weise beeinflussen können.
Als ich letzte Woche Abends mit meinem Auto auf meinen Hof wollte, aber nicht konnte, weil der angrenzende Kulturverein gerade das Freitagsgebet hielt und alles mit fremden Autos vollstand, wurde ich angepöbelt und beleidigt (!), als ich mich darüber mokiert habe.
Nun hat vorhin eine Kollegin, die vor dem selben Problem stand, ihr Auto in der Einfahrt stehengelassen. Einer der Anwesenden der Moschee sagte, dass das kein Problem wäre. Die dort angrenzende Garage gehörte allerdings gar nicht zu denen, sondern zu einem Nachbarn, der mit dem Rest der Anlieger nichts zu tun hat und der kam hier gerade in den Laden gepoltert, hat sich laustark aufgeregt, uns beleidigt und im Laden herumgepöbelt.
Meine Laune nähert sich gerade einem Tiefpunkt und in meinen Gedanken sehe ich den Hof endgültig mit einer Kette oder Schranke abgesperrt.
Die Nachbarn grillen auf dem Innenhof. Nur der Geruch, der deswegen hier durch den Laden wabert, macht mir Sorgen. Womit haben die denn nur den Grill angezündet? Ausgemusterte Autoreifen? Und was grillen sie dort überhaupt? Und: Möchten wir darauf wirklich ein paar ehrliche Antworten haben?
Romatisches Stillleben beim sonntagabendlichen Spaziergang am Werdersee: Ein halb versenkter LIDL-Einkaufswagen im Sonnenuntergang.
Nicht nur, dass die Dinger Geld kosten (wenngleich LIDL den Verlust sicherlich besser verschmerzen kann als ein kleiner Einzelhändler), im Wasser haben die Wagen auch nichts zu suchen. Wer auch immer das gemacht hat: Saubande.
Am 17. August berichtete ich davon, dass ich immer wieder meine Einkaufswagen von einer bestimmten Stelle hier in einer der Seitenstraßen zum Laden zurückschiebe. Mit Street View habe ich mir den Ort eben auch mal angesehen. Und, wen wundert's, es steht ein Einkaufswagen unter besagtem Baum. Aber wenigstens keiner von meinen.
Die Jugendlichen heutzutage sind jedenfalls offen und direkt. Zumindest, wenn sie in Gruppen von mehr als zwei Personen auftreten.
Wenn ihnen nicht passt, dass man sie auf ein Fehlverhalten (in diesem Fall das gegenseitig "verprügeln" mit Geschenkpapierrollen, die dadurch verknickt wurden) im Laden hinweist, erzählen sie einem gleich, was sie von einem halten: Schwuchtel, Brillenschlange, Spast, Arschloch, Hurensohn...
Ich habe mich jedenfalls so sehr darüber gefreut, dass ich sie gleich aus dem Laden geworfen habe.
Beim nochmaligen Durchsehen der Fotos vom Freimarktsumzug ist mir dieses Bild eines alten Mannes mit Stock aufgefallen, der scheinbar unbeirrt vom ihm umbegebenden Trubel in aller Ruhe die Straße überquert.