Im Kakao-Regal während meiner großen Bestellung gefunden: Eine Packung Kakaopulver, die irgendjemand aufgerissen und anschließend hinten ins Regal geschoben hat. Warum macht man das? Was erwarten die Leute da zu sehen? Einen fertigen Schokoladenkuchen?
Kurz nachdem wir vorhin angefangen hatten, die Weihnachtsdeko aufzubauen, waren drei junge Männer im Laden, von denen einer lautstark in Richtung seiner Mitstreiter spottete, dass es ja "eeeeendlich" auch Weihnachtsdeko gäbe, immerhin hätte er da schon monatelang drauf warten müssen.
Dass viele Artikel teilweise schon Mitte bis Ende August in die Läden kommen (bei uns zum Glück immer etwas später), finde ich selber auch eher fragwürdig – aber immerhin haben wir gestern den Totensonntag gehabt und damit ist es völlig legitim, jetzt schon weihnachtlich zu dekorieren.
Ein Stammkunde sprach mich an und erkundigte sich, wo wir denn "jetzt" die H-Milch hingeräumt hätten. Noch bevor ich antworten konnte, warf er nach einer kurzen Pause ein: "Aber das ist ja normal, dass Läden immer alles umbauen. Verkaufspsychologie, damit die Kunden mehr kaufen. Kennt man ja."
Ich versicherte ihm, dass die H-Milch seit dem Umbau vor über zwei Jahren nicht mehr umgestellt wurde. "Nee", sagte er, "kann nicht sein. Die stand doch erst noch da vorne in der Ecke beim Kühlregal."
Da stand sie bis vor dem Umbau, ja. Aber inzwischen wirklich schon seit zwei Jahren im neuen Regal. Er wollte es nicht glauben, aber auch mir kommt es noch nicht so vor, als ob es schon so lange her ist. Das muss ich ja ehrlich zugeben … :o
Ein paar Kunden mit einem kleinen Kind, das einen der Kindereinkaufswagen vor sich her schob, hatte vor allem Bier gekauft, von dem mehrere Flaschen in besagtem Einkaufswagen standen. Wirkte im ersten Moment aber schon reichlich irritierend.
Mit dem Akkuschrauber in der Hand stand ich auf der Leiter und bohrte ein Loch in die Decke. Als ich fertig war, sprach mich eine Kundin an: "Sind sie nur Handwerker oder gehören Sie zum Laden hier?"
Eine Kundin suchte Panko (haben wir im Sortiment) und ergänzte ihre Frage direkt noch um den Zusatz: "Sie haben doch sonst auch immer alles."
Schönes Kompliment, das geht runter wie warmes Öl.
Aber wir bemühen uns ja nun auch ernsthaft täglich darum, auf unserer doch relativ kleinen Fläche ein so umfangreiches Sortiment darzustellen, dass wir eine adäquate Einkaufsstätte und nicht nur halbherziger Lückenbüßer für vergessene Einzelteile sind.
Ein Mann mittleren Alters hielt ein Netz unserer Bio-Zitronen in der Hand und fragte mich, ob wir auch "normale" Zitronen hätten. Ich sagte ihm, dass das normale Zitronen sind, sie sind nur eben ohne chemische Pflanzenschutzmittel gewachsen. Er hat sie dann tatsächlich gekauft.
Dass es immer noch so viele Leute gibt, die den (Zitat) "Bio-Dreck" nicht kaufen wollen, erstaunt mich.
Ein junger Mann sprach mich im Laden an und wollte wissen, ob wir das Produkt Nippon hätten. Ich dachte an Nappo, da ich diese beiden Produkte schon als Kind verwechselt habe und mir das heute immer noch passiert, wenngleich sie nur einen ähnlich Namen haben. Nippon ist Puffreis, Nappo beschreibt eine Raute aus Nougat. Kleines Handicap obendrauf: Beide Produkte sind mit Schokolade überzogen.
Ich dachte also an die Rauten und antworte unter dieser Prämisse ehrlich, dass wir davon leider nur die Beutel mit den Minis im Sortiment haben und nicht die großen, einzelnen. "Super, genau die möchte ich haben", entgegnete der Kunde. Wir gingen gemeinsam nach vorne zum Süßwarenregal, ich griff einen der Nappo-Beutel aus dem Karton und in dem Moment, in dem ich den Schriftzug auf der Spitztüte las, fiel mir erst mein Fauxpas auf: "Ach, Blödsinn. Jetzt hab ich Nappo und Nippon verwechselt. Hier, das ist die richtige Packung!", sagte ich zu ihm, während ich einen langen Arm machte und ein Stück weiter rechts ins Regal griff und nach einer der länglichen, weißen Nippon-Packungen griff.
Der junge Mann schüttelte den Kopf und langte nach der mit den kleinen Rauten gefüllten Tüte, die ich zuerst aus dem Regal genommen hatte: "Nee, ich meinte auch Nappo."
So haben wir beide an das falsche Produkt gedacht und so unbeabsichtigt über das richtige Produkt gesprochen. Das war mal ein sehr genialer Zufall.