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Wieder da: Bananenschalenkundin

Da sie wieder für einen Einkauf bei uns im Laden war, hatte ich sie in der jüngsten Vergangenheit entweder nur übersehen, bzw. verpasst oder es gab andere Gründe, dass sie nicht zu uns gekommen war.

Auf jeden Fall hat uns diese Kundin die klare Ansage bezüglich ihres Verhaltens wohl nicht so übel genommen, wie gedacht.

Rindersalami

Eine Kundin suchte eine bestimmte Salami, die schon "seit ein paar Wochen leer" sein soll und die wir doch bitte wieder mitbestellen sollen. Immerhin würde sie die immer kaufen.

Ich weiß gar nicht genau, wie viele Jahre das schon her ist. Aber vor einigen Jahren war mal ein Werk dieses Herstellers von einem größeren Feuer betroffen, so dass ein Teil der Produktion zwangsläufig komplett eingestellt wurde. Seit dem haben wir diese Salami nicht mehr im Sortiment und meines Wissens nach wird sie auch bis heute nicht wieder hergestellt.

Was auch immer die gute Frau da "vor ein paar Wochen" mal gekauft hatte …

Nachmessen fürs eigene Regal

… und dann war da noch der Kunde, der mit einem Zollstock in der Getränkeabteilung etliche der dort stehenden Kunststoffkisten vermaß. Ich beobachtete ihn eine Weile über die Videoanlage, nicht aufgrund eines Verdachts, sondern einfach nur aus reiner Neugierde. Schließlich ging ich aber von genau dieser getrieben in den Laden und fragte ihn persönlich, was er da macht und ob ich ihm eventuell mit unserem Arsenal an leeren Getränkekisten im Lager bei seinem was auch immer er da tut helfen könne.

Dieses Wasauchimmer war dann gar nicht so besonders spektakulär: Er möchte sich zu Hause ein Regal bauen und brauchte einfach mal ein paar Maße von Getränkekisten, weil sich daran die Größe des untersten Fachs orientieren soll.

Ahhh. :-)

Chaos in der Fertiggerichtetiefkühltruhe

Klar kann man eine Tiefkühltruhe so hinterlassen, dann ist man eben ein dummer Karussellbremser, dem beim Händewaschen die Ärmel im Wasserstrahl hängen sollen.

Und wer hat's schließlich aufgeräumt? Die Ines, die das Chaos zwar nicht angerichtet, aber zuerst (oder vielleicht aber auch nicht …) entdeckt hat.


Kiffertreffen

Aufgeschnappt von einem Kollegen an der Kasse:

Da Fußball im Fernsehen lief, war (vermutlich nicht nur bei uns) im Laden relativ wenig los. Ein etwas verlebt aussehender junger Mann betrat mit einer Sporttasche das Geschäft. Sein sonstiger Habitus signalisierte mir, dass er vermutlich außer Darts oder Billiard keinen sonderlich anstrengenden Sport triebe.

Er brauchte relativ lange, um seine Waren in seiner mitgebrachten Tasche zusammenzusuchen. Dabei verhielt sich der Mann maximal auffällig, zumal er sich immer wieder nervös umsah, kam aber schließlich doch an die Kasse. Während ich ihn selber abkassierte, sagte ich höflich, während ich auf die Tasche zeigte, in der sich Sekunden vorher noch unsere Waren befanden: "Stichprobenartig muss ich da leider einmal hineinschauen." (Immerhin waren da unsere Sachen drin, die Geschichte mit den verbotenen Taschenkontrollen hatte er also selber ausgehebelt.)

Er entgegnete extrem leise, dass ihm das gar nicht recht wäre. "Dann muss das leider erst recht sein! Also bitte. Ansonsten müsste ich nämlich die Polizei rufen und das von denen klären lassen. Wenn du ehrlich bist und da nichts mehr von uns drin ist, ist doch alles gut."

Er schaute sich etwas nervös um, durch seine Verzögerung war inzwischen eine kleine Kassenschlange entstanden. Er öffnete die Tasche, das große Fach, aus dem er den Einkauf ausgepackt hatte, war leer, bis auf den kleinen Teil seines Einkaufs, den er da bereits wieder hineingeräumt hatte – und ein Päckchen Gras. Die Menge war schwer abzuschätzen, lag aber definitiv weit über dem, was einer alleine an einem Abend wegrauchen könnte.

Ich schmunzelte: "Dufte!"

Er wurde ganz verlegen: "Hmmm …"

Offensichtlich kam er vom Dorf, er rechnete wohl damit, dass ich böse würde oder sonstwas. Die Menschen in der Kassenschlange hinter ihm hatten mittlerweile auch mitbekommen, was da in der Tasche war und äußerten "Aaaahs" und "Oooohs", und der Herr direkt hinter ihm warf ihm schließlich sogar noch eine Visitenkarte zu "Fallste mal nicht weisst, wohin damit!".

"Das klärt bitte draußen", warf ich in die Runde. Der mit dem Gras packte ein und ging, während der Mann hinter ihm ein Päckchen lange Blättchen kaufte und ihm eilig folgte.

Brötchen und Bananenschalen

Eine ältere Frau mit Rollator, die ich schon seit mindestens zehn Jahren als Kundin (und früher auch als Lieferkundin) kenne, hat sich ziemlich unkundlich verhalten. Vor ein paar Monaten hatte sie sich ein relativ teures Bio-Brötchen aus dem Regal genommen, im Laden angeknabbert (nicht mal ganz aufgegessen) und den Rest des süßen Kartoffelbrötchens irgendwo in ein Regal gelegt.

Das fiel erst hinterher auf, als eine Kollegin den Brötchenrest entdeckte und sich an die Kundin erinnerte. Sie hatte nämlich zufällig selber mitbekommen, wie die Frau das Brötchen aus einem der Fächer unseres Brotregals genommen hatte. Wir haben die ältere Frau nie darauf angesprochen, nahmen uns aber vor, etwas aufmerksamer zu sein.

Mindestens einmal wöchentlich war die Kundin seit dem bei uns, wir waren zwar immer etwas argwöhnisch, haben sie aber weder intensiv beobachtet, noch irgendwelche merkwürdigen Fundstücke in den Regalen entdeckt, die wir mit ihr in Verbindung bringen konnten.

Bis vor ein paar Wochen. Aufgefallen war mir selber, dass sie auf der Sitzfläche ihres Rollators saß und sich eine (natürlich noch nicht bezahlte) Banane einverleibte. Ein paar Minuten später sah ich mir die Situation vor Ort erneut an. Sie war inzwischen aufgestanden und hatte ihren Gehwagen weitergeschoben, auf halber Strecke lag eine leere Bananenschale hinten im Keksregal.

Darauf (und auch auf das Brötchen) angesprochen stritt sie alles ab und wirkte dabei aber so nervös wie ein Teenager, der sich heimlich das verbotene Handy außerhalb der erlaubten Zeiten aus der Schublade genommen hatte. An der Kasse bezahlte sie die ausgewählten Bananen plus eine weitere und bekam von uns anschließend freundlich aber bestimmt die Information mit auf den Weg, dass wir so ein Verhalten nicht noch einmal erleben wollen, da sie sich ansonsten eine neue Einkaufsstätte aussuchen müsse.

Ob's ihr nun peinlich war oder sie uns nun tatsächlich für die Bösen hält, die es zu abzustrafen gilt, weiß ich nicht – aber seit dem haben wir sie bei uns nicht mehr wieder gesehen.

Schnauze, du Püppchen

Ich sollte mir angewöhnen, wenn ich schon nur kurze Notizen zu Blogeinträgen mache, diese immerhin so ausführlich zu machen, dass ich auch nach längerer Zeit dazu etwas schreiben kann. So wie in diesem Fall, als Gregor mir ein Erlebnis von der Kasse schilderte und ich mir nur die Pointe als Memo gespeichert hatte. Ich weiß nur noch, dass sich da ein Typ ziemlich unflätig gegenüber meiner Mitarbeiterin an der Kasse geäußert hatte.

Nach einem Jahr haben wir dann beide die Geschichte nicht mehr vollständig zusammenbekommen. Also an dieser Stelle heute nur einen halben Blogeintrag. Aber von mir das Gelöbnis, da mit den Notizen zukünftig sorgsamer zu sein.


Kaffeed… ähh, käufer!

Auf dem Monitor der Videoanlage fiel uns ein Typ auf, der den Laden betrat und sofort alle unsere kleinen inneren Alarmglöckchen zum Schrillen brachte. Und nicht nur das, wir bekamen gleichermaßen schwitzige Hände, das Adrenalin sprudelte förmlich aus den Nebennieren heraus. Er hatte eine irgendwie unnatürlich eingeknickte Körperhaltung, Turnschuhe, eine Schirmmütze auf dem Kopf und eine einfache Sporttasche über der Schulter hängend. Die letzten drei Punkte treffen auf viele zu, die, es ist wohl leicht zu erraten, Sport treiben. Die haben jedoch als trainierte Leute nicht diese typische kraftlose Körperhaltung, wie viele Drogenabhängige sie zeigen.

Er durchquerte die Gemüseabteilung und blieb vor dem Kaffeeregal stehen. Die Alarmglöckchen waren kurz davor, von den Halterungen abzureißen. Wir trauten uns kaum zu blinzeln, um ja nichts zu verpassen, während wir auf den Bildschirm starrten. Da fing er an, einzelne Packungen in die Hand zu nehmen und zu begutachten. Er stellte sie wieder hin, nahm andere in die Hand, sortierte sie in einem anderen Fachboden zu kleinen Grüppchen, stellte wieder welche weg, begutachtete neue und so weiter. Die Alarmglöckchen schrillten mittlerweile nicht mehr, sie waren längst mit Burnout zusammengebrochen.

Eine Kollegin positionierte sich derweil in Zivilbekleidung und mit dem Handy in der Hand vor der Eingangstür. Ich blieb mit zittrigen Händen im Büro. Du gehst uns nicht durch die Lappen, Kaffeedieb. Wir sind schon oft genug verarscht worden. Dich! Kriegen! Wir!

Der Mann nahm sich die acht auf dem oberen Fachboden zusammengestellten Pakete Kaffee und verschwand damit um die Ecke.

Jetzt!

Jetzt!!!

Nein. Das passierte nicht. Stattdessen aber etwas, womit ich nicht annähernd gerechnet habe. Und hätte ich darum gewettet, und der Einsatz wäre groß gewesen, ich hätte verloren.

Der Mann ging mit den Paketen zur Kasse und bezahlte sie, wie jeder andere anständige Kunde auch. Ungläubig glotzte ich auf den Monitor und ging schließlich irritiert wie erleichtert nach vorne, um die vor der Tür wartende Kollegin zu erlösen.

Entschuldigung.

Barfuß

… und dann war da noch die Kundin im kompletten Punk-Outfit inklusive neongrün gefärbten Haaren, die auf ihrer Jacke neben vielen anderen Applikationen auch noch einen dicken Aufnäher mit dem Text "natürlich barfuß" trug.

Weiter unten am Körper gab es den totalen Widerspruch dazu: Ihre Füße steckten nämlich, ganz und gar nicht barfuß, in halbhohen Stiefeln von Doc Martens.

Aber vielleicht hatte sie ja keine Socken an. So als Kompromiss. :-)

Warten in der Gemüseabteilung

Eine junge Frau stand mit einer Flasche Wein und zwei gefüllten Leinenbeuteln in der Gemüseabteilung herum und sah dabei im ersten Moment aus wie bestellt und nicht abgeholt. Immer wieder guckte sie zum Eingang, ab und zu in die Kamera, oder zumindest in die Richtung der Kamera und ich überlegte, was das wohl werden sollte.

Teilweise sah es so aus, als wenn sie versuchen wollte, in einem geeigneten Moment mit der Ware aus dem Laden zu huschen. Augenscheinlich geeignete Momente gab es aber mehrere und die lies sie allesamt verstreichen.
Nach einer Weile ging sie tatsächlich durch die Schranke, verließ aber nicht den Laden, sondern stand dann wieder ein paar Minuten im Bereich vor der Ausgangstür herum.

Es stellte sich heraus, dass sie mit diesen Waren den Laden bereits betreten hatte. Ebenfalls dabei war eine andere junge Frau, die einige Dinge bei uns kaufte, während die mit den Tüten vorne stehengeblieben ist. Dabei war es taktisch natürlich nicht besonders klug, mit zwei Tüten voller Lebensmittel eine Lebensmittelgeschäft zu betreten und dann nach einer Weile einfach wieder rückwärts rauszugehen – aber es ist ja alles gut ausgegangen, ohne dass es jemandem unangenehm sein musste.

Was man mit Kugel darf und was nicht …

Eine Kollegin kam mit einer Packung Gouda in der Hand zu mir ins Büro und wollte wissen, ob der Käse wohl aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Ich kenne es eigentlich nur so (gibt es auch anderen Gouda?), aber netterweise stand auch auf der Zutatenliste des Käses, dass er aus "pasteurisierter Kuhmilch" hergestellt wurde.

Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, ging ich selber zu der offensichtlich schwangeren jungen Frau und sagte ihr lächelnd, dass der Käse aus pasteurisierter Milch besteht. Sie nahm die Packung entgegen und warf sie hektisch wieder zurück ins Kühlregal. Meinen vermutlich irritierten Gesichtsausdruck versuchte sie wegzulachen: "Hihi, ich bin ja schwanger, wissen Sie? In der Schwangerschaft darf man ja keine pasteurisierte Milch. Das ist gefährlich." Sie bedankte sich und wandte sich ab.

Nein, Mädel, du darfst sollst keinen Rohmilchkäse essen, da darin Keime wie Salmonellen oder die von Firma Wilke bekannten Listerien stecken könnten, die zu ernsthaften Erkrankungen führen können.

Zurück im Büro sagte ich der Kollegin, dass die Kundin den Käse nicht wollte, weil der ja pasteurisiert wäre und sie das nicht dürfe. Und dass das natürlich Unsinn ist. "Dann sag ihr das doch", bekam ich als Antwort. "Nein!", entgegnete ich energisch.

Ich bin doch nicht lebensmüde und diskutiere als Mann mit einer Schwangeren, die sich offenbar ihren Speiseplan schon genau überlegt hat, darüber, was sie essen darf und was nicht. Nee, nee, ich hänge an meinem Leben.

Das konnte sie dann aber nicht auf sich sitzen lassen und hat die mit dem Kugelbauch dann von Frau zu Frau aufgeklärt und letztendlich war sie überzeugt und hat den Gouda gekauft. :-)