Tataaaaaa: Der erste SPAR-LKW vor unserer Tür!
Oha, damals hatten wir hier noch Parkuhren an der Straße stehen. Die sind aber schon ziemlich lange weg. Ich kann mich gar nicht mehr an die Zeit vor dem Parkscheinautomaten erinnern.
Das war damals sehr aufregend. Mit jedem abgeladenen Rollbehälter ließ ich erstmal einen Blick über die Kartons wandern. Nicht für die Wareneingangskontrolle, sondern rein informativ. Es gab so viele Produkte, die wir teilweise gar nicht kannten und nur anhand des Namens bestell haben.
Es folgte das, was folgen musste – und was uns in den Jahren danach glücklicherweise nur sehr, sehr selten passiert ist:
Das große Kühlregal ist inzwischen als solches erkennbar. Die Einzelteile sind aufgestellt und miteinander verbunden worden. Und nicht nur das: Auch die Anschlüsse für Kältemittel und Strom sind schon hergestellt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man das Licht im Regal.
Sogar die Fachböden sind schon fast alle untergebracht – fehlt eigentlich nur noch die Ware.
Unser Packtisch. Die Leiste im unteren Bereich hat nicht lange gehalten. Irgendwann hat sie mal jemand als Tritt missbraucht und dabei mit seinem Körpergewicht die Schrauben rausgerissen...
Heutzutage hätte ich eine andere Konstruktion gewählt, bei der es mehr Sortiermöglichkeiten gibt. So steht unter dem Schlitz seit Ewigkeiten schon ein "gelber Sack" und für die Pappe haben wir immer einen großen Karton unter dem Tisch stehen. Aber das kennt man ja: Das Provisorium hält meistens am längsten...
Aufrüsten im Büro: Der Pentium2 mit 15"-Röhrenmonitor und analogem Modem für den Internetzugang war für damalige Verhältnisse echt gut. Die IBM-Tastatur habe ich immer noch im Einsatz, aber was aus dem Rechner geworden ist, weiß ich gar nicht.
Auf dem PC liegen übrigens RF-Sicherungsetiketten von der hier ursprünglich installierten Warensicherungsanlage. Die Einzelteile der Anlage standen jahrelang hier im Lager, bis ich irgendwann eingesehen habe, dass ein Aufbau des Systems undmöglich oder zu teuer ist. Das komplette Ding hat dann schließlich bei Ebay für 1 Euro den Besitzer gewechselt.
Nun wurde endlich der Kassentisch geliefert. Der komplette Tisch besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Das kleinere ist schon so schwer, dass es nur mit mindestens drei bis vier Personen bewegt werden kann. "Mal eben wegtragen" klappt mit der Besetzung dann aber noch nicht.
Perfektes Timing: Nicht nur der Kassentisch, sondern auch die "Smokythek", das Verkaufssystem für Zigeretten, das hier im Laufe der Jahre vermutlich schon viele, viele tausende Euro gespart hat, wurde geliefert. Beide Teile zusammen werden hinterher die gesamte Kasse ergeben.
Hier noch einmal den zusammengebauten Kassentisch aus "Kundensicht". Die Smokythekt gehört auf die freie Fläche zwischen den beiden Förderbändern.
Rechts im Bild eine Palette Holzkohle, die wir Ende Mai mit im Eröffnungsangebot hatten.
Langsam wird es Zeit für die Dekoration, zu der auch die komplette Beschriftung gehört. Von hauseigenen Grafikdesigner unserer SPAR-Großhandlung habe ich etliche Standardschilder zum angucken ausgedruckt bekommen. Auf dem linken Blatt sind die vielen Wegweiser zu sehen, die später über den Regalen hängen werden. Auf dem rechten Blatt kann man in ganz klein das "Herzlich Willkommen"-Schild sehen, unten die Beklebung der Schaufenster und dann mehrere Schriftbeispiele für die Bedienungstheke.
Hier ist zu sehen, für welche Schriftart ich mich letztendlich entschieden habe. Aus damaliger Sicht und im Vergleich mit dem Rest des Ladens waren die roten Texte mehr als nur ausreichend...
"Leergut-Annahme hier" hängt heute noch an der selben Stelle.
Hier sind noch ein paar Bilder von der Anlieferung des großen Kühlmöbels. Wie riesig die "Päckchen" sind kann man hier erst so richtig erkennen. Auf der Straße sahen die Kühlregalteile noch halbwegs übersichtlich aus, hier im engen Laden wirken sie einfach nur gigantisch:
Jedes Teilstück steht auf einer massiven Transportsicherung aus dicken, verschraubten Holzbalken. Die mussten nun zunächst erstmal entfernt werden, bevor es an den weiteren Aufbau, insbesondere das genaue ausrichten auf dem Stellplatz gehen konnte.
Sämtliche Teilstücke des Kühlregals sind inzwischen miteinander verbunden. Nun fehlen nur noch die Versorgungsleitungen (Strom und Kältemittel) und schon kann das Möbel in Betrieb gehen.
Eines der definitiv spannendsten Ereignisse während der mehrwöchigen Renovierung war die Anlieferung des großen Kühlregals. Noch vollkommen unscheinbar versteckt sich das Kühlmöbel in diesem LKW. Drei Stücke mit jeweils 3,75m Länge müssen gleich irgendwie hier in den Laden bugsiert werden.
Die Teile standen in der richtigen Reihenfolge der Länge nach hintereinander auf dem LKW und so konnte der Fahrer mit seinem eigenen Gabelstapler bequem abladen.
Der Gabelstapler gehörte zu der Sorte, die am Heck des LKW mitgeführt werden können. Ich habe noch niemals zuvor (und auch niemals wieder danach) jemanden so gleichermaßen schnell wie präzise mit so einem Gefährt arbeiten sehen. Leider hatten damalige Digitalkameras noch keine Videofunktion und so müsst ihr mir das nun einfach glauben.
Vom LKW quer abladen war einfach, aber dann mussten die großen Teile der Länge nach durch die schmale Eingangstür meines Ladens bewegt werden. Das war der zeitaufwändigste Teil der gesamten Aktion:
Wer bei diesem Anblick das Gefühl hat, dass es mühsam werden könnte, das große "Paket" durch die kleine Tür zu bekommen, hat ein sehr gutes Gefühl.
Tataa, das erste Element steht im Laden. Noch nicht an seiner richtigen Position, aber immerhin schonmal prinzipiell richtig. Sobald die restlichen Elemente abgeladen worden sind, werden sich die Kältemonteure an die Arbeit machen und zusammenbauen, schieben, justieren, verkabeln, löten und so weiter. So schnell wird man 60.000 DM los.
Die Maler haben sich durch den Laden durchgearbeitet und sind inzwischen in den Nebenräumen angekommen. Damit das Lager vernünftig gestrichen werden konnte, war es notwendig, einmal alles wegzuräumen. So leer hat man den Raum später nie wieder gesehen.
Die Bilder sind übrigens mit einer normalen digitalen Kompaktkamera gemacht worden. Das war also keine Weitwinkelaufnahme, nein, das Lager ist so groß.
Über den Malereibetrieb, der hier damals die Farbe an die Wände geschmiert hat, kann ich mich heute noch jeden Tag erneut aufregen. Das ist damals leider im Umbaustress untergegangen – aber normalerweise hätte ich die Rechnung nicht bezahlt, solange noch Wandfarbe an sämtlichen Lichtschaltern und Steckdosen klebt. Die haben so unglaublich schlampig gearbeitet. Fürchterlich.
Blick in mein heutiges Büro. Damals noch Fleischkühlraum.
Die Arbeiten in der Wurst- und Käseabteilung gehen natürlich auch weiter. Außer einem Wurstgehänge gibt es nämlich eine neue Arbeitsplatte mit zwei untergebauten Schränken. Selbes Ladenbauunternehmen, das auch Weinspiegel und Büroschreibtisch gebaut hat. Ich sage jetzt einfach mal nichts zu dem Preis für die beiden Schränkchen.
So gesehen tut es doppelt weh, dass diese Sachen heute schon gar nicht mehr existieren. War leider alles Maßanfertigung und nach Abbau der Bedienungsabteilung einfach nicht mehr zu verwenden. An der Wand steht heute mein großer Tiefkühlschrank.
So sehen die Weinregale mit kompletten Holzteilen aus: Oben den Spiegel, die Fachböden mit Preisschienen auf Holzprofilen und unten Holzkisten für die liegende Platzierung der Flaschen. Sieht so auf dem Foto noch etwas dürftig aus, aber komplett mit Flaschen bestückt macht der Aufbau richtig was her.
Ich sagte bereits: Wir haben ganz viel Zeugs entsorgt. Im Laufe der vier Wochen der Renovierung hat sich auf dem Hof ein riesiger Müllberg angesammelt. Und das, obwohl sogar kontinuierlich Dinge davon verschwunden sind.
Der Coca-Cola-Block: Ein spezielles Regal in "Cola-Rot" und mit Beleuchtung. Das wurde damals von Coca-Cola kostenlos zur Verfügung gestellt und aufgebaut und steht heute noch genau so (nur mit anders eingehängten Fachböden) hier im Markt.
Auch im Kassenbüro gehen die Arbeiten voran. Von außen: Die verspiegelte Scheibe wurde in das Loch zum Markt eingesetzt. So kann man ungestört und ohne gesehen zu werden arbeiten, hat aber die Möglichkeit, halbwegs unauffällig in den Laden zu sehen. Sehr praktisch und hat in den vergangenen Jahren schon so manchen Ladendiebstahl verhindert.
Von innen: Die ersten Regale hängen an den Wänden, die Erstausstattung an Ordnern in allen Farben (und noch gänzlich ohne Inhalt) ist untergebracht und sogar der erste PC ist aufgebaut. Zwar noch nicht vollständig, aber mir war von Anfang an klar, dass ich hier nicht ohne Computer arbeiten möchte. Anfangs primär zum Schilder drucken, etwas später zum Surfen via 28.8er-Modem. DSL? Gab es damals hier noch nicht.
Mit erstaunen entdecke ich gerade auf dem Bild das kleine Dymo-Beschriftungsgerät. Ich hätte schwören können, dass wir das erst viel später angeschafft haben. Wow, dann ist das Gerät mittlerweile schon über 9,5 Jahre alt. Und immer noch regelmäßig im Einsatz.
Während der Renovierung des Ladens haben wir unglaublich viel altes Zeugs entsorgt. Dazu gehörten zum einen diese Draht-Zigarettenträger. In der heutigen Zeit Zigaretten ohne weiteren Schutz zu präsentieren, ist ja zumindest in städtischen Gebieten eine regelrechte Aufforderung zum Diebstahl. Also: Weg damit. Stattdessen habe ich einen Automaten für die Zigaretten bekommen, aus dem die Schachteln auf Knopfdruck einzeln herauskommen. Da wird zwar hin und wieder auch mal eine unbezahlt eingesteckt, aber das sind Ausnahmen.
Dieses windschiefe Regal stand hier im Lager und wurde von den Kaiser's-Leuten ungelogen so wie es ist benutzt. Ich hätte mich nicht getraut, da auch nur ein einziges zerbrechliches oder empfindliches Teil drauf unterzubringen...
Auch im Kassenbüro geht es weiter: Inzwischen sind die Wände gestrichen worden und der Tischler hat mir einen Schreibtisch eingebaut. Schon wieder ein Punkt, an dem ich mich über die Wucherpreise dieses Ladenbauunternehmens aufregen könnte: Für diese rund zwei Meter Arbeitsplatte, die qualitativ mit einer guten Küchenarbeitsplatte mithalten kann, musste ich hinterher deutlich über tausend Mark bezahlen. Jetzt schnell wieder vergessen.
Es wurde Zeit, das kleine Büro, für viele Jahre der einzige reelle Arbeitsplatz hier im Laden, an dem man zurückgezogen und konzentriert arbeiten konnte, aufzubauen.
Zunächst musste das alte Büromöbel weichen: Ein alter Schrank mit wenig Stauraum, den wir schlicht und einfach aus dem Fenster in die zukünftige Getränkeabteilung geworfen haben. Das Möbelstück war nicht unserer Meinung und zerbrach bei dem Aufprall nicht in seine Einzelteile, aber da halfen später ein paar gezielte Fußtritte weiter. Jetzt müssen erstmal die Maler und Tischler ran und dann gibt es das nächste Foto vom Büro.
Unser Zeitungsregal. Es gab damals ein neuartiges System zur Zeitschriftenplatzierung: Jeweils drei Acrylglasfächer wurden abgestuft hintereinander installiert. Auf diese Weise verdreifachte sich quasi die Präsentationsfläche für Zeitschriften. In diesem nur vier Meter breiten Regal haben wir so zu diesem Zeitpunkt 36 laufende Meter Präsentationsfläche.
Auch an anderer Stelle geht es weiter. Die Artbeiten an der Wurst- und Käse-Bedienungstheke sind in vollem Gange. In diesem Zusammenhang habe ich ein schmiedeeisernes Wurstgehänge (lacht nicht, das heißt wirklich so) bekommen. Ein sehr schönes und stabiles Stück Ladeneinrichtung.
(Anmerkung am Rande: Die Abteilung existiert in der Form nicht mehr, aber das Gehänge habe ich hier immer noch, denn zum wegwerfen ist es zu schade. Sollte jemand Interesse daran haben: Bitte melden. Wird auch nicht teuer.)
Das Dach über unserem Feinkostregal hat hier schon für manchen Blogeintrag gesorgt. Vor allem im Zusammenhang mit der Umbauaktion, bei der es einen halben Meter verschoben werden musste.
Hier sind wir noch ganz am Anfang: Heute wird das Das (zum ersten Mal) montiert; die Einzelteile dafür wurden bereits von der Tischlerei angeliefert und warten nun darauf, über dem zukünftigen Standort des Regals montiert zu werden.
Hier habe ich die Teile für das Foto mal richtig positioniert. Immer ein Dach und ein kleines Teil sollen sich abwechseln.
Dann werde ich mal das Feld für die Handwerker räumen.
Ein paar Stunden später: Das Dach ist aufgebaut. Inzwischen auch schon ein Teil des Stahlregals darunter. Langsam müssen wir uns sputen, denn schon bald wird die erste Warenlieferung kommen.
Unsere Weinabteilung sollte mit diesen halbrunden Spiegeln auf ebenso halbrunden Holzplatten dekoriert werden. Irgendwie war mir in der Eröffnungshektik nicht klar, wie teuer diese Dinger sein würden. So eine Platte mit aufgeklebtem Spiegel hat rund 500 D-Mark gekostet.
Hier hängen schon zwei dieser Spiegel an der Wand. Darunter soll mal unser Wein- und Spirituosenregal stehen, aber davon ist noch nicht viel zu sehen.
Ich versichere euch: Ab einem bestimmten Zeitpunkt geht alles rasend schnell. Wenn die Handwerker erstmal alles erledigt haben und die gesäuberten Regale ordentlich an den für sie bestimmten Plätzen stehen, braucht im Grunde nur noch die Ware eingeräumt zu werden. Das hält zwar auch auf, aber von dem Moment an sieht es endlich wie ein Supermarkt aus.
Blick auf die linke Ladenseite: Drei kleine Regalgondeln stehen schon an den richtigen Plätzen. Sie müssen nun nur noch gesäubert und mit Fachböden versehen werden.
Im Hintergrund, links von den beiden Pfeilern, wird schon bald der neu angelieferte Kassentisch stehen.
Hier seht ihr die gerade frisch gelieferten Preiskassetten für meine Getränkeabteilung. Diese werden schon bald an Aluminiumrohren aufgehängt werden, die uns im Laufe der kommenden Jahre noch viel Ärger machen werden. Öhöm.
Die Regale standen bei unserem Vorgänger wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten so, wie sie uns überlassen wurde. Zum Streichen und Saubermachen haben wir sie von den Wänden weggezogen und nicht nur so manche Überraschung dahinter gefunden:
Staub und Dreck, Pappe, alte Ware, Preisschilder und vermutlich noch viele mehr ist da aufgetaucht. Das hat unsere Putzwut aber nicht ein Stück bremsen können. Erst mit dem Besen und dann mit der Wischmaschine hinterher und schon glänzten die Stellen wieder.
An dieser Stelle steht heute das "normale" Chipsregal. Von einem Supermarkt mit "Wohlfühlatmosphäre" und Gemütlichkeit sind wir zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt.