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Meckern und schweigen

Zwei Heranwachsende öffneten vor meinen Augen, nur getrennt durch die Videoanlage, eine Packung Saft, schnupperten daran, stellten die geöffnete Packung einfach wieder ins Regal und gingen weiter.

Meinen Missmut über so ein Verhalten brachte ich direkt zum Ausdruck. Ich versuchte dabei sogar, freundlich zu bleiben: "Ihr könntet wenigstens so viel Anstand besitzen, den Saft, den ihr aufgemacht habt, auch zu bezahlen."

"Wollten wir ja auch." erwiderten sie grinsend. Glaubte ich aber nicht. Eine unbeteiligte Kundin offenbar aber schon, denn die sprach vorwurfsvoll eine meiner Mitarbeiterinnen an: "Was für ein Ton!"

Die Reaktion meiner Kollegin war gut: "Würden Sie gerne geöffnete Packungen kaufen, in die Fremde schon ihre Nasen gehalten haben?"

Es folgte – wen wundert's – keine Antwort.

König(s) Pilsener

Mir ist gerade aufgefallen, dass viele (oder sogar die meisten?) Kunden das Bier "König Pilsener" immer als "Königs Pilsener" bezeichnen.

Geht das irgendwie leichter über die Lippen? Umgangssprache?
Keine Idee...

Lecker

Morgens um zwanzig nach Sechs erstmal einen Liter Wein aus dem Tetrapak. Für einen belebenden Start in den Tag. :-O

(Nein, nicht für mich. Ich gehe jetzt schlafen.)

Heute oder morgen?

Anruf eines Kunden, der seine Handschuhe an der Kasse vergessen hatte und darum bat, dass diese sicher verwahrt werden. "Klar, kein Problem." sagte ich. "Ich bringe die ins Büro, da kommen sie nicht weg."

"Danke. Ich hole sie dann morgen Nachmittag raus."

"Morgen? Oder heute? Also Dienstag oder Montag?"

"Äh... Ach, ja, heute. Wir haben ja schon Montag."

Ja, das ist der Preis für Nachtschichten: Man kommt mitunter sehr mit den Wochentagen und vor allem den Begriffen "heute" und "morgen" durcheinander. Die Thematik habe ich ja hier schon häufiger angesprochen. :-)

Die kleine Kornflasche

Ein Kunde kaufte einen "Flachmann", eine kleine Flasche Korn, und steckte sie noch während des Bezahlvorgangs in seine innere Jackentasche.

Nachdem alles erledigt war, drehte er sich um und machte Anstalten, zu gehen – und stand nach einigen Sekunden wieder an der Kasse. Die Kundin hinter ihm hätte die Flasche eingesteckt, behauptete er. Damit ging er wieder zum Regal mit den kleinen Flaschen, nahm sich wie selbstverständlich eine neue und wollte mit dieser gehen. Immerhin würde sie ihm zustehen und dass eine andere Kundin "seine" Flasche eingesteckt hätte, könne ja nicht sein Problem.

Nach kurzer, heftiger Diskussion fand sich dann die erste Flasche doch wieder bei ihm an. Und wir fragen uns? Betrugsversuch oder völlig verpeilt..?

Nur den Chef

Diese oder ähnliche Situationen finden immer wieder statt: Einer meiner Mitarbeiter kommt zu mir ins Büro und teilt mir mit, dass mich ein Kunde oder eine Kundin sprechen möchte. Meine normale Reaktion: Ich bitte darum, zu fragen, um was es denn gehen würde.

Wenn ich die Antwort bekomme, gibt es normalerweise drei Möglichkeiten: Entweder kann ich meinem Mitabeiter sagen, wie er dem Kunden helfen kann oder ich kümmere ich selber darum, was z.B. bei schwereren Reklamationen der Fall sein kann.

Die dritte Option besteht darin, dass der Kunde ausdrücklich nur mir persönlich sagen möchte, was er will. Auch auf erneute Nachfrage bleibt es dabei.
Macht aber normalerweise nichts, wenn ich in solchen Situationen stur im Büro bleibe. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Kunden, die mich ausdrücklich persönlich sprechen wollen und sich weigern, das Anliegen einem meiner Mitarbeiter zu schildern, lediglich auf Kredit kaufen wollen. Und den gibt es hier sowieso nicht.

Foto im Müll

Im Mülleimer vor dem Leergutautomaten lag ein Bilderrahmen. Um ihn darin zu entdecken, bedurfte es keiner tiefgründigeren –ähm– "Forschungsarbeit", denn das Foto lag ziemlich weit oben.

In dem kleinen Rahmen steckt ein schwarzweißes Foto einer recht hübschen Frau, die ich spontan zwar nicht für eine Kundin, aber doch tatsächlich für eine Ex von mir selber gehalten habe. Bei näherer Betrachtung war sie es dann aber doch nicht.

Da muss aber jemand sehr böse oder enttäuscht gewesen sein. Die Kleine ist echt niedlich. ;-)


Apropos Ex: G.U., liest du hier zufällig noch hin und wieder mit?

Freude am Morgen

Eine Kundin hatte am Freitag Abend ihre ec-Karte hier an der Kasse vergessen. Im Telefonbuch haben wir sie nicht gefunden, ihre Bank hatte schon Feierabend und die Hotline zum Karten sperren wäre der falsche Ansprechpartner gewesen. So konnten wir erstmal nur abwarten, heute hätte ich bei ihrer Bank angerufen und darum gebeten, dass diese unsere gemeinsame Kundin kontaktiert.

So weit kam es nicht mehr. Die Frau hat eben nachgefragt, ob hier eine ec-Karte gefunden worden sei. Wurde, ja.

Die Freude war so groß, dass ich glaube, dass mindestens die ganze Woche gerettet ist. :-)