Die vielen Coca-Cola-Einweg-Glasflaschen aus der Zeit vor dem Einwegpfand hat der Kunde wiedergefunden, als er seinen Keller ausgemistet hat. Die Flaschen gibt es mittlerweile schon seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Markt, die aufgedruckten Haltbarkeitsdaten hatten allesamt gemeinsam, dass sie auf 2002 endeten.
Er trug es aber zum Glück mit Fassung, das ich ihm dafür kein Pfand auszahlen konnte.
Ich habe hier im Blog ja nun schon häufiger erwähnt, dass Kunden im Inneren des Leergutautomaten mit einer versteckten Guillotine oder anderen Mord- und Folterinstrumenten rechnen.
Eigentlich nicht weiter erwähnenswert, aber ich muss immer wieder darüber schmunzeln, welche Panik vor allem Frauen haben, wenn sie auch nur ein paar Zentimeter in den Annahmeschacht fassen sollen.
Nein, liebe Kunden, für eine pfandfreie Flasche wird ein Leergutautomat auch dann kein Pfand auszahlen, wenn man die Flasche nach mehreren Versuchen schließlich mit Gewalt in das Gerät feuert.
Aber wem erzählt man das...
"Euer Leergutautomat hakt irgendwie."
Nachdem ich mir angeguckt hatte, warum:
"Wenn mir einer halbvolle Oe**inger-Flaschen in den Hals stecken würde, würde ich vermutlich auch haken."
Mittellange, zähe, zeitweise recht laute und darum und allgemein insgesamt verflucht anstrengende Diskussion mit einem Mann, der ziemlich viel Mehrweg-Leergut abgeben wollte, das ich hier nicht im Sortiment habe und dessen Annahme ich verweigerte, da ich die Flaschen und Kisten nicht wieder loswerden würde.
Zwischenzeitlich erklärte er mir mehrmals, dass ich
verpflichtet wäre,
alles anzunehmen, da der Laden hier ja schließlich auf jeden Fall größer als 200 Quadratmeter ist.
Meine Erklärungsversuche, dass das zwar in Grundzügen richtig ist, allerdings nur für Einwegpfand gilt, ignorierte er vollständig und gab sich renitenter als ein taubes Nashorn.
Gleich mehrmals sagte er mir, dass ich mal die Gesetze lesen sollte, bevor ich Kunden hier "
so" behandeln würde und mich dabei noch strafbar mache.
Irgendwann musste ich einfach fragen: "
Wo haben Sie das denn gelesen? Gibt es dazu auch eine Quelle?"
"
Ja, das war alles in der BILD-Zeitung erklärt."
Ich gebe zu: Ich musste laut loslachen.
(Wenngleich die Info in der BILD durchaus richtig gestanden haben kann. Texte lesen und verstehen ist ja nun schließlich auch nicht jedermanns Sache.
)
Eine Kundin stand vor dem Leergutautomaten und verzweifelte allmählich, da das Gerät nicht so wollte, wie sie es sich erhofft hatte. Nun: Sie warf die Flaschen regelrecht in den Annahmeschacht hinein, so dass sie bis über den Stopper rutschten, Dies löste jedes Mal eine Fehlermeldung aus, da die Flaschen dort nicht nur nicht gelesen, sondern auch nicht weitertransportiert werden können.
Ich erklärte und zeigte ihr, wie sie die Flaschen in den Automaten geben sollte: Einfach hineinlegen.
Rumms! Möööp!
Ich erklärte ihr erneut, dass sie die Flaschen einfach nur langsam, bzw. mit normaler Geschwindigkeit, in die Öffnung hineinzulegen und nicht so schwungvoll zu werfen braucht.
Rumms! Möööp!
Legen. Einfach reinlegen!
Rumms! Möööp!
Offenbar war jede Diskussion zwecklos und so ließ ich sie einfach weitermachen und hoffte, dass der Automat ihr Gefluche nicht allzu persönlich nimmt.