Im Herbst des letzten Jahres war eine Mitarbeiterin von mir als Beifahrerin in einen Verkehrsunfall verwickelt, in dessen Folge sie mehrere Wochen krankgeschrieben war. Sie hat ihr Gehalt natürlich weiterbekommen und so trete ich in dem ganzen Verfahren ebenfalls als Kläger auf, da ich die angefallenen Lohn- und Lohnnebenkosten natürlich wiederhaben möchte.
Warum das Verfahren vorschusspflichtig ist, kann ich nicht sagen – aber auf jeden Fall habe ich meinen Teil des Gerichtskostenvorschusses schon vor knapp zwei Monaten überwiesen.
Und nun kam doch tatsächlich vom Landgericht Bremen ein Schreiben an den Anwalt meiner Mitarbeiterin, in dem darauf hingewiesen wird, dass diese Zahlung, zu der ich verpflichtet bin, bislang noch nicht geschehen sein soll.
Die erfolgte Zahlung ist zum Glück leicht zu belegen. Die Frage nach dem Unfallverursacher wird die wohl deutlich spannendere Angelegenheit werden.
Kollegin: Guck mal, diesen Karton mit Papptellern habe ich eben im Lager gefunden.
Ich: Ja, und?
Kollegin: Naja, Kollege XYZ hat vor ein paar Monaten gesagt, dass schon wieder Pappteller geliefert worden wären und dass das Regal komplett voll wäre und dass er sie deshalb ins Lager zu den Resten stellt.
Ich: Jaa...? Ist doch normal.
Sie zeigte mir den Inhalt des Kartons und ich wusste nicht, ob ich lachen oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sollte. Argh. Zum Glück keine verderbliche Ware...
Einer meiner Mitarbeiter kam zu mir ins Büro: "Ich brauch' mal deine Hilfe. Irgendwie piepe ich. Das könnte meine neue Jeans sein. Guck doch mal mit dem Handchecker."
Die Jeans war es nicht. In seiner Weste klebte ein Sicherungsetikett in der Waschanleitung. Das wäre nicht weiter ungewöhnlich, wenn es nicht eine der Westen gewesen wäre, die wir hier als Mietbekleidung im wöchentlichen Wechsel bekommen. Die Dinger sind nicht gesichert, waren sie auch nie. Da hat ihm nur einer seiner lieben Kollegen einen Streich gespielt.
Wir trennten das Etikett heraus und für mich war die Sache damit erledigt. Später erfuhr ich, dass sich noch drei weitere Etiketten in der Weste befanden.
Soll man sich Gedanken machen, wenn der Kollege eine gerade aufgebackene Pizza aus dem Ofen holt und mich, während er sie auf einer Hand balanciert, fragt, ob ich noch die Sendung "Alles nichts oder?!" kennen würde?
Rechnet man ja nicht mit, dass die Annahme von DM-Bargeld für manche Kollegen oder Kolleginnen so extrem verwirrend sein könnte.
Eine Kollegin, die erst vor ein paar Jahren nach Deutschland gekommen ist, hat nach dem Cedi direkt den Euro kennengelernt und mit der D-Mark im Grunde nie etwas zu tun gehabt.
Und dann kommen Kunden an und wollen damit bezahlen...
Auch, wenn Beck's gerade Lieferschwierigkeiten hat und einige bestellte Artikel in der letzten Woche hier gar nicht erst angekommen sind, ist das doch kein Grund für so einen Missgriff, wie ihn hier ein Kollege getan hat.
Nicht, dass das Bier da nicht reingehört (gut, das ist auch ein Grund) – vor allem stört mich aber, dass hier Arbeitszeit und Strom investiert werden, um einen Artikel gekühlt anzubieten, an dem man im Grunde nichts verdient. Bei 39 Cent pro Flasche bleibt nämlich nicht viel übrig.
War ja gut gemeint, aber dann hätte er den Platz lieber mit irgendeinem anderen Premium-Bier auffüllen können.