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Kelly-Video

Ein Flaschensammler, der unseren Leergutautomaten noch nicht kannte und mit dem ich deshalb kurz ins Gespräch kam, wollte mir eben eine Videokassette der Kelly Family schenken.

Das Cover war verschmutzt und durchnässt. Es gibt zwar einige Stücke der Kellys, die ich wirklich gut finde, aber ich würde mich nun nicht gerade als Kelly-Fan bezeichnen. Außerdem... VHS-Video. Ich habe zwar noch meinen genialen Grundig-Recorder - aber eher nur deshalb, weil sich ein Verkauf nicht lohnt. Also lehnte ich das Angebot ab.

Es war dem alten Mann wohl völlig egal: Er machte den Mülleimer auf, warf das Video rein, und schloss die Klappe wieder. Thema erledigt.

Auch gut. :-)

Taschentuch

Natürlich kann man immer mal nach einem Taschentuch fragen. Vor allem, wenn einem die Nase läuft und man wirklich nur ganz dringend ein Tuch braucht.

Wir haben's der Kundin ja auch gegeben.

Aber irgendwie wäre ich wohl niemals auf die Idee gekommen, ausgerechnet während meines Einkaufs in einem Supermarkt nach einem Taschentuch zu fragen. Da hätte ich mir eine Packung gekauft und gleich geöffnet.

So unterschiedlich sind die Menschen...

Riesiger Auftrag

Ein Kunde fragt, ob er bei mir nicht nur etwa 80 Kisten Bier bestellen kann, sondern ob ich ihm die auch zum Veranstaltungsort seiner Party liefern würde.

Nein, ich kann die nicht liefern. Aber ich werde mal unseren Großhändler fragen, ob nicht bei dieser Menge eine Lieferung direkt dorthin möglich wäre. Montag weiß ich mehr.

Pappen für die Wände

Ein Kunde wollte möglichst viele große Pappstücke haben. Ein paar Hauben, die über Aufsteller gestülpt waren, fand er besonders begehrenswert, aber auch die relativ großen, leicht zu zerlegenden und kaum bedruckten Brötchenkartons hat er gerne genommen.

Er wollte damit seine Wände "tapezieren", damit sie während einer Feier bemalt werden können.

Ich konnte leider nicht mehr herausfinden, ob er damit seine aktuellen Tapeten vor irgendwelchen Edding-Schmierereien beschützen wollte oder ob das Ergebnis hinterher durchaus einen künstlerischen Anspruch haben soll. Aber hübsch sehen zusammengestückelte Pappen auch nicht gerade aus...

Autobatterien

Ich glaube, der wollte nur ins Blog: Anruf eines jungen Mannes, der wissen wollte, ob wir Autobatterien hätten.

Ich staune immer noch. :-)

Das peinliche Ding mit "K"

Eine Kundin mittleren Alters sprach mich an. Sie sprach sehr leise und offenbar war ihr die Frage unangenehm:

"Entschuldigung, haben Sie Kun..."

Wie gesagt sprach sie sehr leise. Vor allem das letzte Wort war so leise, dass ich kaum etwas davon verstand. Das "Kun..." klang eher wie ein "Kon...", der Rest danach war kaum auszumachen und das einzige wirklich "peinliche" Wort, das mir dazu einfiel, war "Kondome". Viele genieren sich, danach zu fragen und vor allem dann, wenn man sich nicht an einen Geschlechtsgenossen wenden kann. Jedenfalls stand für mich fest, dass die Frau Gummis haben wollte.

Also führte ich sie zielstrebig zur Kasse und zeigte betont locker auf die Vitrine: "Da, bittesehr. Das ist unsere Auswahl."

Sie guckte mich fragend und mit großen Augen an.

Ich wurde unsicher: "Was wollten Sie genau haben?

Sie: "Was hatten Sie denn verstanden?"

Ich deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Verhüterlis.

"Ich wollte wissen, ob Sie eine Kundentoilette haben."

Oooooooohauaha. :-O

(Warum tut sich der Boden nur dann nie auf, wenn man es sich am sehnlichsten wüscht?!?)

Doch ein Guter

Irgendwie freue ich mich ja doch immer wieder, wenn man jemanden, der einem zuerst verdächtig vorkam, über die Videoanlage beobachtet und dann feststellt, dass er einfach nur aus Unentschlossenheit so viel hin- und her lief.

Es gibt leider auch viele, viele Negativbeispiele dafür.

Mathegenie

Ein Kunde hatte sich vor einiger Zeit mündlich um einen Job als Kassiererer beworben - und zwar ausgerechnet für die Abendschicht am Samstag, die ich als besonders schwierig betiteln würde.
Ich behaupte, dass ich im Laufe der Jahre ein ganz gutes Gefühl dafür bekommen habe, wer potentiell für den Job brauchbar ist und wer nicht und in diesem Fall war ich mir sicher, dass Posten und Bewerber nicht füreinander gemacht sind. Ich sagte ihm also, dass ich niemanden brauchen würde. Der ihm aus allen Poren ausdünstende Alkohol vernebelte dabei sogar mir beinahe die Sinne.

Zwei Tage später saß ich am Vormittag selber an der Kasse, als der Kunde den Laden betrat. Er wollte zwei kleine Flaschen Alkohol kaufen, Stückpreis 2,79€. Wieviel die kosten würden, wollte er wissen. Ich nannte ihm den Preis von einer Flasche und er stellte mir doch tatsächlich die Frage, ob beide zusammen weniger als fünf Euro kosten würden und ob sein 5€-Schein dafür reichen würde. Leider war dem nicht so und folglich konnte er nur eine Flasche mitnehmen.

Vom offensichtlichen Alkoholproblem mal abgesehen: Jemand, der nicht in der Lage ist, zwei Zahlen im der genannten Größenordung im Kopf zu addieren, ist zumindest an der Kasse denkbar schlecht aufgehoben...

Kreislauf

Eine Kollegin war mit einem bestimmten Regal beschäftigt, als ihr ein Pärchen auffiel. Die beiden kauften ein, unterhielten sich, lachten und passierten die Stelle, an der meine Mitarbeiterin arbeitete. Kurze Zeit später kamen sie durch einen gänzlich anderen Gang wieder an die selbe Stelle.
Er: "Waren wir hier nicht schon einmal?"

Sie: "Kommt mir irgendwie bekannt vor..."

Er: "Ich glaube, wir sind im Kreis gelaufen."
...und dabei ist mein Laden doch so übersichtlich. :-O

Ansturm

35 Kunden in der ersten halben Stunde der Woche. Von 0:05 Uhr bis kurz nach halb eins.

Ich denke, das ist okay. :-)

Altglas

Ein Stammkunde wies mich vorhin darauf hin, dass eine Gruppe Heranwachsender nicht nur ihr Leergut in den Automaten gesteckt, sondern auch mehrere pfandlose Glasflaschen (u.a. von Spirituosen) einfach davorgestellt hätten.

Da der Mülleimer nur zwei Armlängen entfernt gewesen ist, ging ich zu der Gruppe und klärte sie Jugendlichen darüber auf, dass "dieses komische blaue Ding, das da in dem Metallgestell hängt", ein sogenannter "Müllsack" ist und dass diese Dinger ungemein praktisch sind, weil man nämlich seinen Müll nicht vor anderer Leute Leergutautomaten auf den Boden zu stellen braucht.

"Aber das ist Altglas und kein Müll", klärte mich einer der Jungs auf. Das änderte natürlich alles. Dadurch, dass das Altglas auf dem Boden stand, wusste ich natürlich sofort, dass ich dieses Glas bitte ordnungsgemäß dem Recycling zuführen soll. Was denken die Leute bloß immer?